Biotechnologie Militärforscher warnen vor «Super-Soldaten»

SDA

30.10.2020 - 06:47

Biotechnologie – wie hier ein Exoskelett Schweizer Bauart – könnte für militärische Zwecke missbraucht werden, um gleichsam «Super-Soldaten» aufzurüsten. Ein Experte fordert deshalb eine Kontrollinstanz. (Symbolbild)
Biotechnologie – wie hier ein Exoskelett Schweizer Bauart – könnte für militärische Zwecke missbraucht werden, um gleichsam «Super-Soldaten» aufzurüsten. Ein Experte fordert deshalb eine Kontrollinstanz. (Symbolbild)
Source: Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

Militärwissenschaftler aus Deutschland warnen vor einem ungehemmten Einsatz von Biotechnologie für die Leistungssteigerung künftiger Soldaten. Die Anwendung neuer Technologien müsse international reguliert werden.

Christian Haggenmiller, Forscher der Bundeswehr-Denkfabrik GIDS (German Institute for Defence and Strategic Studies), leitet eine Arbeitsgruppe im militärischen Forschungsverbund MCDC, in dem Nato, EU und 22 Staaten Chancen und Risiken ausloten.

Der Mediziner befasst sich mit leistungssteigernden und -mindernden Anwendungen am Menschen. Es geht um den Einsatz von Biosensoren, Implantaten, Roboteranzügen zur Unterstützung des menschlichen Bewegungsapparates und Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine.

«Ohne dass ich meiner Arbeitsgruppe beim MCDC vorweggreifen möchte: Ich empfehle dringend die Schaffung eines multinationalen, interdisziplinären Zentrums zur Beobachtung und Bewertung potenzieller Gefahren», sagt Haggenmiller. «Das enorme Feld der Biotechnologie wird unsere Gesellschaften massiv beeinflussen und ein wesentliches Element künftiger Kriege sein.»

Das GIDS (German Institute for Defence and Strategic Studies) ist eine Kooperation der Führungsakademie der deutschen Bundeswehr und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg.

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