Jedes einzelne Kind in Afghanistan ist in den vergangenen 18 Jahren vom Krieg und den Konflikten in dem Land betroffen gewesen. Das schreibt die NGO Save the Children.
Geschätzte 20 Millionen Kinder wachten jeden Tag mit Angst vor Schüssen, Bomben und dem Tod in Strassen, Schulen oder Wohnhäusern auf, teilte Save the Children am Montag mit. Es war der 18. Jahrestag der US-geführten Intervention in Afghanistan.
Am 7. Oktober 2001 hatten die USA ihren Militäreinsatz gegen die islamistischen Taliban als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September auf die Zwillingstürme in New York und das US-Verteidigungsministerium in Washington begonnen.
Die Taliban hatten von 1996 bis dahin weite Teile des Landes unter ihrer Kontrolle. Sie und die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sind die grössten militanten Gruppen, die derzeit in dem Land gegen die afghanische Regierung kämpfen und Anschläge verüben.
«Stellen Sie sich vor, 18 zu werden und nichts ausser Konflikten und Krieg in der Kindheit und Ausbildung kennengelernt zu haben», sagte der für Afghanistan zuständige Direktor der Organisation, Onno van Manen, der Mitteilung zufolge.
Zwischen 2015 und 2018 seien 12'500 Kinder getötet oder verstümmelt worden. 3,7 Millionen Kinder – 60 Prozent von ihnen Mädchen – könnten keine Schule besuchen. Und 3,8 Millionen Kinder bräuchten humanitäre Hilfe.
Nach Angaben der Uno-Mission in Afghanistan (Unama) tragen Frauen und Kinder die grösste Bürde des Kriegs. Mehr als 46'000 Zivilisten starben demnach zwischen Januar 2009 und Juni 2019. Verhandlungen der USA mit den Taliban hatte US-Präsident Donald Trump nach einem Anschlag in Afghanistan Anfang September ausgesetzt.
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