Ukraine-Überblick Kreml-Kritiker Kara-Mursa spurlos verschwunden +++ Putin als vierter Kandidat zur Präsidentenwahl registriert 

Agenturen/red

30.1.2024

London: Russland hat bisher 2600 Panzer in der Ukraine verloren

London: Russland hat bisher 2600 Panzer in der Ukraine verloren

Seit mehr als 700 Tagen führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das bringt hohe Verluste mit sich: Seit Beginn des Angriffskriegs hat die russischen Armee nach britischer Schätzung etwa 2600 Kampfpanzer verloren.

29.01.2024

Kiew: Ukraine wehrt 6000 russische Angriffe binnen einer Woche ab. Russland hat seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine nach britischer Schätzung etwa 2'600 Kampfpanzer verloren. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

30.1.2024

Das Wichtigste im Überblick

  • Die EU bereitet die Abschöpfung von Erträgen aus der Verwahrung eingefrorener russischer Zentralbank-Gelder für die Ukraine vor.
  • Die Ukraine und Ungarn haben sich in einem seit Jahren andauernden diplomatischen Streit angenähert
  • Die Ukraine plant im Atomkraftwerk Chmelnyzkyj mit westlicher Hilfe den Bau von vier weiteren Reaktoren.
  • Norwegens Armee bereitet sich eigenen Angaben zufolge auf eine Bedrohung durch Russland an der norwegischen Grenze vor.
  • Die Vorsitzende des deutschen Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, fordert einen grösseren Einsatz Frankreichs bei den Waffenlieferungen an die Ukraine.
  • Die Entwicklungen von Sonntag findest du hier.
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  • 23.23 Uhr

    Putin und Lukaschenko sprechen über Vertiefung von Beziehungen

    Der russische Präsident Wladimir Putin und das belarussische Staatsoberhaupt Alexander Lukaschenko haben über eine Vertiefung der Beziehungen der beiden verbündeten Länder gesprochen. Bei dem Treffen am Montag in St. Petersburg, an dem weitere ranghohe Vertreter beider Länder teilnahmen, hob Putin hervor, dass im Rahmen der seit fast 25 Jahren währenden Russisch-Belarussischen Union eine strategische Partnerschaft zwischen Moskau und Minsk entstanden sei. So sind etwa einige der russischen Atomwaffen in Belarus stationiert.

    «Es ist wichtig, dass Russland und Belarus vor dem Hintergrund beispiellosen Drucks von aussen auf der internationalen Bühne eng zusammengearbeitet und sich gegenseitig als echte Verbündete unterstützt haben», sagte Putin zum Auftakt der Gespräche.

  • 22.30 Uhr

    EU-Staaten verständigen sich auf Plan zur Nutzung russischer Gelder

    Die EU bereitet die Abschöpfung von Erträgen aus der Verwahrung eingefrorener russischer Zentralbank-Gelder für die Ukraine vor. Wie die derzeitige belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte, verständigten sich Vertretener der 27 Mitgliedstaaten am Montagabend auf einen Vorschlag zu dem Thema. Er muss nun nur noch formalisiert werden und soll dann im schriftlichen Verfahren offiziell beschlossen werden.

    Das vereinbarte Verfahren sieht nach Angaben von Diplomaten vor, in einem ersten Schritt dafür zu sorgen, dass die ausserordentlichen Erträge aus der Verwahrung von Vermögen der russischen Zentralbank gesondert aufbewahrt werden. In einem zweiten Schritt ist dann geplant, einen Teil der Gelder an die von Russland angegriffene Ukraine weiterzuleiten. Dafür müssen allerdings noch weitere Rechtstexte ausgearbeitet werden.

    Schätzungen zufolge könnte jährlich eine Summe in Milliardenhöhe anfallen, da in der EU nach Kommissionsangaben mehr als 200 Milliarden der russischen Zentralbank eingefroren wurden und die Erträge aus der Verwahrung des Kapitals laufend steigen.

  • 21.08 Uhr

    Kreml-Kritiker Kara-Mursa spurlos verschwunden

    Unterstützer des inhaftierten Kremlgegners Wladimir Kara-Mursa haben sich besorgt gezeigt über den unbekannten Aufenthaltsort des 42-Jährigen. Er habe seinem Freund Kara-Mursa vor wenigen Tagen einen Brief ins Straflager im sibirischen Omsk schicken wollen – daraufhin aber von der Gefängnisleitung die Antwort erhalten, dass der Oppositionspolitiker in eine andere Haftanstalt gebracht worden sei, schrieb der russische Menschenrechtler Alexander Podrabinek am Montag auf Facebook. In welchem Lager Kara-Mursa nun einsitzt, habe der Strafvollzug allerdings nicht bekannt gegeben.

    Auch die Ehefrau des Kremlgegners, Jewgenija Kara-Mursa, schrieb, dass sie nicht wisse, wo ihr Mann sei. Kara-Mursa, der unter anderem Russlands Krieg gegen die Ukraine kritisierte, war im vergangenen April unter dem Vorwurf des Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Es ist die höchste Strafe, die bisher gegen einen Oppositionellen in Russland verhängt wurde.

    Der Politiker, der Giftanschläge überlebte und deshalb gesundheitlich schwer angeschlagen ist, gilt als einer der schärfsten Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin und wird international als politischer Gefangener eingestuft.

  • 20.42 Uhr

    Ungarn und Ukraine nähern sich in diplomatischem Streit an

    Die Ukraine und Ungarn haben sich in einem seit Jahren andauernden diplomatischen Streit angenähert. Der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto war am Montag erstmals seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in dem Land. Zudem war es das einzige offizielle bilaterale Treffen zwischen ihm und dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in den vergangenen zwei Jahren. Das Treffen fand nahe der ukrainischen Stadt Uschhorod statt.

    Änderungen der Ukraine an Bildungs- und Sprachgesetzen hätten «zweifelsohne eine negative Spirale gestoppt», bei der die Rechte ethnischer Ungarn im Westen der Ukraine eingeschränkt worden seien, sagte Szijjarto. Doch seien die Änderungen noch nicht genug. Ein Streit über Sprachrechte der ungarischen Minderheit ist massgeblich für das schlechte Verhältnis zwischen beiden Ländern verantwortlich. Kuleba sagte, er glaube, dass die Frage zur ungarischen Minderheit «grundsätzlich geklärt» sei. Es werde aber ein Ausschuss wegen weiterer Forderungen Ungarns gebildet.

    Keinen Durchbruch gab es bei der Blockade eines wichtigen EU-Hilfspakets für die Ukraine durch Ungarn. Europäische Staats- und Regierungschefs wollen den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban dazu überreden, seinen Einspruch gegen das Paket in Höhe von 50 Milliarden Euro aufzugeben. Sie wollen bei einem Gipfel in Brüssel am Donnerstag versuchen, eine Zustimmung zu den Hilfsmitteln zu erlangen.

  • 19.59 Uhr

    Nennung von Opferzahlen: 72-jährige russische Rentnerin zu fünfeinhalb Jahre Haft verurteilt

    Die 72-jährige Rentnerin Jewgenija Maiboroda wurde wegen zweier Posts im sozialen Netzwerk «Vkontakte» zu fünfeinhalb Gefängnis verurteilt. Wie der ukrainische Politiker Anton Gerashchenko auf seinem X-Account berichtet, enthielt ein Post Informationen über die Zahl der toten russischen Soldaten, der zweite Post war ein «emotionaler Videoclip».

  • 19.42 Uhr

    Ministerium dementiert Entlassung des ukrainischen Oberbefehlshabers

    Das ukrainische Verteidigungsministerium hat Berichten über eine Entlassung von Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj widersprochen. «Sehr geehrte Journalisten, wir antworten allen zugleich: Das stimmt nicht», teilte das Ministerium am Montag in Kiew auf Telegram mit. Zuvor hatte sich in ukrainischen Medien die Nachricht verbreitet, Präsident Wolodymyr Selenskyj habe Saluschnyj entlassen; der entsprechende Erlass sei aber noch nicht veröffentlicht.

    Der 50-jährige Saluschnyj wurde wenige Monate vor dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee. Unter seinem Kommando hielten die ukrainischen Truppen der Invasion stand und eroberten sogar besetzte Gebiete zurück. Der General gilt als beliebt bei seinen Soldaten und in der Bevölkerung. Deshalb wurden ihm auch politische Ambitionen nachgesagt, die er aber dementierte.

  • 18.29 Uhr

    Keine OSZE-Beobachtermission bei Präsidentenwahl in Russland

    Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat sich enttäuscht darüber geäussert, dass Russland zur bevorstehenden Präsidentenwahl ihre Beobachter nicht eingeladen hat. «Dies steht im Widerspruch zu den von Russland eingegangenen OSZE-Verpflichtungen und verwehrt gleichzeitig den Wählern und Institutionen des Landes eine unparteiische und unabhängige Bewertung der Wahl», sagte der Chef des OSZE-Büros für demokratische Einrichtungen und Menschenrechte (ODIHR), Matteo Mecacci, laut einem am Montag verbreiteten Statement.

    Russland wählt am 17. März einen neuen Präsidenten. Es gilt als sicher, dass Amtsinhaber Wladimir Putin auch bei seiner fünfen Teilnahme an der Präsidentenwahl als Sieger hervorgeht. Es wird erwartet, dass auch bei der kommenden Präsidentenwahl allenfalls Kandidaten zugelassen werden, die keine ernsthafte Konkurrenz für den Amtsinhaber darstellen.

  • 15.27 Uhr

    Ukraine will neues «grösstes Atomkraftwerk Europas» bauen

    Die Ukraine plant im Atomkraftwerk Chmelnyzkyj mit westlicher Hilfe den Bau von vier weiteren Reaktoren. «Und mit der Leistung von sechs Reaktoren wird es das grösste in Europa und sogar leistungsfähiger als das Atomkraftwerk Saporischschja werden», teilte Energieminister Herman Haluschtschenko am Montag mit. Das AKW Chmelnyzkyj liegt etwa 180 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.Der Baubeginn sei noch in diesem Jahr geplant.

    Die Reaktoren drei und vier werden demnach sowjetischer Bauart vom Typ WWER-1000 sein. Zwei weitere sollen vom US-amerikanischen Typ AP-1000 der Firma Westinghouse errichtet werden. Zusammengenommen hätte damit das Kraftwerk eine Bruttoleistung von mehr als 6200 Megawatt. «Wir sehen das als einen Mechanismus zur Kompensation der Kapazitäten des besetzten AKW Saporischschja», sagte der Minister.

    Zugleich betonte er, dass das AKW in der Südostukraine früher oder später wieder unter ukrainische Kontrolle kommen werde. «Die Frage ist, in welchem Zustand wir es zurückbekommen werden und ob wir in der Lage sein werden, es sofort wieder in Betrieb zu nehmen», erklärte Haluschtschenko. Das aus sechs Reaktoren bestehende Atomkraftwerk Saporischschja ist nach dem russischen Einmarsch im März 2022 besetzt worden. Alle Reaktoren wurden aus Sicherheitsgründen heruntergefahren.

  • 14.19 Uhr

    Putin besucht die Türkei im Februar

    Der russische Präsident Wladimir Putin will nach Kremlangaben im Februar seinen immer wieder angekündigten Besuch in der Türkei abhalten. «Ja, es wird ein Besuch vorbereitet», sagte Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow der russischen Nachrichtenagentur Interfax am Montag.

    Ein Datum nannte er nicht. Es wäre Putins erster Besuch in einem Nato-Mitgliedsstaat seit Beginn seines Krieges gegen die Ukraine vor fast zwei Jahren.

    Die Ukraine werde bei den Gesprächen in der Türkei eines der wichtigsten Themen sein, sagte Uschakow. Putin, der vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine per Haftbefehl gesucht wird, reist nicht oft ins Ausland. Der 71-Jährige dürfte mit der Reise vor der russischen Präsidentenwahl im März einmal mehr zeigen wollen, dass er auf der internationalen Bühne nicht isoliert ist.

  • 13.11 Uhr

    Russischer Nacktrapper wird an die Front geschickt

    Der russische Rapper Vacio muss an die Front. Der Musiker, Nikolai Wassiljew mit bürgerlichem Namen, hatte vergangenes Jahr für Aufsehen gesorgt, als er mit anderen Prominenten an einer ausgelassenen Party teilgenommen hatte. Das Partymotto «Fast nackt» hatte Wassiljew wörtlich genommen: Auf einem Bild, das in Russland für Wirbel sorgte, war er nur mit einer Socke über seinem Geschlechtsteil bekleidet.

    Sein Anwalt sagte, Vacio habe bereits eine medizinische Untersuchung vor der Militärkommission bestanden und sei für tauglich befunden worden. Er werde bei der Einberufung im Frühjahr zur Armee gehen. Zuvor war der Musiker wegen seiner Schuppenflechte nicht in die Armee aufgenommen worden.

  • 12.50 Uhr

    Putin als vierter Kandidat zur Präsidentenwahl registriert

    Kremlchef Wladimir Putin hat von Russlands zentraler Wahlkommission als vierter Kandidat offiziell die Zulassung zur Präsidentenwahl im März erhalten.

    Wie Wahlleiterin Ella Pamfilowa am Montag in Moskau mitteilte, haben die übrigen Bewerber bis zum 31. Januar Zeit, die nötigen Unterschriften von Wahlberechtigten und Unterlagen zur Registrierung als Kandidat einzureichen.

    Zugelassen sind bisher ausschliesslich Kandidaten, die als chancenlos gelten oder Putin sogar unterstützen. Sie mussten als Vertreter der Parlamentsparteien keine Unterstützungsunterschriften vorlegen. Gewählt wird vom 15. bis 17. März.

    Der 71 Jahre alte Putin, der seit fast einem Vierteljahrhundert an der Macht ist, wollte sich nicht von der Kremlpartei «Geeintes Russland» aufstellen lassen, sondern als Einzelbewerber antreten. Er hatte dafür die nötigen Unterstützungsunterschriften sammeln lassen, die nach einer stichprobenartigen Prüfung nun für gültig befunden wurden. Russlands Medien berichteten über Putins Zulassung wie über eine Weltsensation, obwohl es keinen Zweifel daran gegeben hatte.

    Als fraglich gilt indes, ob der auch von Russlands kremlkritischer Opposition unterstützte Bewerber Boris Nadeschdin zur Abstimmung zugelassen wird. Der 60-Jährige fordert eine Beendigung des Krieges gegen die Ukraine. Nadeschdin hat bisher mehr als 200'000 Unterschriften von Unterstützern, die teils in langen Warteschlangen angestanden hatten, eingesammelt – etwa das Doppelte dessen, was nötig ist.

    Wladimir Putin wird im März wohl als Präsident Russlands bestätigt werden.
    Wladimir Putin wird im März wohl als Präsident Russlands bestätigt werden.
    Keystone

    Allerdings erklärt die Wahlkommission immer wieder viele Unterschriften wegen formaler Beanstandungen für ungültig. Bei der Stichprobe von 60'000 Unterschriften für Putins Kandidatur lag der Anteil der nicht gültigen Unterstützernamen bei 0,15 Prozent. Seit Tagen wird darüber spekuliert, ob der liberale Politiker Nadeschdin zugelassen wird. Viele Beobachter schliessen das aus.

    Ein Wahlsieg Putins gilt als sicher. Es wäre seine fünfte Amtszeit, die er sich durch eine Verfassungsänderung hatte ermöglichen lassen. 2030 könnte der frühere Geheimdienstchef, der seit fast zwei Jahren Krieg gegen die Ukraine führt, noch einmal antreten bei der Wahl – als Präsident für weitere sechs Jahre. In Russland wurde bisher stets der Kandidat des Kremls zum Sieger der Wahl erklärt.

  • 12.44 Uhr

    London: Russland hat bisher 2'600 Panzer in der Ukraine verloren

    Russland hat seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine nach britischer Schätzung etwa 2'600 Kampfpanzer verloren.

    In den 23 Monaten bis zum 25. Januar 2024 seien zudem 4'900 weitere russische gepanzerte Kampffahrzeuge zerstört worden, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.

    Im vergangenen Jahr habe Russland etwa 40 Prozent weniger Fahrzeuge verloren als noch 2022. Das liege wahrscheinlich daran, dass der Krieg 2023 viel statischer gewesen sei und die russischen Einheiten den Grossteil des Jahres eher defensiv agiert hätten, hiess es in London weiter.

    Seit Oktober 2023 gehe Russland in der Ostukraine wieder in die Offensive. Seitdem hätten die russischen Verluste zugenommen auf vermutlich bis zu 365 Kampfpanzer und 700 Kampffahrzeuge. Allerdings habe Russland nur geringe Geländegewinne erzielt.

    Das britische Ministerium betonte zugleich, Russland könne wahrscheinlich mindestens 100 Panzer im Monat produzieren und verfüge deshalb über die Fähigkeit, Verluste auf dem Schlachtfeld auszugleichen und die Offensive auf absehbare Zeit fortzusetzen.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

  • 10.23 Uhr

    Kiew meldet «viele Verstösse» bei Versorgung von Militär

    Nach Beschwerden des ukrainischen Militärs über Defizite bei Ausstattung und Versorgung hat Verteidigungsminister Rustem Umjerow Verfehlungen eingeräumt. Bei unangekündigten Kontrollen seien «viele Verstösse» registriert worden, teilte der Minister auf Facebook mit. Es seien auch Lebensmittelvorräte überprüft worden. Es fehlt demnach Proviant im Wert von mehr als 50 Millionen Hrywna (rund 1,1 Millionen Franken), der nicht geliefert worden sei.

    «Wir nehmen die Verstösse auf und bearbeiten jeden Fall einzeln», schrieb Umjerow in der am Sonntag veröffentlichten Mitteilung. Für einige Militäreinheiten sei zuletzt schon der Lieferant gewechselt worden, wegen der Vorkommnisse. Die unangekündigten Inspektionen, an denen auch die Geheimdienste und andere Sicherheitsorgane beteiligt seien, würden fortgesetzt, hiess es.

    Aus den Streitkräften hatte es laut Verteidigungsministerium zuletzt Beschwerden über die Versorgungsdefizite in den Lagern einiger Einheiten im Osten des Landes gegeben. Dabei seien auch Mängel bei Qualität und Zahl der Lebensmittel festgestellt worden.

  • 7.11 Uhr

    Kiew: Ukraine wehrt 6'000 russische Angriffe binnen einer Woche ab

    Der stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine, Generalleutnant Oleksandr Pavliuk, zieht eine Erfolgsbilanz auf Telegram. Demnach haben die ukrainischen Verteidigungskräfte in einer Woche 6'080 russische Angriffe abgewehrt und 952 Einheiten feindlicher Ausrüstung und Waffensysteme zerstört, darunter 99 Panzer, 105 Drohnen und 222 Artilleriesysteme. Unter den zerstörten Waffen befinden sich 205 gepanzerte Kampffahrzeuge, vier Mehrfachraketenwerfer, fünf Luftverteidigungssysteme, 27 Raketen, 241 Militärlastwagen und 44 Spezialausrüstungseinheiten.

  • 5.53 Uhr

    Selenskyj würde auch mit Trump reden

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will sich zu einem möglichen Personalwechsel im Weissen Haus in Washington nach den Präsidentschaftswahlen im Herbst nicht konkret äussern. «Das Leben birgt viele Überraschungen», sagte er am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Caren Miosga» zu der bevorstehenden Entscheidung der Amerikaner zwischen Amtsinhaber Joe Biden und voraussichtlich dem früheren Präsidenten Donald Trump. «Ich werde mit ihm sprechen», sagte er zu der Aussicht auf einen Wahlerfolg Trumps. Wenn Donald Trump die nächste US-Wahl gewinnen sollte und wieder US-Präsident werde, sei er offen für einen Dialog mit ihm, sagte Selenskyj. «Ich werde mit ihm sprechen. Ich bin ein absolut offener Mensch. Wenn sein Format oder seine Formel zum Frieden führt, (…) werde ich ein sehr glücklicher Präsident sein.»

  • 4.35 Uhr

    Strack-Zimmermann verlangt mehr Militärhilfe von Frankreich

    Die Vorsitzende des deutschen Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, fordert einen grösseren Einsatz Frankreichs bei den Waffenlieferungen an die Ukraine. Es gebe «in Frankreich noch eine grosse Diskrepanz zwischen der medialen Unterstützung der Ukraine und dem, was Frankreich an tatsächlichen Waffenlieferungen an die Ukraine leistet», sagt die FDP-Politikerin der Berliner Zeitung «Tagesspiegel». Der Beitrag Frankreichs sei im Vergleich zu den militärischen Möglichkeiten des Nachbarlandes «noch sehr überschaubar», kritisiert Strack-Zimmermann. Deutschland leiste inzwischen 50 Prozent der Unterstützung an die Ukraine, die aus der EU kommt. «Mit dem Unterschied, dass wir es immer wieder schaffen, unsere Unterstützung unnötig kleinzureden, während andere Länder eine kleinere Unterstützung gross reden», fügte Strack-Zimmermann hinzu.

  • 3.45 Uhr

    Klitschko bringt Waffen an die Front im Donbass

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko besucht die Front im Donbass. In einem Video dazu teilt er mit, er habe sich bei den Soldaten für «ihren Mut und ihre Hingabe» bedankt. Trotz der schwierigen Lage an der Front blieben sie standhaft in der Verteidigung der Ukraine. Zudem habe er der Einheit 100 FPV-Drohnen sowie drei elektronische Kampfführungssysteme übergeben, die von den Streitkräften in der Ostukraine derzeit dringend benötigt werden.

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko vor einem Wohnhaus in Kiew, das von einer russischen Lenkwaffe getroffen wurde (2. Januar 2024).
    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko vor einem Wohnhaus in Kiew, das von einer russischen Lenkwaffe getroffen wurde (2. Januar 2024).
    Bild: Imago/Zuma Wire/Sergei Chuzavkov
  • 1.28 Uhr

    Selenskyj legt seine Einkünfte offen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj legt seine persönlichen Einkünfte für die Jahre 2021 und 2022 offen. In einem Beitrag auf der Website des Präsidenten meldet Selenskyj und seine Familie für 2021 ein Einkommen von umgerechnet rund 245'000 Franken, rund 273'000 Franken weniger als im Jahr zuvor. Darin waren Einnahmen aus dem Verkauf von Staatsanleihen im Wert von 142'000 Dollar enthalten. 2022 sank das Einkommen der Familie Selenskyj noch weiter auf umgerechnet 84'000 Franken, da er wegen des Kriegsausbruchs weniger Mieteinnahmen aus seinem Immobilienbesitz erzielte. Es ist das erste Mal, dass der Präsident sein Einkommen öffentlich erklärt. Selenskyj fordert, dass Beamte ihre Einkommen offenlegen sollten, um die Transparenz zu erhöhen und die Korruption zu beseitigen.

  • 1 Uhr

    Norwegen bereitet sich auf russische Bedrohung an Grenze vor

    Norwegens Armee bereitet sich eigenen Angaben zufolge auf eine Bedrohung durch Russland an der norwegischen Grenze vor. «Russland hat zwar die Zahl seiner Panzer nicht erhöht, weil es die meisten in die Ukraine geschickt hat. Aber wir gehen davon aus, dass es mit der Modernisierung und dem Wiederaufbau seiner Armee beginnen wird, sobald die Kämpfe aufhören», sagt Oberbefehlshaber Eirik Kristoffersen im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). «Heute würde ich sagen, dass es wohl drei Jahre dauern wird, um die verlorenen Kräfte zu ersetzen und die Armee wieder aufzubauen. Wir müssen uns auf diese Situation vorbereiten und für den Ernstfall gewappnet sein.»