Kiews Bürgermeister in der KritikKlitschko übernimmt Luxusvilla in Hamburg — mitten im Krieg
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9.1.2024
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko gerät wegen eines ungewöhnlichen Finanzkonstrukts in die Kritik. Mitten im Krieg übernimmt er ein Millionenanwesen in einem noblen Hamburger Vorort.
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09.01.2024, 18:11
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Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko ist in der Ukraine durch die Übernahme einer Hamburger Luxusvilla in die Kritik geraten.
Er übertrug die Eigentumsrechte an dem Millionenanwesen umgehend an seine Ex-Frau, erhielt im Gegenzug ein Haus in der Nähe von Kiew sowie ein Fahrzeug.
Heraus kam das Finanzgebaren durch ein neues ukrainisches Gesetz zur Korruptionsbekämpfung. Dieses erlaubt es Ukrainern, Änderungen der Eigentumsverhältnisse ihrer wohlhabenden Mitbürger nachzuverfolgen.
Vitali Klitschko war schon vor Beginn des brutalen russischen Angriffs ein ukrainischer Held. Neben Präsident Selenskyj, mit dem er mitunter aneinandergerät, ist er nun als Oberbürgermeister der Hauptstadt Kiew international das prominenteste Gesicht der Ukraine.
Doch jetzt könnte das Image des ehemaligen Boxchampions Kratzer bekommen. Denn Klitschko erhielt kürzlich die Eigentumsrechte einer Luxusvilla in der norddeutschen Stadt Hamburg, was mitten im Krieg für Unmut in der Ukraine sorgt.
Luxusvilla in Hamburg als Schuldentilgung
Das Anwesen befindet sich im wohlhabenden Elbvorort Hamburg-Othmarschen und soll umgerechnet rund 5,1 Millionen Franken wert sein, bei einer Grundstücksfläche von rund 750 Quadratmetern.
Dies berichtet unter anderem die «Ukrajinska Prawda» unter Berufung auf ein neues ukrainisches Melderegister. Demnach hat Klitschko das Anwesen als Rückzahlung eines Kredits erhalten — von einem Unternehmen, das ihm selbst gehört.
Er bekam die in den USA registrierte Firma Maximum I LLC im vergangenen Jahr von seinem jüngeren und kaum weniger prominenten Bruder Wladimir, heisst es in dem Bericht.
Im Rahmen einer Vermögensteilung gingen die Eigentumsrechte der Hamburger Villa demnach umgehend an Ex-Frau Natalia Jegorowa. Klitschko erhielt im Gegenzug ein Haus in einem Kiewer Vorort sowie ein Fahrzeug des Typs Land Rover Discovery 3.0.
Diese wirren Finanzbeziehungen, wenngleich rechtmässig, sorgen für Unmut in der Ukraine — in den sozialen Medien wird Klitschko zum Teil heftig kritisiert. Der Kiewer Bürgermeister bereichere sich, «während Soldaten an der Front sterben», heisst es unter anderem.
Heraus kam das Finanzgebaren durch ein neues ukrainisches Gesetz, welches zur Bekämpfung der grassierenden Korruption erlassen wurde. Die neue Regelung erlaubt es Bürgerinnen und Bürgern, Änderungen der Eigentumsverhältnisse ihrer wohlhabenden Mitbürger einzusehen.