Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechnet im Konflikt zwischen Russland und dem Westen mit einer «langen Krise». Er äusserte sich zudem zu zwei gefangenen US-Kämpfern. Sie sollten bestraft werden.
Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet.
«Ja, es wird eine lange Krise werden», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. «Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen.» Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.
Peskow äusserte sich auch zum Fall der beiden US-Soldaten Alexander Drueke und Andy Huynh, die in der ukrainischen Armee kämpften und kürzlich von moskautreuen Truppen gefangen genommen wurden. Diese seien Söldner und fielen damit nicht unter den Schutz der Genfer Konvention, meinte Peskow.
Der Kreml-Sprecher liess weiter offen, ob die beiden Männer von russischen Soldaten oder von prorussischen Separatisten gefangen genommen wurden. Das ist auch insofern relevant, als dass die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk die Todesstrafe eingeführt haben, diese in Russland hingegen ausgesetzt ist.
Zu gefangenen US-Soldaten: «Kann nichts garantieren»
Auf die Frage, ob er garantieren könne, dass den beiden US-Bürgern nicht dasselbe Schicksal drohe wie drei kürzlich in Donezk zum Tode verurteilten Ausländern, sagte Peskow: «Ich kann nichts garantieren. Das hängt von den Ermittlungen ab.»
Drueke und Huynh hätten sich in der Ukraine «am Beschuss und an der Bombardierung unseres militärischen Personals» beteiligt, führte Peskow weiter aus. Damit hätten sie das Leben von Russen bedroht. «Sie sollten für diese Verbrechen, die sie begangen haben, zur Verantwortung gezogen werden», forderte der Kreml-Sprecher.
Auf Nachfrage, welcher Vergehen sich die Amerikaner schuldig gemacht hätten, sagte Peskow, dies sei noch nicht klar. Zugleich versicherte er, dass sie nicht unter die Genfer Konventionen fielen. Die beiden US-Kämpfer gehörten nicht zur ukrainischen Armee, «also fallen sie nicht unter die Genfer Konventionen», sagte Peskow.
Die Ukraine und die Vereinten Nationen hatten den Umgang der Separatisten mit den beiden Briten und dem Marokkaner heftig kritisiert. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf sprach von Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten.