SpanienLängster Vulkanausbruch in der bekannten Geschichte La Palmas
SDA
12.12.2021 - 15:31
Videografik: So entstehen Vulkane
Videografik: So entstehen Vulkane
05.12.2021
Der Vulkan auf La Palma kommt nicht zur Ruhe: Mit nunmehr 85 Tagen überbot der Ausbruch nun den bisherigen Rekord der Insel von 1585. Schon jetzt sind knapp 3000 Gebäude zerstört, der Schaden wird auf 900 Millionen Euro geschätzt.
12.12.2021, 15:31
SDA/twei
Mit einer Dauer von inzwischen 85 Tagen ist der Vulkanausbruch auf La Palma seit Sonntag der längste in der bekannten Geschichte der spanischen Kanareninsel. Bisher galt der Ausbruch des Vulkans Tehuya im Jahre 1585 mit 84 Tagen als der längste auf der Atlantikinsel vor der Westküste Afrikas. Über frühere Ausbrüche liegen keine verlässlichen Daten vor.
Die Aktivität des noch namenlosen Vulkans in der Cumbre Vieja hat in den vergangenen Tagen zwar etwas abgenommen, aber Vulkanologen wagten weiter keine Prognose, wann er enden könnte. «Die Indikatoren weisen auf eine Verlangsamung hin. Die beste Nachricht ist, dass sie stabil sind», sagte der Präsident des Inselrates, Mariano Hernández Zapata, dem staatlichen TV-Sender RTVE.
Schaden auf über 900 Millionen Euro beziffert
In den knapp drei Monaten seit Beginn des Ausbruchs hat die mehr als 1000 Grad heisse Lava fast 2900 Wohnhäuser und andere Bauten zerstört, wie RTVE berichtete. Knapp 1200 Hektar wurden von einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Das entspricht fast 1700 Fussballfeldern.
Mehr als 7000 Bewohner mussten evakuiert werden, die Schäden werden auf mehr als 900 Millionen Euro geschätzt. Vor der Küste entstanden durch erkaltete Lava zwei neue Landzungen mit einer Grösse von zusammen etwa 50 Hektar.
Schwer betroffen wurde vor allem der für die Insel immens wichtige Bananenanbau, von dem etwa die Hälfte der etwa 85'000 Einwohner direkt oder indirekt lebt und der sich schon vor dem Vulkanausbruch in der Krise befand. 225 Hektar Bananenplantagen wurden zerstört, weitere Flächen stark beeinträchtigt, schrieb die Zeitung «El País». Auch der Tourismussektor beklagt Verluste.