Russland Lange Schlangen vor Gedenkort für Terroropfer in Moskau

SDA

24.3.2024 - 14:01

Menschen legen Blumen und Spielzeug am Ort des Anschlags ab. Foto: Vitaly Smolnikov/AP/dpa
Menschen legen Blumen und Spielzeug am Ort des Anschlags ab. Foto: Vitaly Smolnikov/AP/dpa
Keystone

Zwei Tage nach dem Terroranschlag auf eine Moskauer Konzerthalle mit mehr als 130 Toten haben Menschen in ganz Russland der Opfer gedacht. Viele Trauernde legten am Sonntag am Ort des Geschehens, der Crocus City Hall am nordwestlichen Stadtrand, Blumen oder Spielzeug nieder. Die Menschenschlange zu dem improvisierten Gedenkort am Zaun des Veranstaltungszentrums erstrecke sich über mehrere Hundert Meter, meldete die Nachrichtenagentur Tass mittags.

Keystone-SDA

Der Sonntag war in Russland zum nationalen Trauertag ausgerufen worden. Auf den grössten Leuchtreklametafeln der russischen Hauptstadt war eine brennende Kerze vor dunklem Hintergrund zu sehen. Ausserdem standen dort das Datum des Anschlags, der 22. März, und der Schriftzug «Wir trauern».

Beobachter sprachen von einer gedrückten Stimmung in der Millionenstadt, der Terror sei überall Thema. Grosse Museen, Theater und Kinos waren geschlossen, Grossveranstaltungen abgesagt. Szenen der Trauer gab es auch in Russlands nördlicher Metropole St. Petersburg und in anderen Städten. Im Ausland schlossen sich Serbien und Nicaragua mit eigenen Trauertagen dem Gedenken an.

Nach Behördenangaben waren vier schwer bewaffnete Männer am Freitagabend in das Veranstaltungszentrum gestürmt und hatten auf Besucher geschossen. Die Zahl der gefundenen Toten belief sich bis Sonntag auf 133. Zu ihnen zählte auch die vermisste Assistentin der russischen Rockgruppe Piknik, die eigentlich am Freitag hätte auftreten sollen. Die Band berichtete am Sonntag vom Tod ihrer Mitarbeiterin und widmete ihr einen Post in sozialen Netzwerken. Die Behörden schlossen nicht aus, dass in dem teilweise ausgebrannten Gebäude weitere Tote gefunden werden. Die Gesundheitsbehörde des Moskauer Umlands sprach am Sonntag von 154 Verletzten. Knapp 110 von ihnen würden noch im Krankenhaus behandelt.