Grossbritannien London warnt vor Cholera-Ausbruch in russisch besetzten Gebieten

SDA

10.6.2022 - 10:13

dpatopbilder - Einheimische versammeln sich, um Trinkwasser zu erhalten, das vom russischen Ministerium für Notsituationen verteilt wurde. Großbritannien warnt angesichts der schwierigen humanitären Lage in der Ukraine vor der Ausbreitung von tödlichen Krankheiten wie Cholera. Foto: Alexei Alexandrov/AP/dpa
dpatopbilder - Einheimische versammeln sich, um Trinkwasser zu erhalten, das vom russischen Ministerium für Notsituationen verteilt wurde. Großbritannien warnt angesichts der schwierigen humanitären Lage in der Ukraine vor der Ausbreitung von tödlichen Krankheiten wie Cholera. Foto: Alexei Alexandrov/AP/dpa
Keystone

Angesichts der schwierigen humanitären Lage in den russisch besetzten Gebieten in der Ukraine hat Grossbritannien vor der Ausbreitung von tödlichen Krankheiten wie Cholera gewarnt.

Es gebe vermutlich bereits einen kritischen Medikamentenmangel in der südukrainischen Stadt Cherson, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit. In der Hafenstadt Mariupol drohe ein Cholera-Ausbruch.

«Seit Mai wurden einzelne Fälle von Cholera gemeldet», hiess es unter Verweis auf Geheimdiensterkenntnisse. «Die medizinische Versorgung in Mariupol steht wahrscheinlich bereits kurz vor dem Zusammenbruch. Ein grösserer Cholera-Ausbruch in Mariupol wird dies weiter verschärfen.» In der Ukraine habe es 1995 eine schwere Cholera-Epidemie gegeben und seitdem immer wieder kleinere Ausbrüche, vor allem in der südostukrainischen Region um Mariupol am Asowschen Meer.

«Russland ringt darum, der Bevölkerung in den von Russland besetzten Gebieten grundlegende öffentliche Dienstleistungen anzubieten», teilte das Ministerium weiter mit. «Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist unbeständig, Telefon- und Internetdienste sind weiterhin stark gestört.»

Zur Lage in der Ostukraine teilte das Ministerium mit, die Kämpfe um die Stadt Sjewjerodonezk gingen weiter. «Russland kontrolliert erneut den Grossteil der Stadt, aber seine Kräfte haben nur geringe Fortschritte gemacht bei dem Versuch, das weitere Gebiet von Norden und Süden einzukreisen.»

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine veröffentlicht die britische Regierung in ungewöhnlich offener Art und Weise regelmässig Geheimdienstinformationen zum Verlauf des Angriffskriegs. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.