Tödliche Gefahr Masern bedrohen Ur-Einwohner: Kommt die Rettung zu spät?

Silvana Guanziroli

5.7.2018

Sie leben abgeschieden in den Regenwäldern von Venezuela und Brasilien. Der Stamm der Yanomami gehört zu den Ur-Einwohnern dieser Region. Jetzt sieht sich das ohnehin schon bedrohte Volk einer neuen tödlichen Gefahr ausgesetzt: Illegale Goldsucher sollen sie mit Masern angesteckt haben.

Der indigene Stamm der Yanomami an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien wird von einem Masern-Ausbruch bedroht. Seit März haben sich die Erkrankungen gehäuft, warnt die Nichtsregierungsorganisation Survival. Die Organisation fordert sofortige und gezielte Massnahmen zum Schutz des Stammes.

Deren Direktor Stephen Corry bezeichnete Indigene als die «bedrohtesten Gesellschaften» der Welt. «Wenn Indigene an Krankheiten wie Masern oder Grippe erkranken, die sie zuvor nicht kannten, sterben meist viele von ihnen. Ganze Gemeinden können ausgelöscht werden.»

Volk hat keine Abwehrkräfte gegen die Krankheit

Durch die Abgeschiedenheit des Volkes ist das Ausmass des Ausbruchs bislang noch nicht abzuschätzen. Laut Survival wurden auf brasilianischer Seite 23 Yanonami in einem Krankenhaus behandelt.

In Venezuela erkrankten nach Angaben der Organisation Wataniba weitere 25 Stammesangehörige an den Masern. Für die Yanomami ist die Krankheit besonders gefährlich, da sie kaum natürliche Abwehrkräfte gegen die Masern besitzen. Survival vermutet, dass illegale Goldgräber die Krankheit eingeschleppt haben.

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