Frankreich Neonazi wegen mutmasslicher Anschlagspläne verhaftet

dpa

4.6.2022 - 15:57

Die französische Polizei hat offenbar einen jungen Neonazi verhaftet, der mutmasslich Anschläge plante. (Symbol)
Die französische Polizei hat offenbar einen jungen Neonazi verhaftet, der mutmasslich Anschläge plante. (Symbol)
Bild: Bertrand Guay/AFP/dpa

Laut französischen Medienberichten wurde ein junger Neonazi im Südosten des Landes festgenommen. Er wird terroristischen Aktionen verdächtigt.

Ein junger Neonazi ist in Frankreich Medienberichten zufolge wegen mutmasslicher Anschlagspläne verhaftet worden. Wie mehrere französische Medien am Samstag berichteten, sitzt der 20-Jährige wegen Verdachts auf eine terroristische Aktion seit Freitag in Untersuchungshaft. Laut Informationen der französischen Tageszeitung «Le Parisien» wurde der Mann im Département Ardèche im Südosten Frankreichs von Ermittlern der Generaldirektion für innere Sicherheit (DGSI) festgenommen. Er soll nach einer Waffe gesucht haben.

Die Ermittler wurden den Berichten zufolge auf ihn aufmerksam, weil er unter dem Pseudonym «HeinrichHimmler88» in den sozialen Netzwerken verschlüsselte Nachrichten verbreitet und in seinen Videos gedroht habe, Juden, Schwarze, Frauen und die LGBT-Community anzugreifen. Er soll Mitglied von rassistischen und Neonazi-Gruppen auf dem Messengerdienst Telegram sein. Das Pseudonym bezieht sich auf Heinrich Himmler, der zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland SS-Chef war. Er ist einer der Hauptverantwortlichen des Holocausts.

Wie die Regionalzeitung «Ouest France» berichtete, wollten die Anwälte auf Nachfrage der französischen Nachrichtenagentur AFP keine Stellung nehmen.

Ermittlungen gegen Rechtsextreme im Elsass

Ebenfalls am Freitag wurde ein Ermittlungsverfahren gegen vier Rechtsextremisten im Elsass eingeleitet. Einsatzkräfte hatten zuvor bei Hausdurchsuchungen unter anderem knapp zwei Dutzend illegale Waffen, darunter ein Maschinengewehr, mehr als Hunderttausend Schuss Munition und mehr als 30 Kilogramm Schiesspulver beschlagnahmt. Bei den Durchsuchungen waren sie zudem auf ein antisemitisches Schriftstück sowie neonazistische Schriften gestossen.