Hochwasser in Europa Eisenbahnbrücke im Wallis abgebaut +++ Studie: Risiko für Extrem-Hochwasser gewachsen

Agenturen/Red

25.9.2024

Oder-Hochwasser: Landkreis ruft höchste Alarmstufe aus

Oder-Hochwasser: Landkreis ruft höchste Alarmstufe aus

Ratzdorf, 24.09.2024 – ODER-HOCHWASSER STEIGT Der Landkreis Oder-Spree hat am Vormittag die höchste Alarmstufe ausgerufen Sie betrifft in einem bestimmten Deichabschnitt östliche Gebiete an der polnischen Grenze Hintergrund ist der steigende Pegelstand, der in Ratzdorf heute Nachmittag bei 5,90 Meter erwartet wird Deichläufer sind im Einsatz, um die Schutzdämme zu kontrollieren SCHAULUSTIGE UND «SOUVENIRJÄGER» Zum Schutz der Deiche verbietet die Stadt das Betreten der Schutzanlagen Wer sich nicht daran hält, muss mit Strafen ab 50 Euro rechnen

25.09.2024

In den meisten vom Hochwasser betroffenen Regionen in Mittel- und Südosteuropa läuft das grosse Aufräumen. Gebiete Frankreichs und Grossbritanniens sind von schweren Unwettern getroffen worden. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/Red

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Montag haben Regenfälle zu Überschwemmungen in Teilen Frankreichs und Grossbritanniens geführt.
  • Bereits vor einer Woche führten Unwetter zu katastrophalen Lagen in mehreren europäischen Ländern. 
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  • 16.53 Uhr

    Eisenbahnbrücke zwischen Siders und Chippis wird abgebaut

    Die Eisenbahnbrücke zwischen Siders und Chippis wird abgebaut. Der Abbau dient als Massnahme gegen das Überlaufen der Rhone.

    Der Abbau der Brücke beginne Anfang Oktober, teilte der Walliser Staatsrat am Mittwoch mit. Der Kanton werde die Kosten der Arbeiten übernehmen und auch die Verlegungen der Gas- und Wasserleitungen, die bisher über die Eisenbahnbrücke verliefen, koordinieren.

    Der Abbau gehört zu den Massnahmen, auf die sich der Staatsrat am 28. August 2024 berief und die es insbesondere ermöglichen, Arbeiten, die einem öffentlichen Interesse unterliegen, von öffentlichen Auflagen zu befreien. Dies umfasst auch die Anhebung und Sanierung der Strassenbrücke zwischen Siders und Chippis.

    Die beiden Bauwerke könnten ein Überlaufen des Flusses und eine Überschwemmung des Industriegebietes verursachen, wie es Ende Juni bei den Unwettern der Fall gewesen sei, teilte der Kanton mit. Dringende Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Ebene am rechten und linken Rhoneufer in Siders und Chippis wurden gemäss dem Gesetz über die Naturgefahren und den Wasserbau angeordnet.

  • Mittwoch, 25. September 2024, 5.09 Uhr

    Studie: Risiko für Extrem-Hochwasser gewachsen

    In mehreren Analysen zeigen Forscher: Ohne Klimawandel wären verheerende Hochwasser deutlich seltener. Sie warnen davor, dass die Kosten solcher Katastrophen künftig kaum mehr zu stemmen sein könnten.

    Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit für ein grossräumiges Hochwasser in Mitteleuropa wie das in Polen, Tschechien, Österreich und weiteren Ländern einer Analyse zufolge etwa verdoppelt. Die Niederschläge des Sturms «Boris» vom 12. bis 15. September seien der stärkste bisher erfasste Vier-Tage-Regen in Mitteleuropa seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen 1940 gewesen, teilte die Wissenschaftler-Initiative World Weather Attribution mit.

    Die Regenfälle hätten ein ungewöhnlich grosses Gebiet von Deutschland bis Rumänien betroffen, das noch grösser sei als bei den früheren grossen Überschwemmungen von 1997 und 2002, hiess es von dem Team um Friederike Otto vom Imperial College London weiter. Diese beiden Überschwemmungskatastrophen seien als Jahrhundertereignisse bezeichnet worden – nun gebe es schon jetzt ein weiteres, sagte Mitautor Bogdan Chojnicki von der Universität für Lebenswissenschaften in Posen.

    Komplett überflutetes Dorf in Kroatien. (24. September 2024)
    Komplett überflutetes Dorf in Kroatien. (24. September 2024)
    Bild: IMAGO/Pixsell

    Mit der weiteren Erderwärmung durch die Nutzung fossiler Brennstoffe würden Starkregen-Episoden noch heftiger und häufiger, warnen die Wissenschaftler. Die Kosten der Klimakatastrophen drohten zu eskalieren. «Der Klimawandel ist eine existenzielle Bedrohung, insbesondere für die ärmeren Teile der Gesellschaft, und alle Europäer müssen wissen, dass die Bekämpfung des Klimawandels ihr Leben sehr viel besser machen wird», betonte Friederike Otto.

    Bereits eine Mitte September vorgestellte Schnellanalyse hatte ergeben, dass der Klimawandel wahrscheinlich grossen Anteil an der Starkregen-Episode hatte. «Wir führen die starken Niederschläge, die zu den Überschwemmungen in Mitteleuropa führten, grösstenteils auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurück, während die natürliche Klimavariabilität wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle spielte», hiess es vom Forschungskonsortium Climameter, einem von der Europäischen Union und der französischen Forschungsorganisation CNRS finanzierten Projekt.

    Solche sogenannten Attributionsstudien nutzen Daten zu ähnlichen Wetterlagen in der Vergangenheit und gleichen sie statistisch mit Klimasimulationen ab. Nach den Erkenntnissen des Weltklimarates (IPCC) nähmen Extreme im Wasserkreislauf schneller zu als die durchschnittliche Veränderung, hiess es von Climameter auch. Auf lokaler Ebene sei ein Trend zu mehr Flussüberschwemmungen in West- und Mitteleuropa zu beobachten.

  • 11.58 Uhr

    Italien: Grossmutter und Enkelkind nach Unwetter vermisst

    In der Toscana ist es zu schweren Unwettern gekommen. In der Gemeinde Val di Cecina verwandelte sich ein Bach in einen reissenden Strom. Eine deutsche Frau und ihr Enkelkind (5 Monate) wurden von den Fluten mitgerissen. Beide werden bisher noch vermisst, bestätigte ein Sprecher der Feuerwehr in Italien. 

  • 5.35 Uhr

    Oder-Hochwasser: Höchste Alarmstufe in Ratzdorf erwartet

    In den meisten vom Hochwasser betroffenen Regionen in Mittel- und Südosteuropa läuft das grosse Aufräumen. In Brandenburg gibt es noch keine Entwarnung: Die Scheitelwelle des Oder-Hochwassers bewegt sich weiter flussabwärts. In Ratzdorf (Oder-Spree) wird um 15 Uhr die höchste Alarmstufe 4 erwartet, wie es im Lagebericht des Landkreises Märkisch-Oderland heisst.

    Mit dem höchsten Pegelstand rechnen die Behörden am Mittwoch, wie eine Sprecherin der Kreisverwaltung Oder-Spree mitteilte. Prognosen sagen über 6 Meter vorher. Am Montag wurde eine rund 152 Meter lange und ein Meter hohe Hochwasser-Schutzwand errichtet.

    Das steigende Hochwasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder hat bereits erste Wiesen am Stadtrand von Frankfurt (Oder) überflutet. (21. September 2024) 
    Das steigende Hochwasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder hat bereits erste Wiesen am Stadtrand von Frankfurt (Oder) überflutet. (21. September 2024) 
    Bild: Keystone/dpa/Patrick Pleul

    Die Wassermassen bleiben voraussichtlich einige Tage: Mit einem Unterschreiten der Alarmstufe 4 rechnen die Behörden erst am Freitag um 9 Uhr. Ratzdorf liegt am Zusammenfluss von Oder und Neisse etwa 40 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder).

    Für den Abschnitt des Pegels Frankfurt (Oder) wird das Erreichen der Alarmstufe 3 für 17 Uhr erwartet. Bei Alarmstufe 3 können einzelne Grundstücke, Strassen und Keller überflutet werden. Deichläufer sind dann im Dauereinsatz, um die kilometerlangen Schutzanlagen zu kontrollieren und Schäden zu melden. Bei der höchsten Stufe 4 geht es um die Katastrophenabwehr, dazu gehört auch die Vorbereitung von Evakuierungen. Es können grössere Flächen überflutet werden - auch in bebauten Gebieten.

  • 5.10 Uhr

    Reaktion auf Hochwassertourismus

    Zum Schutz der Deiche verbietet die brandenburgische Stadt Frankfurt das Betreten der Anlagen. In den vergangenen Tagen seien Hunderte Schaulustige zum Oderufer gekommen, um den langsam ansteigenden Wasserpegel zu verfolgen, begründete die Stadtverwaltung den Schritt. Nun dürfen die Deiche nur noch von Einsatzkräften im Zuge der Hochwasserbekämpfung betreten oder befahren werden. Wer gegen das Verbot verstösst, muss nach Angaben eines Stadtsprechers mit einer Strafe ab 50 Euro rechnen.

    Dem Lagezentrum des Landesamtes für Umwelt bereiten nach eigenen Angaben «Souvenirjäger» Sorgen. Teile an der Spundwand in Frankfurt seien gestohlen worden, hiess es. Die Polizei wurde darum um verstärkte Kontrollen gebeten.

  • Dienstag, 24. September, 5 Uhr

    Alarmzustand im polnischen Nowa Sol

    In Polen hat die Scheitelwelle des Hochwassers an der Oder die Kleinstadt Nowa Sol rund 90 Kilometer östlich der Grenze zu Deutschland erreicht. Der Wasserstand dort betrage 6,45 Meter, wie das Meteorologische Institut mitteilte. Bei Nowa Sol gilt ab 4,5 Meter Alarmzustand. Die Situation sei aber unter Kontrolle, schrieb Bürgermeisterin Beata Kulczycka in sozialen Medien.

  • 10.49 Uhr

    In Grossbritannien sind Städte überschwemmt

    Auch in Grossbritannien hat es am Wochenende und am Montag heftig geregnet. In Gebieten wie Dunstable und Hitchin sind Geschäfte teilweise überflutet, mehrere Strassen mussten wegen Überschwemmungen gesperrt werden. Die Unwetterwarnung der Behörden gilt bis heute Mitternacht.

  • Montag, 23. September, 10.29 Uhr

    Cannes steht unter Wasser

    Autos und Container werden weggespült, Strassen verwandeln sich in reissende Flüsse: Videos, die in den sozialen Medien kursieren, demonstrieren das Ausmass der Überschwemmungen in Cannes.

    Die südfranzösische Stadt ist am Montagmorgen von einem schweren Unwetter getroffen worden. Die Kommune im Département Alpes-Maritimes gab auf der Plattform X an, dass «heftige Stürme, gelegentlich begleitet von Hagel, im Gange sind». Meteorologen zufolge sind innerhalb von drei Stunden 40 Milliliter pro Quadratmeter niedergegangen. Berichte über Verletzte gibt es zunächst nicht.

  • 18.49 Uhr

    Donau in Budapest erreicht höchsten Stand seit zehn Jahren

    In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief «Boris» einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige «schwierige Tage» bevor, in denen «die Flut kontrolliert» werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.

    Orban besuchte Helfer, die dabei waren, die Hauptstadt unter anderem mit Sandsäcken vor den Wassermassen zu schützen. Nördlich von Budapest in der an der Donau gelegenen Stadt Szentendre wurden die unteren Geschosse der Häuser überflutet, Bewohner bewegten sich mit Kanus fort.

  • 16.38 Uhr

    Hochwasserwelle bewegt sich in Polen flussabwärts

    In Polen bewegt sich die Scheitelwelle des Hochwassers an der Oder weiter flussabwärts. In der Kleinstadt Scinawa in der Woidowschaft Niederschlesien stieg der Wasserstand über Nacht rasch an. «Wir leben in der Hoffnung, dass alles gutgeht», sagte ein Einwohner dem Nachrichtensender TVN24.

    Regierungschef Donald Tusk nahm in Wroclaw (Breslau) an einer Krisensitzung teil. «Mancherorts stecken wir noch mitten in den Hochwasserschutz- und Rettungsmassnahmen», betonte der Politiker.

    Nach intensiven Regenfällen war es in Teilen Tschechiens, Österreichs und Polens zu Hochwasser und Überschwemmungen gekommen. Ganze Städte wie Klodzko in Polen und Jesenik in Tschechien wurden überflutet und verwüstet. Im niederschlesischen Wroclaw (Breslau) hielten die vorsorglich verstärkten Dämme. Die Schäden in den betroffenen EU-Staaten gehen in die Milliarden.

    Nach Einschätzung des Instituts für Meteorologie und Wasserwirtschaft (IMGW) könnte sich die Lage in den weiter flussabwärts gelegenen Städten Glogow und Nowa Sol besorgniserregend entwickeln. Der Höchststand der Oder wird dort am Montagmorgen erwartet.

    In der Woiwodschaft Lebus, die im Westen an Brandenburg grenzt, laufen die Vorbereitungen derweil auf Hochtouren. «Wir nehmen jeden Sandsack, den wir noch finden können», sagte Woiwodschaftspräsident Marek Cebula der Agentur PAP. Der Europaabgeordnete und ehemalige Innenminister Marcin Kierwinski wurde zum Bevollmächtigten der Regierung für den Wiederaufbau nach der Flut ernannt.

    Im Nachbarland Tschechien gingen die Aufräumarbeiten weiter. In der Grossstadt Ostrava begann Gesundheitspersonal damit, in den von den Überflutungen betroffenen Stadtteilen kostenlose Impfungen gegen Hepatitis A anzubieten. Durch Überschwemmungen ist die Gefahr, sich mit dieser Infektionskrankheit anzustecken, erhöht, denn das Wasser kann kontaminiert sein.

    Die Polizei beschränkte den Zugang zur stark betroffenen Stadt Jesenik im Altvatergebirge. Damit sollte verhindert werden, dass ein unkoordinierter Zustrom von freiwilligen Helfern für Chaos sorgt. Der tschechische Staat rechnet wegen der Naturkatastrophe mit Mehrausgaben von umgerechnet bis zu 1,2 Milliarden Euro in diesem Jahr. Die Versicherer schätzten die versicherten Schäden auf umgerechnet etwa 670 Millionen Euro.

  • 13.55 Uhr

    Italien ruft Notstand für zwei Hochwasser-Regionen aus

    Italien hat nach tagelangen Regenfällen im Norden des Landes für zwei Hochwasser-Regionen den Notstand ausgerufen. Die rechte Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni stellte den beiden Gebieten Emilia-Romagna und Marken zudem 20 Millionen Euro an Soforthilfe zur Verfügung.

    Wegen des Regens stehen dort zahlreiche Strassen unter Wasser. Insgesamt mussten mehr als 2500 Menschen aus ihren Häusern evakuiert werden. Betroffen sind Städte wie Bologna, Modena und Ravenna und auch das Strandbad Rimini an der Adria.

    Inzwischen gibt es zwischen Rom und den Regionalregierungen der Hochwasser-Gebiete auch gegenseitige Schuldzuweisungen. Der rechte Katastrophenschutz-Minister Nello Musumeci warf der sozialdemokratisch regierten Verwaltung der Emilia-Romagna vor, bereits zur Verfügung gestelltes Geld nicht richtig verwendet zu haben. «Irgendetwas stimmt nicht. Es kann nicht immer zu derart katastrophalen Überschwemmungen in der Emilia-Romagna kommen», sagte der Minister. Vergangenes Jahr kamen dort bei Unwettern 17 Menschen ums Leben. Der Sachschaden ging in die Milliarden.

    Die Sozialdemokraten wiesen die Vorwürfe als wahltaktisches Manöver zurück. Im November finden in der Emilia-Romagna, einer der reichsten und traditionell linken Regionen Italiens, Wahlen statt.

    Wegen des Hochwassers wurde in Emilia-Romagna und Marken der Notstand ausgerufen.
    Wegen des Hochwassers wurde in Emilia-Romagna und Marken der Notstand ausgerufen.
    EPA/Fabrizio Zani/KEYSTONE
  • Freitag, 20. September 2024, 4.53 Uhr

    Trotz Hochwasserkatastrophe: Wahlen in Tschechien

    Trotz der Hochwasserkatastrophe im Osten des Landes beginnen in Tschechien zweitägige Regional- und Senatswahlen. Neu bestimmt werden die Versammlungen in 13 Regionen mit Ausnahme der Hauptstadt Prag, die einen Sonderstatus hat. Die Abstimmung gilt als wichtiger Stimmungstest für die Parlamentswahl im nächsten Jahr. Die Wahllokale sind am Freitag ab 14.00 Uhr und auch am Samstag geöffnet.

  • 20.06 Uhr

    Desinformation über Deichsprengungen: Polen nimmt Mann fest

    Der Geheimdienst in Polen hat einen Mann festgenommen, der Falschinformationen über angebliche Deichsprengungen verbreitet haben soll. Es handele sich bei dem Tatverdächtigen um einen 26-Jährigen aus einem Ort unweit von Breslau (Wroclaw), schrieb der Sprecher des Innenministeriums, Jacek Dobrzynski, auf X. Der Mann habe sich in Uniform als Soldat ausgegeben und Bürger in Hochwassergebieten mitgeteilt, das angeblich Deiche gesprengt werden sollen. Die Ermittlungen dauern an.

    Über die Vorfälle hatte zuvor bereits Regierungschef Donald Tusk nach einer Sitzung des Krisenstabs in Breslau informiert. «Niemand hat irgendwo die Absicht, irgendwas in die Luft zu sprengen», stellte er klar.

    Im Südwesten Polens hat es nach Dauerregen verheerende Überschwemmungen gegeben. Inzwischen hat die Flutwelle Breslau erreicht. Der Pegelstand betrug dort 6,41 Meter, wie das Meteorologische Institut mitteilte. Dies ist allerdings deutlich niedriger als beim Oder-Hochwasser 1997. Der durchschnittliche Wasserstand in der Oder bei Breslau beträgt etwas über drei Meter.

    In Polen führen viele Flüsse noch Hochwasser. 
    In Polen führen viele Flüsse noch Hochwasser. 
    Bild: Keystone/PAP/Maciej Kulczynski
  • 19.03 Uhr

    Von der Leyen verspricht EU-Hilfe für Flutgebiete

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verspricht EU-Hilfe für von Unwettern betroffene Regionen. Dafür sollen etwa Mittel aus bestehenden EU-Fonds genutzt werden. So soll es möglich sein, zunächst zehn Milliarden Euro aus sogenannten Kohäsionsmitteln zur Verfügung zu stellen, sagte die Deutsche bei einem Besuch in Breslau (Wroclaw).

    Diese sind einer der grössten Posten im Gemeinschaftsetat der EU. Mit den Kohäsionsgeldern wird eigentlich wirtschaftlich schwach entwickelten Regionen beim Wachstum geholfen, um ökonomische und soziale Unterschiede auszugleichen.

    Normalerweise müssen EU-Staaten Geld beisteuern, wenn sie von den Mitteln profitieren wollen. Nun soll es aber eine Ausnahme geben, so dass von den Hochwassern betroffene Staaten für die Hilfen kein eigenes Geld bereitstellen müssen. «Es sind aussergewöhnliche Zeiten, und aussergewöhnliche Zeiten erfordern aussergewöhnliche Massnahmen», sagte von der Leyen.

    Sie traf in Polen unter anderem den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, den tschechischen Regierungschef Petr Fiala, seinen slowakischen Amtskollegen Robert Fico und den österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer. Die Länder sind von schweren Unwettern betroffen, mehrere Menschen sind gestorben.

    Tusk dankte von der Leyen für die schnelle und unbürokratische Hilfe. «Wir haben genau 45 Minuten gebraucht, um uns auf unsere Erwartungen zu einigen und zufriedenstellende Erklärungen von der EU-Kommission zu bekommen.» Jetzt sei jeder der Regierungschefs für die Wiederaufbaupläne in seinem Land nach den Überschwemmungen verantwortlich.

  • 10.46 Uhr

    Zahl der Toten bei Hochwasser steigt auf mindestens 23

    Die Zahl der Toten bei der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe in Mittel- und Südosteuropa ist auf mindestens 23 gestiegen. In Tschechien sei ein fünfter Todesfall bestätigt worden, sagte Innenminister Vit Rakusan im Nachrichtensender CNN Prima News.

    Mindestens acht Menschen würden noch vermisst, darunter die Insassen eines Autos, das von einem reissenden Fluss mitgerissen wurde.

  • 4.20 Uhr

    Heftiger Regen in Italien

    Während der Regen aus den den Überschwemmungsgebieten in anderen Teilen Europas abgezogen ist, hat Italien mit übermässigen Niederschlägen zu kämpfen. Nach den Prognosen der Wetterdienste wird in mehreren Regionen wie der Toskana und der Emilia-Romagna im Norden zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet. In der Emilia-Romagna mit der Hauptstadt Bologna bleiben am Donnerstag viele Schulen sicherheitshalber geschlossen. Zudem riefen die dortigen Behörden die Bevölkerung auf, besser zu Hause zu bleiben.

    Überfluteter Strand an der Riviera Romagnola in Rimini. (18. September 2024)
    Überfluteter Strand an der Riviera Romagnola in Rimini. (18. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Dorin Mihai
  • 4.20 Uhr

    Elbe und Oder steigen an

    Die Elbe steigt in Sachsen weiter leicht. Die erwarteten Scheitelpunkte hat das Wasser laut Vorhersage des Landeshochwasserzentrums noch nicht erreicht. In Dresden ist die Elbe am Mittwoch über die Marke von sechs Metern gestiegen. Dort wie auch in Schöna an der Grenze zu Tschechien wird der Hochwasserscheitel am heutigen Donnerstag erwartet.

    Vorsichtige Entwarnung gibt es entlang anderer Flüsse im Osten und Süden Deutschlands. Weiter nördlich blickt dagegen Brandenburg sorgenvoll auf die Oder, die in den nächsten Tagen mehr Wasser bringen dürfte.

    In Frankfurt (Oder) und weiteren Kommunen in Brandenburg wollen Hochwasser-Krisenstäbe zusammenkommen. Am Mittwoch wurde für Flussabschnitte Hochwasseralarm der Stufe 1 ausgerufen. Es sei mit einer beginnenden Überflutung von Auen und ufernahen Wiesen zu rechnen, teilte das Landesamt für Umwelt mit. Betroffen sind die Bereiche des Oder-Ortes Ratzdorf bis Eisenhüttenstadt.

    Nach der Prognose des Landesamtes wird bei Ratzdorf, wo die Oder brandenburgisches Gebiet erreicht, in den nächsten Tagen die höchste Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht.

  • Donnerstag, 19. September 2024, 4 Uhr

    Aufräumarbeiten in Mittel- und Osteuropa haben begonnen

    In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich haben die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben vielerorts noch mit den Wassermassen zu kämpfen. In Polen und Tschechien unterstützen auch Soldaten. Allerdings geben die Behörden noch keine Entwarnung. Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa mehr als 20 Menschen ums Leben.

    Im polnischen Breslau im Westen des Landes wurde die Flutwelle erst in der Nacht zum Donnerstag erwartet. Da in die Oder zwischen Olawa und Breslau noch mehrere Nebenflüsse münden, die ebenfalls viel Wasser führen, sei nicht ausgeschlossen, dass es in der niederschlesischen Metropole zu Hochwasser kommen werde, sagte ein Experte. Der Hochwasserschutz in Breslau wurde vorsorglich verstärkt. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630'000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.

    Am  Donnerstagnachmittag wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Polen erwartet. Sie will sich einen Überblick über die Lage verschaffen. Nach Angaben der EU-Kommission erfolgt die Reise auf Einladung des polnischen Regierungschefs Donald Tusk. Zu dem Treffen werden auch der tschechische Regierungschef Petr Fiala, sein slowakischer Kollege Robert Fico und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer erwartet.

    Bei den Gesprächen dürfte es auch um die Frage von Mitteln aus Brüssel für den Wiederaufbau gehen. Noch ist das Ausmass der Schäden unklar. Länder wie Polen haben den Betroffenen bereits Unterstützung zugesagt. Österreich will die Mittel im Katastrophenfonds von 300 Millionen Euro auf 1 Milliarde Euro aufstocken. Das kündigte Kanzler Nehammer (ÖVP) an. Aus diesem Topf können Kommunen und Privatpersonen finanzielle Hilfe erhalten.

  • 14:45

    Zahl der Toten in Tschechien steigt auf vier

    Die Zahl der Toten nach der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe in Tschechien ist auf vier gestiegen. In der Gemeinde Kobyle nad Vidnavkou wurde die Leiche einer 70 Jahre alten Frau entdeckt, die seit Tagen als vermisst galt, wie die Polizei mitteilte.

    Der Ort liegt im Bezirk Jesenik im Nordosten des Landes. Die Gegend im Altvatergebirge an der Grenze zu Polen war von den Unwettern besonders stark betroffen. Mindestens sieben Menschen gelten in Tschechien weiter als vermisst.

    Ein Blick auf die Folgen des Hochwassers im Dorf Kobyla nad Vidnavkou.
    Ein Blick auf die Folgen des Hochwassers im Dorf Kobyla nad Vidnavkou.
    Bild: dpa

    Wo die Wassermassen zurückgegangen sind, beginnt das grosse Aufräumen. Trinkwasser und Stromgeneratoren werden verteilt. Mehr als 300 Soldaten sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums zur Unterstützung der zivilen Behörden im Einsatz: Sie sollen unter anderem Ersatzbrücken bauen.

    Nach Einschätzung des Bürgermeisters von Ostrava, Jan Dohnal, könnte die Beseitigung der Schäden Jahre dauern. In der drittgrössten Stadt Tschechiens waren ein ganzes Viertel, der Hauptbahnhof, ein Fernwärmekraftwerk und die Kläranlage überflutet worden.

  • 12.00

    Fast zwei Millionen Menschen von Überschwemmungen betroffen

    Fast zwei Millionen Menschen sind nach Angaben von EU-Kommissar Janez Lenarcic in den vergangenen Tagen von den Überschwemmungen in Teilen Europas betroffen gewesen.

    «In nur wenigen Tagen fiel das Drei- bis Vierfache der durchschnittlichen monatlichen Niederschlagsmenge», so der für Krisenprävention zuständige Spitzenpolitiker in einer Rede im Europaparlament in Strassburg. Dadurch seien Flüsse wie die Donau auf ein Niveau anstiegen, das seit einem Jahrhundert nicht mehr erreicht worden sei.

    Diese Tragödie sei keine Anomalie. Sie werde schnell zur Norm für die Zukunft, sagte Lenarcic. Es brauche mehr Schutz. «Jeder Euro, der in Prävention und Vorsorge investiert wird, bringt in der Regel zwischen zwei und zehn Euro an vermiedenen Verlusten, Reaktionskosten und anderen Vorteilen zurück», so der EU-Kommissar.

    «Der Klimawandel ist da, er trifft uns alle, in Form von Überschwemmungen, Bränden und Dürren», sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Europaparlament, Terry Reintke. Zwischen 1980 und 2022 hätten extreme Wetter- und Klimaereignisse in den EU-Mitgliedstaaten bereits Schäden in Höhe von schätzungsweise 650 Milliarden Euro (611 Mrd Franken) angerichtet.

  • 4.30 Uhr

    Brandenburg stellt sich auf Hochwassergefahr ein

    In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich kämpfen Einsatzkräfte gegen die Folgen der Flut – vor allem Brandenburg bereitet sich auf eine mögliche Wasserwalze in den nächsten Tage vor. In dem ostdeutschen Bundesland befinden sich Krisenstäbe in Alarmbereitschaft. Bürger sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden durch das drohende Hochwasser an der Oder zu bewahren.

    In Brandenburg wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Dienstagabend in der Live-Sendung «rbb24 – Ihre Wahl: Der Kandidatencheck» im RBB-Fernsehen: «Wir hoffen das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor.» In Ratzdorf, wo die Oder Deutschland erreicht, gebe es im Gegensatz zum Hochwasser 1997 inzwischen einen Deich, sagte Woidke. Es gebe Vorkehrungen für Spundwände. 1997 erlebte Ratzdorf eine Hochwasser-Katastrophe mit schweren Schäden.

    AfD-Fraktionschef und Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt sagte auf eine Frage zum Klimawandel: «Lassen Sie uns das jetzt mit dem Klimawandel mal vergessen.» In den vergangenen Jahrhunderten seien viel höhere Pegelstände erreicht worden. Die Deiche müssten in Ordnung gebracht werden. Biber, die Deiche schädigen könnten, müssten «gnadenlos weggetrieben» werden.

    In Sachsen rechnete Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) nicht mit einem grösseren Hochwasser – auch wenn dort über die Elbe ein Teil des Hochwassers aus Tschechien abfliesst. Die Pegelstände seien niedriger als zwischenzeitlich befürchtet, sagte er am Dienstag. «Das ist noch keine Entwarnung.» Er verwies auf Investitionen in den Hochwasserschutz als Konsequenz aus früheren Fluten.

    Die Hochwasser führende Elbe fliesst an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke in Dresden entlang. (17. September 2024)
    Die Hochwasser führende Elbe fliesst an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke in Dresden entlang. (17. September 2024)
    Bild: Keystone/dpa/Robert Michael

    Im Süden und Osten Bayerns sollte sich die Lage weiter entspannen. So sanken die Wasserstände der Sempt im Landkreis Erding sowie der Donau in Passau unter die Richtwerte für die zweithöchste Warnstufe 3.

    An der Isar in Niederbayern stieg das Wasser dagegen noch an. In Landshut wurde der Richtwert der Meldestufe 3 überschritten. Das bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen von Strassen möglich sind. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstag mitgeteilt: «Neuer Dauerregen oder ein Temperatursturz sind aber erst mal nicht in Sicht.»

  • Lage in Polen, Tschechien, Slowakei und Österreich

    In Polen, Tschechien, Slowakei und Österreich stehen noch grössere Gebiete unter Wasser. Es wird noch Tage dauern, bis die Behörden Entwarnung geben. Mehr als 20 Menschen kamen in den Ländern bislang in den Fluten ums Leben. In Tschechien werden mehrere Menschen vermisst. Dort unterstützte die Armee in den betroffenen Gebieten.

    Im Osten Österreichs herrschte aufgrund des seit Tagen andauernden Regens der Ausnahmezustand. Mehr als 1800 Gebäude wurden bisher geräumt. Zahlreiche Strassen sind wegen des Hochwassers gesperrt.

    Das Deutsche Rote Kreuz will an diesem Mittwoch weitere Hilfstransporte nach Polen schicken. Nach Angaben der Hilfsorganisation sollen 2.500 Betten sowie 500 Decken ins Nachbarland gebracht werden. Insbesondere im Südwesten Polens sei die Lage weiter unübersichtlich. Städte und Dörfer seien überschwemmt, Dämme und Brücken zerstört.

  • 0.30 Uhr

    Forscher raten zum Umdenken bei Hochwasserschutz

    Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) fordert zum Schutz vor Hochwasser ein Umdenken beim Umgang mit Flüssen. «Erst der Mensch hat durch Begradigungen und zu eng geführte Deiche Flüsse geschaffen, in denen Hochwasserwellen schneller und höher anschwellen», kritisierte IGB-Forscherin Sonja Jähnig. Technische Anlagen bieten ihr zufolge keinen absoluten Schutz. «Sie greifen stark in die Gewässerstruktur ein, sind teuer und lassen sich nur schwer an zunehmende Hochwasserereignisse anpassen». IGB-Forscher plädieren dafür, den Flüssen mehr Raum zu geben und Auenlandschaften zu schaffen, in denen das Wasser zurückgehalten wird.

  • 0.20 Uhr

    Überschwemmungen in Deutschland

    In mehreren Flüssen im Osten Deutschlands steigen die Wasserstände. In Brandenburg traten die Lausitzer Neisse, Elbe und Spree über die Ufer. In Sachsen zeigte sich Landesumweltminister Wolfram Günther (Grüne) zuversichtlich, dass die Überschwemmungen den Freistaat weniger dramatisch treffen könnten als befürchtet. Dagegen bleibt die Lage in den Hochwassergebieten von Polen, Tschechien bis hin nach Österreich angespannt. Die Zahl der Todesopfer stieg indes auf insgesamt mehr als 20.

    Die Einsatzkräfte in Sachsen schauen auf die Lage im benachbarten Tschechien, wo die Elbe entspringt. Für zahlreiche Pegel im Nachbarland gilt die höchste Alarmstufe. Die Armee kam zur Unterstützung zum Einsatz. Im nordböhmischen Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) nahe der Grenze zu Sachsen sollte die Scheitelwelle der Elbe nun erst am Mittwoch eintreffen. Es wurde mit einem Höchststand von rund 6,7 Metern gerechnet. Vor den Unwettern lag der Wasserstand dort bei weniger als zwei Metern.

    Sachsens Umweltminister schätzte ein: Angesichts der dramatischen Bilder aus Ost- und Südosteuropa werde der Freistaat «vergleichsweise glimpflich davonkommen». Die Pegelstände seien niedriger als zwischenzeitlich befürchtet. Die Wasserstände der Flüsse im Osten Sachsens wie Schwarze Elster gingen nach Ende heftiger Regenfälle zurück.

    Die Elbe indes schwillt weiterhin an - und wird auch noch länger Hochwasser führen. Am frühen Abend wurden am Pegel der Landeshauptstadt Dresden 5,90 Meter gemessen – normal sind 1,42 Meter. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.

    Daraus habe das Bundesland Lehren gezogen, erklärte Minister Günther: «Wir haben 3,3 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert», unter anderem auch in Informations- und Vorhersage-Dienste sowie das Alarmsystem. Das habe sich beim Hochwasser 2013, der Belastungsprobe, bewährt und geschätzt 450 Millionen Euro Schäden verhindert.

    In Brandenburg bereiten sich die Behörden auf steigende Wasserstände angesichts des Hochwassers im Nachbarland Polen vor. Es gilt bislang Hochwasser-Alarmstufe 1 zum Beispiel am Pegel der Lausitzer Neisse in Klein Bademeusel bei Cottbus, wie aus dem Hochwasserportal des Landes hervorgeht. Bei der untersten Alarmstufe 1 von insgesamt vier Stufen beginnen Gewässer übers Ufer zu treten.

    Die Regionen treffen erste Vorkehrungen, Krisenstäbe tagten. In Spremberg wurden etwa Fahrrad- und Fussgängerunterführungen an einigen Stellen gesperrt. An der Oder ist laut Landesamt für Umwelt ab Freitag die Alarmstufe 3 und später sogar 4 möglich - etwa am Sonntag bei Ratzdorf südlich von Frankfurt/Oder. Bei der höchsten Stufe 4 geht es um die Katastrophenabwehr, dazu gehört auch die Vorbereitung von Evakuierungen.

  • Mittwoch, 18. September 2024, 0.10 Uhr

    Weitere Todesfälle – Regen über Polen zieht ab

    Aus Österreich und Polen wurden am Dienstag weitere Todesfälle gemeldet. In Niederösterreich entdeckten Einsatzkräfte nach Angaben der Behörden die Leiche einer 81-Jährigen in ihrem überschwemmten Haus in Würmla. In Polen starben zwei Männer. Wie die Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf die Polizei meldet, wurde die Leiche des einen Mannes in einem Auto im Südwesten des Landes entdeckt. Der zweite Tote sei aus einem Fluss geborgen worden. Es wird damit gerechnet, dass die Gesamtzahl der Toten weiter steigen dürfte.

    In Polen ist zumindest beim Wetter Entspannung angesagt. Nach Angaben von Meteorologen zieht ein Regengebiet dort nun ab. Vor allem der Südwesten ist von Überschwemmungen betroffen. In der Kleinstadt Nysa rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) verhinderten Einwohner, Feuerwehr und Soldaten, dass Wassermassen der Glatzer Neisse einen Deich durchbrachen, der das Stadtzentrum schützt.

    Auch im Osten Österreichs hatte Dauerregen weite Landstriche unter Wasser gesetzt. An vielen Mess-Stationen fiel binnen kurzer Zeit ein Mehrfaches der sonst im ganzen September üblichen Regenmenge. In Niederösterreich ist nach Angaben der Einsatzleitung die Gefahr von Dammbrüchen weiter hoch. Der Regen hat allerdings aufgehört.

  • 21.12 Uhr

    Elbpegel in Sachsen steigen noch – auch in Österreich und Polen keine Entwarnung

    In den Hochwassergebieten in Deutschland und benachbarten Ländern wie Österreich und Polen hat es am Dienstag noch keine Entwarnung gegeben. In Dresden näherte sich der Elbpegel der Sechsmetermarke und damit der Alarmstufe drei, wie die Hochwasserzentrale Sachsen mitteilte. Bei den Überschwemmungen in Österreich, Polen und weiteren Ländern starben nach neuesten Angaben bereits 22 Menschen.

    An der Elbe in Deutschland wurde das Überschreiten der Sechsmetermarke in der Nacht zum Mittwoch erwartet. Am Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien galt nach wie vor die dritthöchste Alarmstufe.

    Trotz nachlassender Regenfälle gibt es in den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa hingegen weiter keine Entwarnung. In Polen stieg der Zahl der Toten auf sieben. Die zwei grossen südpolnischen Städte Opole (Oppeln) und Wroclaw (Breslau) bereiteten sich auf den Höhepunkt der Flut vor, es wurden Deichbrüche befürchtet. In Tschechien hatten mehr als 60’000 Haushalte vor allem im Nordosten des Landes wegen des Hochwassers keinen Strom.

  • 17.57 Uhr

    Passagiere können Schiff von Thurgau Travel in Wien verlassen

    Die Passagiere des Flusskreuzfahrtschiffes von Thurgau Travel haben am Dienstag in Wien von Bord gehen können. Seit Samstag mussten sie wegen des Hochwassers auf dem gestrandeten Donau-Schiff verharren.

    Aufgrund einer Sondergenehmigung der Behörden hätten die Passagiere am Mittag an einer anderen Anlegestelle in Wien das Schiff sicher verlassen können, gab Thurgau Travel der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt.

    Derzeit sei Thurgau Travel daran, «die komfortabelsten und schnellsten Rückreisemöglichkeiten» in die Schweiz zu organisieren. «Wir werden auf jeden Fall den Reisepreis erstatten, weil die Reise nicht so durchgeführt wurde, wie angekündigt», liess sich Daniel Pauli-Kaufmann, CEO von Thurgau Travel, am Dienstag in einer Mitteilung zitieren.

    Wegen eines heftigen Hochwassers auf der Donau mussten 102 Passagiere - davon 99 Schweizerinnen und Schweizer - und 40 Crewmitglieder auf dem Schweizer Flusskreuzfahrtschiff «Thurgau Prestige» in Wien an Bord verharren. Sie konnten das Schiff seit Samstag nicht verlassen, je nach Quelle weil der Steg zum Pier überflutet war oder weil die österreichischen Behörden den Ausstieg verboten.

  • 16.22 Uhr

    Donau in Österreich für Schifffahrt gesperrt

    Nach den heftigen Niederschlägen der vergangenen Tage dürfen auf dem österreichischen Abschnitt der Donau bis auf Weiteres keine Schiffe fahren. Das gab das Ministerium für Klimaschutz und Mobilität bekannt.

    Seit dem vergangenen Hochwasser-Wochenende waren Teilstrecken des Flusses nach und nach gesperrt worden. Am Dienstag wurde schliesslich auch die Schifffahrt im Grenzgebiet zu Bayern untersagt.

    Wegen der Sperre sitzen derzeit rund 70 Güterschiffe und 70 Personenschiffe in Österreich fest. Die meisten Passagiere konnten bereits an Land gehen. Am Dienstag wurde auch eine Lösung für den Schweizer Flusskreuzer «Thurgau Prestige» gefunden. 102 Passagiere mussten in den vergangenen Tagen in Wien wegen Hochwassers an Bord bleiben. Nun können auch sie das Schiff verlassen, hiess es.

    Die Totalsperre der Donau ist in Kraft, weil die hohen Pegelstände nach Ende des Dauerregens nur langsam sinken. Durch die steigenden Temperaturen sei nun eine Schneeschmelze in den Bergen zu erwarten, hiess es aus dem Ministerium. Deshalb sei ein neuerlicher Anstieg der Donau zu befürchten. Wie lange das Fahrverbot gilt, ist laut den Behörden noch nicht abschätzbar.

  • 14.04 Uhr

    Tausende Bürger retten ihre Stadt vor Deichbruch in Polen

    Mit vereinten Kräften haben die Bewohner einer von Hochwasser bedrohten Stadt in Polen mitgeholfen, einen Deichbruch zu verhindern.

    «Nysa wurde vor dem Schlimmsten bewahrt», sagte die Chefin der Gebietsadministration, Monika Jurek, nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP. Mittlerweile gehe der Wasserstand in der Glatzer Neisse zurück. «Wenn das so bleibt, können wir sagen, dass Nysa sicher ist.»

    In der Kleinstadt rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) hatten sich in der Nacht auf Dienstag dramatische Szenen abgespielt. Die angeschwollenen Wassermassen der Glatzer Neisse, eines Nebenflusses der Oder, drohten einen Deich zu durchbrechen, der die Innenstadt schützt. Rund 60 Feuerwehrleute und 200 Soldaten des Heimatschutzes waren im Einsatz, um den Deich zu verstärken. Von Hubschraubern wurden grosse Säcke mit Füllmaterial abgeworfen.

    Auch die Bürger packten tatkräftig mit an. «Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren», sagte Bürgermeister Kordian Kolbiarz in der Nacht dem Radiosender Rmf.fm. Diese hätten eine Menschenkette gebildet, um die Sandsäcke zu transportieren. Obwohl sich später noch eine weitere dünne Stelle bildete, hielt der Deich am Ende den Wassermassen stand.

  • 13.21 Uhr

    Deutschland rüstet sich vor Flut

    Deutschland rüstet sich vor den Fluten aus den Nachbarländern. Der Pegelstand der Elbe im ostdeutschen Land Sachsen steigt bereits seit Tagen. In der Elbe in Dresden nähert sich der Pegelstand in langsamen Schritten der Sechs-Meter-Marke. Das Wasser stand am Pegel Dresden am Vormittag bei knapp 5,90 Metern, wie aus Daten des sächsischen Hochwasserzentrums hervorging.

    Demnach könnte noch die Alarmstufe 3 erreicht werden, die an dem Pegel ab gut sechs Metern Wasserstand gilt – normal sind 1,42 Meter. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. In Bayern sollten am Mittag die Dauerregenfälle langsam aufhören.

    Auch das Land Brandenburg rechnet mit Hochwasser. Ab Mitte der Woche mache ein Anstieg des Wassers in der Oder die grösste Sorge, sagte Sebastian Gold vom Technischen Hilfswerk dem Sender RBB-Inforadio. Die Lage sei aber noch unklar, man richte sich auf alles ein.

    Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt wird für einige Oder-Regionen wie in Ratzdorf, Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) ab Mittwoch oder Donnerstag voraussichtlich die Hochwasser-Alarmstufe 1 ausgerufen. Das bedeutet, dass Gewässer über ihre Ufer treten.

  • 9.17 Uhr

    In Österreich hat das erste Skigebiet bereits geöffnet

    Während manche Teile Österreichs mit Hochwasser zu kämpfen haben, gibt es in höheren Lagen reichlich Schnee. Und zwar so viel, dass das erste Skigebiet die Saison bereits für eröffnet erklärt hat.

    Im Skigebiet Hochkeil in Salzburg ist die Skisaison bereits im September gestartet. Die Niederschläge haben dort für ausreichend Schnee gesorgt, um die Pisten präparieren zu können, teilt das Skigebiet auf X mit.

    «Ja, es ist wahr! Wir hatten heute wirklich den Arthurhauslift offen», schreiben die Verantwortlichen am Sonntag auf X. Und zu «Krone» sagt der Betreiber: «Wir wissen schon, dass es wohl nicht lange hält. Aber andererseits: Warum sollen wir nicht gleich starten? Es ist einfach herrlich. Wir nutzen die einmalige Gelegenheit.»

    Die meisten Skigebiete beginnen ihren Betrieb jedoch erst im November und Dezember – ausser natürlich, das Schneetreiben führt auch in den kommenden Wochen bereits für weisse Hänge.

  • 5.10 Uhr

    Das Bangen geht weiter

    Das Bangen in den Hochwassergebieten geht weiter: In weiten Teilen des riesigen Katastrophengebietes von Rumänien, Polen über Tschechien bis Österreich herrscht Land unter. Strassen und Felder sind überschwemmt, Keller und Häuser vollgelaufen, Dämme und Deiche teils zerstört. In Deutschland müssen sich die Menschen an Oder und Elbe auf die Wasserwalze aus Zuflüssen in angrenzenden Ländern einstellen. An diesem Dienstag wird in einigen der betroffenen Gebiete mit nachlassenden Niederschlägen gerechnet.

    Bisher kamen mindestens 18 Menschen beim verheerenden, tagelangen Regen ums Leben. In Österreich wurde am Montagabend ein weiterer Toter in den Fluten entdeckt. Ob der etwa 40- bis 50-jährige Mann auch ein Hochwasser-Opfer ist, blieb zunächst unklar. Zahlreiche weitere Menschen werden vermisst.

  • 5 Uhr

    Innenstadt von Klodzko: Wie nach Bombenexplosion

    In der polnischen Kleinstadt Klodzko rund 100 Kilometer südlich von Breslau sieht ein Teil der Fussgängerzone aus wie nach einer Bombenexplosion. In den Läden im Erdgeschoss waren Schaufenster und Türen herausgerissen. Drinnen waren Regale umgestürzt, lose Kabel hingen herum. In Klodzko war die Glatzer Neisse, ein Nebenfluss der Oder, über die Ufer getreten.

    Am selben Fluss liegt die Kleinstadt Nysa, wo das Wasser in die Notaufnahmestation des örtlichen Kreiskrankenhauses eindrang, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. 33 Patienten wurden mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht, darunter Kinder und Schwangere. Örtliche Behörden ordneten Evakuierungen in Nysa sowie in Paczkow an. In der Kleinstadt im Südwesten Polens war ein Riss in der Staumauer eines Stausees festgestellt worden. 4900 Soldaten wurden PAP zufolge zur Unterstützung der lokalen Behörden der vom Hochwasser betroffenen Gebiete abgestellt.

    Regierungschef Donald Tusk kündigte für die Hochwasseropfer im Südwesten des Landes zudem die Bereitstellung von Hilfsgeldern in Höhe von umgerechnet rund 220 Millionen Franken an. In Österreich stehen nach Angaben von Kanzler Karl Nehammer aus dem Katastrophenfonds zunächst 300 Millionen Euro zur Beseitigung der Schäden zur Verfügung. Der Hilfstopf könne bei Bedarf noch aufgestockt werden, hiess es.

  • 4.46 Uhr

    Wassermassen aus Tschechien erreichen Deutschland

    In Sachsen in Deutschland richtet sich der bange Blick auf Tschechien und die Elbe. Wassermassen aus dem Nachbarland erreichen mit Verzögerung Deutschland. In Dresden ist der Wasserspiegel der Elbe schon mehr als viermal so hoch wie der dortige Normalstand von 1,42 Metern, im Tagesverlauf wurde mit einem Überschreiten der Sechs-Meter-Marke gerechnet. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.

    Die Hochwasser führende Elbe fliesst an der teilweise eingestürzten Carolabrücke entlang. (16. September 2024)
    Die Hochwasser führende Elbe fliesst an der teilweise eingestürzten Carolabrücke entlang. (16. September 2024)
    Bild: Keystone/dpa/Robert Michael

    Der ergiebige Regen im Süden und Osten von Bayern soll laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zum Mittag nachlassen. Vorher müssen sich die Menschen aber auf erneut steigendes Wasser einstellen. In Passau überschritt der Pegelstand der Donau am frühen Morgen den Richtwert der Warnstufe 3, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Mehrere Strassen, Fusswege und Parkplätze wurden gesperrt. Auch der Fluss Sempt in Oberbayern schwillt nach einem ersten Rückgang des Wassers wieder an. Am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth (Landkreis Erding) wurde ebenfalls die Warnstufe 3 erreicht.

  • 4.30 Uhr

    Tschechien setzt Armee im Katastrophengebiet ein

    Die Regierung in Tschechien hat wegen der Hochwasser- und Überschwemmungskatastrophe den Einsatz der Armee beschlossen. Es sei geplant, dass bis zu 2000 Soldaten mit entsprechender Technik die zivilen Behörden bis Ende Oktober unterstützen, wie Verteidigungsministerin Jana Cernochova auf X mitteilte. Armeehubschrauber sollen Menschen in den am stärksten betroffenen Regionen im Nordosten Tschechiens mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgen. Soldaten sollen zudem bei den Aufräumarbeiten nach der Flut helfen.

    Nach intensivem Regen sind in Tschechien zahlreiche Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Bisher wurden drei Todesfälle bestätigt, mindestens sieben weitere Menschen gelten als vermisst. In Ostrava, der drittgrössten Stadt des EU-Mitgliedstaats, kam es zu Dammbrüchen am Zusammenfluss von Oder und Opava. Vielerorts sind Geschäfte und Supermärkte überflutet, Wasser- und Stromversorgung sowie die Mobilfunknetze ausgefallen.

  • 4.18 Uhr

    In Österreich herrscht Sorge vor Dammbrüchen

    Im Osten Österreichs herrscht grosse Sorge vor weiteren Dammbrüchen. «Es besteht höchste Dammbruchgefahr», hiess es von den Behörden. Mehr als 200 Strassen in Niederösterreich waren gesperrt, 1800 Gebäude geräumt worden. Es gab auch Stromausfälle. In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge.

    In Wien gibt es noch Probleme im öffentlichen Verkehr. Am Wienfluss, der sonst als Rinnsal, seit Sonntag aber als reissender Fluss mitten durch die Stadt geht, gab es leichte Entspannung.

  • 3.55 Uhr

    Sieben Tote in Rumänien

    In Rumänien ist vor allem der Osten des Landes von Hochwassern betroffen. Am Montag sei das siebte Opfer im ostrumänischen Dorf Grivita nahe der Stadt Galati gefunden worden, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz. Rund 6000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst, viele liegen in abgelegenen Dörfern. Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz.

  • 22.00 Uhr

    Mindestens 18 Hochwasser-Opfer in Mitteleuropa

    Nach dem verheerenden Dauerregen stehen Tausende Menschen von Polen über Tschechien, Rumänien bis nach Österreich vor den Trümmern ihrer Existenz. Die Hochwasserlage in gleich mehreren Ländern bleibt kritisch – und die Opferzahlen steigen: Beim verheerenden Regen von Polen bis Österreich sind mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. In weiten Teilen des riesigen Katastrophengebietes ist noch kilometerweit Land unter. Strassen und Felder sind überschwemmt, Keller und Häuser vollgelaufen, Dämme und Deiche teils zerstört. Und die Meteorologen sagten weitere Niederschläge voraus.

  • 17.40 Uhr

    Nach Riss in Staumauer in Polen: Sofortige Evakuierung angekündigt

    In der Kleinstadt Paczkow im Südwesten Polens hat der Bürgermeister nach dem Riss in der Staumauer eines Stausees die sofortige Evakuierung der tiefer gelegenen Ortsteile angekündigt. «Niemand kann garantieren, dass sich der Schaden nicht verschlimmert», warnte er in einem Aufruf in sozialen Medien.

    Er rief alle Bewohner, die evakuiert werden müssen, auf, sich zu melden, und bat diejenigen, deren Häuser und Wohnungen noch nicht vom Wasser erreicht wurden, diese zu verlassen und sich in sichere Gebiete der Stadt zu begeben. Nachdem ein Aufruf, die Gebäude freiwillig zu verlassen, nicht befolgt worden sei, habe er sich nun zur Zwangsevakuierung entschlossen, sagte Bürgermeister Artur Rolka im polnischen Fernsehen.

    Der betroffene Stausee wurde oberhalb von Paczkow an der Glatzer Neisse, einem Zufluss der Oder errichtet.

  • 16.08 Uhr

    Chef von Thurgau Travel: «Die Stimmung an Bord ist soweit gut»

    Die Passagiere des Flusskreuzfahrtschiffes «Thurgau Prestige» von Thurgau Travel stecken in Wien weiterhin auf der Donau fest. An Bord sind auch 99 Schweizer*innen.

    Nun hat sich der Chef von Thurgau Travel, Daniel Pauli-Kaufmann, geäussert. «Der Entscheid erfolgte nach bewährten Abläufen und wäre im Nachhinein wohl anders getroffen worden», sagt er zu «Blick» auf die Frage, ob die Reise aufgrund der Hochwasserwarnung nicht hätte abgesagt werden sollen.

    Die Befahrung der Donau sei aktuell im Grossraum Wien aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Auch an Land zu gehen, sei nicht möglich. Man wolle nun als Reiseveranstalter Verantwortung übernehmen. Spontan seien für die Passagiere Vorträge und Quizze an Bord organisiert worden. Die Verpflegung sei vollumfänglich sichergestellt. «Die Stimmung an Bord ist, wie ich höre, soweit gut», wird Pauli zitiert.

    Man stehe bereit, sofort weiterzufahren, sobald dies erlaubt ist. Die Passagiere würden dann zwei Optionen erhalten: sofortige Ausschiffung und Heimkehr oder Weiterreise zum Zielort, sofern möglich.

    Weil die Reise nicht so durchgeführt wurde, wie angeboten, «werden wir auf jeden Fall den Reisepreis erstatten», so Pauli.

  • 14.47 Uhr

    Polen ruft Katastrophenzustand für Hochwassergebiete aus

    Polen hat nach schweren Überschwemmungen den Katastrophenzustand für die Hochwassergebiete ausgerufen. Eine entsprechende Verordnung verabschiedete die Regierung in Warschau in einer Krisensitzung.

    Der Katastrophenzustand gilt für einen Zeitraum von 30 Tagen für Teile der Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien und Oppeln. Er gibt den Behörden mehr Befugnisse, Anordnungen zu erlassen, da die bürgerlichen Freiheiten und Rechte vorübergehend eingeschränkt werden. Beispielsweise können die Behörden leichter anordnen, dass bestimmte Orte, Gebiete oder Einrichtungen evakuiert werden müssen. Sie können auch verbieten, dass sich Bürger an bestimmten Orten aufhalten.

    Die südlichen Regionen Polens erleben derzeit Rekordregenfälle.
    Die südlichen Regionen Polens erleben derzeit Rekordregenfälle.
    dpa

    Anhaltende Regenfälle haben im Südwesten Polens an der Grenze zu Tschechien zu Hochwasser geführt. In der niederschlesischen Kleinstadt Klodzko standen ganze Strassenzüge unter Wasser, hier gab es auch ein Todesopfer. Das Dorf Glucholazy in der Region Oppeln wurde von Wassermassen verwüstet. In der Kleinstadt Nysa in der Region Oppeln drang das Wasser auf der Glatzer Neisse in das örtliche Kreiskrankenhaus ein. Die Klinik wurde mittlerweile komplett evakuiert, wie der nationale Gesundheitsdienst NFZ mitteilte.

  • 11.26 Uhr

    99 Schweizer*innen an Bord: Passagiere können Kreuzfahrtschiff in Wien noch nicht verlassen

    Die Passagiere des Flusskreuzfahrtschiffes von Thurgau Travel können in Wien aufgrund des Hochwassers weiterhin nicht von Bord gehen. Der Entscheid liege bei den österreichischen Behörden, schrieb Thurgau Travel am Montag in einer Mitteilung.

    Wegen des durch heftigen Regen verursachten Hochwassers auf der Donau müssen unter anderem auch 102 Passagiere und 40 Crewmitglieder auf einem Schweizer Flusskreuzfahrtschiff «Thurgau Prestige» in Wien an Bord verharren. 99 Schweizer*innen sollen an Board sein. Sie können das Schiff seit Samstag nicht verlassen, weil der Steg zum Pier überflutet ist.

    Der zuständige Reiseorganisator Thurgau Travel teilte am Montagvormittag mit, die Verpflegung aller an Bord sei vollumfänglich sichergestellt. Die örtlichen Behörden würden entscheiden, wann das Schiff weiterfahren könne oder wann eine Ausschiffung der Passagiere möglich sei.

    Gemäss Passagier-Aussagen vom Wochenende wurde ihnen mitgeteilt, dass sie noch bis mindestens Dienstag auf dem Schiff ausharren müssten, wie SRF berichtete. Die «Thurgau Prestige» sollte von Linz nach Budapest und zurück fahren und hält nun bis auf weiteres in Wien.

    Die schweren Unwetter in Österreich hatte Meteorologen schon am Donnerstag vorausgesagt. Die Flussreise begann trotzdem am Freitag. «Diese Entwicklung war von Experten so nicht erwartet worden», schrieb Thurgau Travel am Montag. Das zeige die Tatsache, dass neben der MS Thurgau Prestige noch eine Vielzahl weiterer Flussschiffe in Wien auf die Weiterfahrt warten müssten.

  • 11.18 Uhr

    Österreich: Zwei weitere Todesopfer durch Hochwasser

    Zwei weitere Personen sind in Österreich durch das Hochwasser gestorben. Die beiden Männer kamen in ihrern Häusern in Höbersdorf (Bezirk Korneuburg) und Untergrafendorf (Bezirk St. Pölten) ums Leben. Beide Männer seien im Inneren ihrer Häuser den Wassermassen zum Opfer gefallen.

  • 10.19 Uhr

    Erneuter Dammbruch in Niederösterreich

    Österreichische Medien berichten, dass in Niederösterreich erneut einen Damm gebrochen ist. In St. Pölten ist es zu einem weiteren Dammbruch an der Traisen gekommen. Es klaffe aktuell ein 50 bis 60 Meter grosses Loch, das nun so schnell wie möglich verschlossen werden muss. Bisher gibt es in Niederösterreich etwa 12 Dammbrüche. 

    Pottenbrunn im Gebiet St. Pölten steht aktuell unter Wasser.
    Pottenbrunn im Gebiet St. Pölten steht aktuell unter Wasser.
    Keystone
  • 9.15 Uhr

    Ein Toter und viele Vermisste in Tschechien

    Beim Hochwasser in Tschechien hat es den ersten bestätigten Todesfall gegeben. Die Behörden sprachen zudem von mindestens sieben Vermissten. Ein Mensch sei in dem kleinen Fluss Krasovka im Bezirk Bruntal im östlichen Landesteil Mährisch-Schlesien ertrunken, sagte Polizeipräsident Martin Vondrasek im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

    Am Wochenende verwandelten sich die Strassen in mehreren tschechischen Städten in reissende Fluten.
    Am Wochenende verwandelten sich die Strassen in mehreren tschechischen Städten in reissende Fluten.
    Keystone

    Zu den Vermissten zählten drei Menschen, die mit einem Auto bei Jesenik im Altvatergebirge in einen reissenden Fluss gestürzt seien. Von dem Fahrzeug fehlt jede Spur. Die anderen Personen seien in verschiedene Gewässer wie den Fluss Otava gestürzt. Zudem werde ein Mann aus einem Altersheim an der Grenze zu Polen vermisst.

  • 8.00 Uhr

    Hochwasser hat Tschechien fest im Griff

    In den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten in Tschechien ist noch keine Entspannung in Sicht. Die Flutwelle an der March (Morava) erreichte Litovel, knapp 200 Kilometer östlich von Prag. Dort standen ganze Strassenzüge unter Wasser, wie die Agentur CTK berichtete. Die Behörden der Kleinstadt mit knapp 10'000 Einwohnern appellierten an die Bevölkerung, die Einsatzkräfte nicht zu behindern. «In den nächsten Stunden erwarten wir eine weitere Zunahme des Wasserstands des Flusses», warnte der Bürgermeister in den sozialen Medien.

    Auch an vielen anderen Orten stiegen die Pegelstände noch an. Für die Gegend um die Stadt Frydlant in Nordböhmen wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. In Hradec Kralove (Königgrätz) an der Elbe galt nun die höchste Hochwasser-Alarmstufe. In Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) nahe der Grenze zu Sachsen sollten im Laufe des Tages weitere Hochwasser-Schutzwände errichtet werden, die das Zentrum und den Stadtteil Strekov (Schreckenstein) schützen sollen. Der Scheitelpunkt der Elbe wurde dort erst am Mittwoch bei rund 7,65 Metern über dem Pegel-Nullpunkt erwartet.

    In der Gemeinde Troubky in der Verwaltungsregion Olomouc gab es bislang keine grösseren Auswirkungen – anders als befürchtet. Die Becva (Betschwa) trat vorerst nicht über die Ufer. Der Ort war zum Symbol der Hochwasser-Katastrophe von 1997 im Landesteil Mähren geworden, als dort neun Menschen starben und 150 Häuser verwüstet wurden.

    In ganz Tschechien wurde am Montag mit weiterem Regen gerechnet, der im Süden auch intensiv ausfallen kann.

    Bei den schwersten Unwettern seit Jahren flossen am Wochenende Wassermassen durch ganze Städte wie Jesenik im Altvatergebirge und Krnov an der Grenze zu Polen. In Jesenik mussten die Einsatzkräfte Hunderte Menschen mit Booten und Hubschraubern aus den Fluten retten. Nach dem Abfluss der Wassermassen drohten vielerorts Erdrutsche.

  • 7.55 Uhr

    Pegelstände an der Elbe steigen weiter an

    An der Elbe in Sachsen steigen die Pegelstände weiter an. Nach Daten des Landeshochwasserzentrums lag der Wert in Dresden am Morgen bei 5,54 Metern. Demnach wird noch im Tagesverlauf mit einem Überschreiten der Sechs-Meter-Markierung gerechnet. Ab diesem Wert gilt die zweithöchste Alarmstufe drei. Dabei sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.

    Die Elbe ist nach dem Dauerregen zu einem reissenden Fluss geworden.
    Die Elbe ist nach dem Dauerregen zu einem reissenden Fluss geworden.
    dpa

    Am Pegel in Schöna an der Elbe nahe der tschechischen Grenze ist diese Stufe bereits erreicht, dort lag der Pegelstand bei 6,09 Metern. Auch an der Lausitzer Neisse bei Görlitz an der Grenze zu Polen gilt Alarmstufe drei. Das Wasser stand dort bei 5,56 Metern – und damit nur wenige Zentimeter von der höchsten Alarmstufe vier entfernt.

    Ein Abschnitt der Bundesstrasse 99 sei in Görlitz aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Richtwert für Warnstufe 3 liegt hier bei 4,80 Metern.

  • 7.25 Uhr

    Unwetter in Polen: Flutwelle soll Breslau erreichen – Hochwasseralarm ausgerufen

    Nach schweren Unwettern und Überschwemmungen im Südwesten Polens bereitet sich die Stadt Breslau (Wroclaw) in Niederschlesien auf eine Flutwelle vor. Bürgermeister Jacek Sutryk rief Hochwasseralarm für die Stadt an der Oder aus. Zu den damit verbundenen Sicherheitsmassnahmen gehörten die Überwachung der Deiche rund um die Uhr, die Kontrolle und der Schutz von Kanälen sowie die Schliessung von Deichübergängen, sagte Sutryk in einem auf Facebook verbreiteten Video.

    Voraussichtlich wird die Flutwelle Breslau am Mittwoch erreichen. Die bisherigen Prognosen, wonach Breslau nicht so stark betroffen seien werde, seien korrigiert worden, sagte der Bürgermeister. Voraussichtlich werde die Flut aber nicht so hoch wie beim Oderhochwasser 1997. Damals wurde ein Drittel der Stadt überflutet.

    Sutryk betonte, heute sei die Infrastruktur jedoch in einem viel besseren Zustand. Es gebe neue Deiche, Rückhaltebecken und Polder. Er hoffe, dass das Hochwasser nicht in die Stadt eindringen werde.

  • 7.05 Uhr

    Unwetter geht weiter: Neue Regenfälle in Niederösterreich

    Nach einer verhältnismässig ruhigen Nacht droht am Montagmorgen in dem besonders betroffenen österreichischen Bundesland Niederösterreich erneut Regen. Bis Dienstagmorgen sollen weitere 20–60 Liter Regen pro Quadratmeter niedergehen, berichtet wetter.at. 

    Vor allem die Lage im öffentlichen Verkehr ist angespannt. In Wien ist der Betrieb von vier U-Bahn-Linien immer noch beeinträchtigt, was im Pendlerverkehr zu chaotischen Zuständen führen könnte.

  • 4.50 Uhr

    Hochwasser in Europa – reissende Ströme richten Schäden an

    Polen und Tschechien stemmen sich gegen die Folgen eines Jahrhunderthochwassers und auch in Niederösterreich ist die Lage nach starken Regenfällen kritisch. In mehreren EU-Ländern kamen Menschen wegen der Überschwemmungen ums Leben: Ein Feuerwehrmann starb in Österreich, ein Mann in Polen, sechs Menschen kamen in Rumänien um.

    Auch im Osten Deutschlands steigen die Wasserstände, obgleich sich die Lage dort bislang weniger dramatisch darstellt. Es wird erwartet, dass am heutigen Montag in Dresden an der Elbe der Richtwert der Alarmstufe 3 (6,00 Meter) erreicht wird. Die Stadt hatte am Sonntagabend bereits Alarmstufe 2 ausgerufen, in der Nacht stieg der Wasserstand nach Angaben des Landeshochwasserzentrums auf 5,32 Meter (Stand: 1.00 Uhr). Zum Vergleich: Der Normalstand der Elbe beträgt am Dresdner Pegel rund 2 Meter, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es am Höhepunkt 9,40 Meter.

    Menschen werden in Melk in Österreich von der Feuerwehr und einem Feuerwehrtaucher gerettet. (15. September 2024)
    Menschen werden in Melk in Österreich von der Feuerwehr und einem Feuerwehrtaucher gerettet. (15. September 2024)
    Bild: Keystone/AP/Feuerwehr Emmersdorf

    Wegen der Erderwärmung gibt es in vielen Regionen häufiger und öfter extremes Wetter. Zu den Folgen gehören auch Überflutungen.

  • 4.40 Uhr

    Tschechische Regierung will über finanzielle Hilfen entscheiden

    Die Hochwasserlage ist besonders dramatisch in der tschechischen Stadt Krnov, die am Sonntag fast komplett überflutet wurde. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar sagte der Agentur CTK zufolge, die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997. In der Kleinstadt, die 23'000 Einwohner hat und rund 240 Kilometer östlich von Prag liegt, vereinen sich die Flüsse Opava und Opavice. Helikopter waren im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten. Kritisch war die Lage auch an vielen anderen Orten im Osten des Landes, etwa in den Städten Opava und Ostrava.

    Die Regierung in Prag will am heutigen Montag zusammenkommen, um über Nothilfen für Betroffene zu entscheiden. Der tschechische Präsident Petr Pavel rief zu Spenden für die Hochwasser-Opfer auf. Er merkte an, dass die am stärksten betroffenen Gebiete – etwa um Jesenik im Altvatergebirge und Frydlant in Nordböhmen – auch einige der ärmsten Regionen des Landes seien.

  • 4.10 Uhr

    Ausnahmesituation in Niederösterreich

    Im österreichischen Bundesland Niederösterreich spülten in der Nacht auf Montag reissende Wasserfluten durch Strassen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen.

    Zwar liess der Regen in einigen Regionen nachts etwas nach – aber Wetterdienste haben für Montag weitere schwere Niederschläge vorausgesagt. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner sprach am Sonntag von einer «Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben».

    Das Bundesland um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor und komplett zum Katastrophengebiet erklärt worden. Am Stausee Ottenstein wird durch die Hochwasserklappen kontrolliert Wasser abgelassen. Das soll plötzliche Flutwellen verhindern, verschärft aber zunächst flussabwärts am Lauf des bereits angeschwollenen Flusses Kamp die dramatische Hochwasserlage. Anwohner und Tausende Freiwillige versuchten, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.

    In der Hauptstadt Wien wurde der Wienfluss von einem Rinnsal zu einem reissenden Strom. Dort ist das Hochwasser so hoch, wie es statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird. Neuer Regen am Montag dürfte den Wienfluss weiter anschwellen lassen, weil er viele Zuflüsse aus anderen Hochwassergebieten hat, wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sagte.

  • Montag, 16. September 2024, 3.48 Uhr

    Weiter Regen in Bayern

    In Bayern bleibt die Hochwasserlage angespannt. Schlimmer als jetzt wird es aber wohl nicht mehr, prognostizierte der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern am Sonntag. Bis Dienstag werde es vor allem im Süden und Südosten des Freistaats teils ausdauernd regnen.

  • 23.09 Uhr

    Hochwassernacht in Österreich – Flutklappen an Staudamm auf

    Reissende Wasserfluten spülen im Katastrophengebiet in Niederösterreich in der Nacht durch Strassen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen.

    Am Stausee Ottenstein am Fluss Kamp wurden Hochwasserklappen geöffnet, um einen Teil der Wassermassen kontrolliert ablaufen zu lassen. Wasserfontänen stürzen seitdem die Staumauer hinunter. Im Unterlauf des Kamps steigt dadurch der Pegelstand weiter und Strassen und Wiesen werden überschwemmt.

    In Niederösterreich waren mehr als 25’000 Einsatzkräfte unterwegs, unterstützt von rund 1000 Soldatinnen und Soldaten. Das Militär transportierte bis zum Einbruch der Dunkelheit mit einem Black-Hawk-Hubschrauber grosse Säcke mit Sand und Kies, um undichte Stellen an Dämmen abzudichten.

  • 21.50 Uhr

    Schweizer Flusskreuzfahrt-Passagiere stecken in Wien auf Donau fest

    Die starken Niederschläge in Niederösterreich haben auch Auswirkungen auf Schweizer Flusskreuzfahrt-Passagiere. Rund 100 sitzen derzeit auf einem Schiff fest, das sich auf der Donau bei Wien befindet.

    Die Passagiere und die rund 40 Crew-Mitglieder dürfen derzeit die am Ufer festgezurrte «Thurgau Prestige» nicht verlassen. Das Reiseunternehmen Thurgau Travel bestätigte am Sonntagabend auf Anfrage eine entsprechende Meldung der Tagesschau des Schweizer Fernsehens SRF.

    Auf behördliche Anweisungen dürfen laut dem Ostschweizer Unternehmen Passagiere, Reiseleiter und Crewmitglieder nicht von Bord. Thurgau Travel verwies auf die Internetseite marinetraffic.com, wo zu sehen ist, dass derzeit weitere Flusskreuzfahrtschiffe in Wien am Ufer warten.

    Die «Thurgau Prestige» soll von Linz nach Budapest und zurück fahren und hält nun bis auf Weiteres in Wien. Bis wann das Schiff in Wien auf bessere Bedingungen warten müsse, sei noch unklar.

    Wie SRF berichtet, entscheiden laut Thurgau Travel die örtlichen Behörden darüber, ob und wann die Schiffsgäste von Bord gehen können. Gemäss Passagier-Aussagen wurde ihnen mitgeteilt, dass sie noch bis mindestens Dienstag auf dem Schiff ausharren müssten.

    Für Montag drohen in Wien weitere Regenfälle. Je nach Wetterentwicklung dürfte der unfreiwillige Aufenthalt auf dem Schiff also noch länger dauern, schreibt SRF weiter.

  • 20.36 Uhr

    Mindestens acht Tote bei Hochwasser in Europa

    Die schweren Überschwemmungen in Teilen Europas haben bis zum Sonntag mindestens acht Menschen das Leben gekostet. In Rumänien bestätigten die Behörden im Landkreis Galati ein fünftes und sechstes Todesopfer. In Österreich und Polen kam je eine Person ums Leben. In Tschechien wurden zudem vier Personen vermisst, die von den Wassermassen mitgerissen wurden, wie die Polizei mitteilte.

    Seit Donnerstag hatte Dauerregen unter anderem in Rumänien, Tschechien, Polen und im Osten Österreichs zu dramatischen Hochwasserlagen geführt. Auch am Sonntag gab es keine Entwarnung. Das Schlimmste sei noch nicht vorbei, warnte etwa der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

    Im Bundesland Niederösterreich rund um Wien, das zur Gänze zum Katastrophengebiet erklärt wurde, kam ein Feuerwehrmann ums Leben. Er sei beim Auspumpen eines überfluteten Kellers auf der Treppe gestürzt, teilte die Feuerwehr mit.

  • 19.08 Uhr

    Stausee Ottenstein: Wassermassen stürzen in angeschwollenen Fluss Kamp

    Am Stausee Ottenstein im Bundesland Niederösterreich stürzen inzwischen grosse Wassermassen durch Hochwasserklappen in den bereits angeschwollenen Fluss Kamp. Flussabwärts wird die dramatische Hochwasserlage damit noch einmal verschärft. In mehreren Gemeinden sind die Strassen entlang des Kamps schon vorher überflutet worden. Anwohner und Tausende Freiwillige versuchen, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.

    Prekär war die Lage zum Beispiel in Gars am Kamp rund 25 Kilometer östlich vom Ottensteiner Stausee. In der Ortschaft mit rund 3500 Einwohnern waren über das Wochenende bereits mehrere Dutzend Menschen in Sicherheit gebracht und Gebäude geräumt worden. 

  • 18.38 Uhr

    Hochwasser in Niederösterreich – noch nie dagewesene Ausnahmesituation

    Das Bundesland Niederösterreich um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor. «Dies ist eine Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben», sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) Johanna Mikl-Leitner. Besonders prekär war die Lage am Fluss Kamp nordwestlich von Wien.

    Die Stauseen im oberen Flusslauf waren randvoll, das kontrollierte Ablassen der Wassermengen liess den Fluss im unteren Bereich immer weiter anschwellen. Weitere Wassermassen aus dem Ottenstein-Stausee wurden erwartet. In der Gemeinde Gars am Kamp wurden ständig neue Wälle durch Sandsäcke aufgebaut, um Häuser zu schützen.

    Am Nachmittag liess der seit Tagen andauernde Regen etwas nach, aber für Montag waren weitere Niederschläge vorausgesagt. «Wir spüren die Kraft der Natur, aber auch die Kraft des Miteinanders, des Zusammenhalts», sagte Mikl-Leitner. Sie bedankte sich bei tausenden Angehörigen der freiwilligen Feuerwehren, die in unermüdlichem Einsatz waren.

    Das unwetterbedingte Hochwasser hat nun auch Wien erreicht.
    Das unwetterbedingte Hochwasser hat nun auch Wien erreicht.
    Bild: Heinz-Peter Bader/AP/dpa
  • 18.10 Uhr

    Nach Staudamm-Bruch in Polen: Wasser in Klodzko steigt

    Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien hat sich die Situation in der Kleinstadt Klodzko weiter verschärft. Eine neue Flutwelle habe den Ort erreicht, sagte Bürgermeister Michal Piszko der Nachrichtenagentur PAP. Die Glatzer Neisse, ein Nebenfluss der Oder, habe nun bei Klodzko einen Pegelstand von 6,84 Meter. Üblich ist ein durchschnittlicher Wasserstand von etwa einem Meter, wie ein Sprecher der Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur sagte.

    In einigen Strassen der Stadt stehe das Wasser anderthalb Meter hoch, sagte der Bürgermeister weiter. Gebirgsjäger der polnischen Armee seien mit Booten unterwegs, um Bürger zu retten, die vor dem Wasser in den zweiten oder dritten Stock ihrer Häuser geflohen seien. In dem Ort mit 26’000 Einwohnern, der hundert Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) liegt, gibt es keine Wasserversorgung mehr. Auch das Gas werde bald abgestellt, sagte der Bürgermeister.

    Im Dorf Krosnovice unweit von Klodzko kam nach Polizeiangaben ein Mann ums Leben. Die Einsatzkräfte konnten ihn zunächst nicht bergen, da der Ort überflutet war. Zuvor war im niederschlesischen Stronie Slaskie ein Staudamm gebrochen. Das Wasser fliesst nun von dort über den Fluss Biala Ladecka in die Glatzer Neisse.

  • 16.52 Uhr

    Krnov in Tschechien fast ganz unter Wasser

    Die tschechische Stadt Krnov ist fast komplett überflutet worden. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar sagte der Agentur CTK zufolge, dass geschätzt 70 bis 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser stünden. Für eine Evakuierung sei es nun zu spät. Die Kommune sei nicht mehr in der Lage, die Hilfe für die Bürger zu organisieren. Man stehe daher im Kontakt mit der übergeordneten Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. Die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997.

    In Krnov, das rund 240 Kilometer östlich von Prag liegt und knapp 23’000 Einwohner hat, vereinen sich die Flüsse Opava und Opavice. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten.

  • 15.40 Uhr

    Bürgermeister von Wien: Wir haben die Situation im Griff

    In der österreichischen Hauptstadt ist nach tagelangem Dauerregen teilweise Land unter. Bürgermeister Michael Ludwig beruhigte aber: «Wir haben in der Summe die Situation gut im Griff».

    «Wir haben erfreulicherweise eine stabile Situation an der Donau, dem Hauptfluss», sagte er. Der Regen hat etwas nachgelassen. Aber am Wienfluss, der von einem Rinnsal zu einem reissenden Strom wurde, war das Hochwasser so hoch, wie es statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird.

    Am Montag wurde neuer Regen erwartet. Das dürfte sich am Wienfluss auswirken, weil er viele Zuflüsse aus anderen Hochwassergebieten hat, sagte Ludwig. Die Hochwasserbecken entlang des Flusses waren voll.

  • 15.06 Uhr

    Zahl der Hochwassertoten in Rumänien steigt auf fünf

    Die schweren Überschwemmungen in Rumänien haben eine weitere Person das Leben gekostet. Damit sei die Zahl der Opfer im Landkreis Galati auf fünf gestiegen, teilten die örtlichen Behörden am Sonntag mit.

  • 14.44 Uhr

    Auffangbecken randvoll: Wienfluss fliesst jetzt unentschärft Richtung Innenstadt

    In der österreichischen Hauptstadt ist nach tagelangem Dauerregen Land unter. An der Kennedybrücke am Wienfluss stieg der Pegelstand innerhalb eines Tages von 50 Zentimetern auf 2,26 Meter, hiess es von den Krisenstäben. Spazier- und Fahrradwege sind überflutet, Restaurant-Terrassen am Ufer stehen unter Wasser.

    Im Vorort Penzing nordwestlich von Wien war der Wienfluss bereits teilweise über die Ufer getreten. Häuser wurden geräumt, Strassen und eine Tiefgarage standen unter Wasser. In drei Wiener Bezirken ist die Stromversorgung zeitweise unterbrochen. Der Stromversorger versprach eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Versorgung. In der Region wurde der Betrieb von zwei U-Bahn-Linien teilweise eingestellt.

    Die Auffangbecken für Hochwasser entlang des Wienflusses in den Aussenbezirken Wiens waren randvoll. «Der Wienfluss fliesst jetzt unentschärft in die Innenstadt», teilte der Sprecher der Wiener Gewässer, Thomas Kozuh-Schneeberger, mit. Es wird damit gerechnet, dass der Regen im Laufe des Nachmittags nachlässt.

  • 14.08 Uhr

    Staudamm in Polen gebrochen – Helikopter im Einsatz

    Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein weiterer Staudamm von den Wassermassen überwältigt worden. Helikopter sollen die vom Wasser eingeschlossenen Menschen retten.

    Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk im niederschlesischen Stronie Slaskie nachgegeben habe, ströme das Wasser jetzt den Fluss Biala Ladecka herunter und nehme Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neisse, teilte das Meteorologische Institut auf X mit. Es sei eine ernste Bedrohung für die Orte entlang dieser Flüsse, hiess es. Die Polizei habe einen Rettungshubschrauber in die Gegend geschickt, um vom Wasser eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen. Auch Soldaten der Armee und des Heimatschutzes seien im Einsatz.

    Der Ort Stronie Slaskie liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Am Samstagabend war in der gebirgigen Gegend bereits ein Staudamm in Miedzygorze übergelaufen.

  • 11.39 Uhr

    Feuerwehrmann in Österreich bei Hochwassereinsatz verstorben

    In Österreich ist ein Feuerwehrmann bei einem Hochwassereinsatz ums Leben gekommen. Das teilte der Krisenstab Niederösterreich mit. Er soll bei einem Pumpeneinsatz in einem Keller gewesen sein.

    In Wien wälzen sich Wassermassen entlang des Wienflusses durch die Stadt. In den meisten Vierteln halten die meterhohen Mauern entlang des künstlichen Flussbettes aber noch stand. Bei anhaltendem Dauerregen und Sturmböen war eine Entspannung nicht abzusehen.

    «Wir erleben in Niederösterreich schwere, dramatische Stunden», sagte Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) Johanna Mikl-Leitner. «Für viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher werden es die schwersten Stunden ihres Lebens sein,», fügte sie hinzu. «Wir werden alles tun, um dem Wasser die Stirn zu bieten, um Land und Leute zu schützen.»

    Die Moderatorin des Senders ORF, Simone Stribl, zeigte auf dem Nachrichtenportal X ein Video von den reissenden Gewässern in Wien. Dort wurde der Verkehr auf zwei U-Bahn-Linien teilweise eingestellt. Auch die österreichischen Bahnen ÖBB stellten den Zugverkehr auf einer Strecke südlich der Donau ein.

  • 09.18 Uhr

    Erstes Todesopfer bei Überschwemmungen in Polen

    Bei Überschwemmungen in Polen hat es ein erstes Todesopfer gegeben. «Wir haben den ersten bestätigten Tod durch Ertrinken hier, im Bezirk Klodzko», sagte Regierungschef Donald Tusk, der dort an einer Sitzung des Einsatzstabs teilnahm. Mehr Details nannte er zunächst nicht. Tusk wiederholte seinen Appell an die Bevölkerung, die Evakuierungsaufrufe der Behörden ernst zu nehmen und sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. «Die Situation ist an vielen Orten dramatisch.»

    Die niederschlesische Kleinstadt Klodzko mit 26'000 Einwohnern liegt hundert Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) an der Glatzer Neisse, einem Nebenfluss der Oder. Dort hat sich die Situation in der Nacht zugespitzt. Am Sonntagmorgen betrug der Wasserstand der Glatzer Neisse 6,65 Meter. Üblich sei ein durchschnittlicher Wasserstand von einem Meter, sagte ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur.

    Regierungschef Tusk sagte, im Bezirk Klodzko seien 1600 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Er rechne noch mit weiteren Evakuierungen. Hubschrauber der Luftwaffe seien unterwegs nach Breslau, zudem seien Rettungshubschrauber im Einsatz. In Teilen der überfluteten Gebiete sei die Stromversorgung unterbrochen, stellenweise gebe es Probleme mit Mobilfunk. Die Wasserwerke in Klodzko warnten, das Leitungswasser eigne sich nicht mehr zum Trinken und müsse abgekocht werden.

    Evakuierungen in der Region OppelnAuch andernorts verschlechterte sich die Situation. In dem Dorf Glucholazy in der Region Oppeln heulten am Morgen die Sirenen. Die Behörden ordneten dort eine zwangsweise Evakuierung aus allen bedrohten Ortsteilen an, weil der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer getreten ist. Das Meteorologische Institut verbreitete auf X Bilder, auf denen zu sehen ist, dass grosse Teile des Ortes unter Wasser stehen.

    Provisorische Schutzwälle und eine Brücke seien in Glucholazy bereits überspült worden, hiess es. «Wir bringen jeden in Sicherheit, ob er das will oder nicht», sagte Bürgermeister Pawel Szymkowicz dem Sender TVN24. Jederzeit könnten die Wassermassen die Brücke im Ort wegreissen. Dann seien Rettungsarbeiten schwierig.

  • 08.28 Uhr

    Katastrophenalarm in Österreich – Stausee droht überzulaufen

    An Stauseen wurde vorsichtshalber schon Wasser abgelassen.
    An Stauseen wurde vorsichtshalber schon Wasser abgelassen.
    Team Fotokerschi.At/David Raus/APA/dpa

    In Österreich steigen die Pegel mehrerer Flüsse dramatisch an. Zahlreiche Bäche sind im anhaltenden Dauerregen bereits über die Ufer getreten. Das ganze Bundesland Niederösterreich um Wien wurde zum Katastrophengebiet erklärt. 

    «Die Lage spitzt sich aufgrund der massiven Regenfälle im gesamten Land weiter zu», sagte der stellvertretende Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Niederösterreich, Stephan Pernkopf, der Nachrichtenagentur APA. Er warnte vor «massiven Überflutungen». Es drohten mancherorts Hangrutschungen, weil die Böden völlig nass sind. Strassen sind überflutet.

    In einigen Gemeinden in Niederösterreich nördlich von Wien musste die Feuerwehr in der Nacht eingeschlossene Menschen aus ihren Häusern retten. Eine Person geriet mit ihrem Auto in die Wassermassen der über die Ufer getretenen Pielach westlich von Wien und musste gerettet werden. Die Feuerwehr ist teils mit Schlauchbooten unterwegs.

    Menschen in flussnahen Strassen wurden in mehreren Gemeinden aufgefordert, ihr Häuser zu verlassen. Die Erklärung zum Katastrophengebiet gibt Behörden erweiterte Befugnisse, etwa, um Evakuierungen anzuordnen. In Wien wurde der Betrieb auf zwei U-Bahn-Linien vorsichtshalber teilweise eingestellt.

    Prekär ist die Lage vor allem im Gebiet der Flüsse Kamp und Krems, die in die Donau fliessen. Der Energieversorger EVN rechnet damit, dass der schon fast randvoll gefüllte Stausee Ottenstein am Kamp im Laufe des Tages überläuft. Das würde den Unterlauf des Flusses noch einmal deutlich anschwellen lassen.

    Die österreichischen Bahnen ÖBB stellten den Zugverkehr an einer rund 25 Kilometer langen Strecke ein, die etwa fünf Kilometer südlich entlang der Donau führt. Zwischen Amstetten und St. Valentin verkehren stattdessen Busse.

    Am Fluss Thaya im Bezirk Waidhofen rund 70 Kilometer nördlich der Donau wurde nach offiziellen Angaben ein 100-jährliches Hochwasser überschritten. Das heisst, die Pegel waren höher, als es statistisch bei Hochwasser einmal alle 100 Jahre zu erwarten ist.

  • 07.40 Uhr

    Weitere Evakuierungen wegen Hochwassers in Tschechien

    Die Unwetter mit Hochwasser und Überschwemmungen halten die Einsatzkräfte in Tschechien weiter in Atem. Besonders betroffen ist das Grenzgebiet zu Polen im Osten des Landes. In der Nacht zu Sonntag ordnete der Bürgermeister von Cesky Tesin die Evakuierung von mehreren Tausend Einwohnern aus dem Stadtzentrum an. Die Olsa, ein Nebenfluss der Oder, drohte dort über die Ufer zu treten.

    Bereits zuvor hatten in Opava am gleichnamigen Fluss Tausende Menschen wegen akuter Überflutungsgefahr ihre Wohnungen verlassen müssen. Betroffen war unter anderem die grösste Plattenbausiedlung der Stadt. Auch in Krnov und anderen Städten mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden. Im Altvatergebirge wurde die 2000-Einwohner-Gemeinde Ceska Ves durch die Wassermassen der Bela von der Aussenwelt abgeschnitten. Ein Nachlassen der Regenfälle war den Vorhersagen zufolge frühestens am Montag in Sicht.

    Im Südwesten Tschechiens lief die Talsperre Husinec im Böhmerwaldvorland wegen des Hochwassers über. Die darunter liegenden Gemeinden entlang der Blanice konnten indes frühzeitig gewarnt worden. An Moldau und Elbe stellte sich die Lage deutlich entspannter dar als zunächst befürchtet. Am Pegel in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) wurde die zweite Hochwasser-Alarmstufe («Bereitschaft») erreicht. Am Pegel Prag-Vyton lag der Stand der Moldau am Sonntagmorgen rund 2,17 Meter über dem Nullpegel.

  • Sonntag, 15. September, 07.35 Uhr

    Staudamm in Polen läuft über – Siedlungen evakuiert

    Ein polnischer Feuerwehrmann watet durch Wasser. In Polen wird wegen anhaltenden Regens in den kommenden Tagen mit Überschwemmungen gerechnet. (Archivbild)
    Ein polnischer Feuerwehrmann watet durch Wasser. In Polen wird wegen anhaltenden Regens in den kommenden Tagen mit Überschwemmungen gerechnet. (Archivbild)
    Bild: Leszek Szymanski/PAP/dpa

    Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm übergelaufen. «Der Damm in Miedzygorze läuft über. Obwohl Wasser abgelassen wurde, hat er seinen Höchststand erreicht! Der Wasserzulauf ist riesig», schrieb die niederschlesische Gemeinde Bystryca Klodzka auf X.

    Die Situation sei kritisch, die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau (Wroclaw) mit.

    Der Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Damm am Wilczka-Bach in Miedzygorze liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Der Staudamm ist 29 Meter hoch, das Hochwasserschutzbecken kann fast eine Million Kubikmeter Wasser fassen. Bereits während des Hochwassers von 1997 reichte dies nicht aus – auch damals trat das Wasser über den Damm.

  • 21.29 Uhr

    Tschechien: Tausende werden evakuiert

    Wegen drohender Überschwemmungen werden die Evakuierungen in Tschechien ausgeweitet. In Opava an der Grenze zu Polen mussten Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die Behörden am Samstagabend mitteilten. Betroffen ist unter anderem die grösste Plattenbausiedlung der Stadt. Der gleichnamige Fluss Opava, ein Nebenfluss der Oder, trat an manchen Stellen bereits über die Ufer. Befürchtet wurde ein Jahrhunderthochwasser oder sogar eine stärkere Flut als bei der Katastrophe von 1997. Auch in anderen Orten der Region mussten Hunderte Menschen ihre Häuser verlassen.

    Mehrere Menschen wurden nach Angaben der Polizei vermisst. Bei Jesenik im Altvatergebirge stürzte ein Auto in einen reissenden Strom. Ein Insasse konnte sich ans Ufer retten, von drei anderen fehlte jede Spur. In Jankovice stürzte ein 54-Jähriger bei Aufräumarbeiten in einen Hochwasser führenden Bach und tauchte nicht wieder auf.

    An rund 80 Pegel-Messstationen in Tschechien galt die höchste Hochwasser-Alarmstufe «Gefährdung». Das bedeutet, dass Gefahr für Leib und Leben besteht oder grössere Sachschäden drohen. Besonders betroffen war der Nordosten des Landes. In den Verwaltungsregionen Mährisch-Schlesien und Olomouc (Olmütz) wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. Die Armee stellte Hubschrauber für Hilfseinsätze zur Verfügung. In Prag kamen Regierungsmitglieder zu einer weiteren Krisensitzung zusammen.

  • 20.31 Uhr

    Österreich: Feuerwehr und Rotes Kreuz im Einsatz

    In den Hochwassergebieten in Österreich spitzt sich die Hochwasserlage bei anhaltendem Regen weiter zu. Das sagte Bundeskanzler Karl Nehammer am Samstagabend dem Sender ORF. Die Armee stehe bereit, Unterstützung zu leisten.

    24 Gemeinden wurden wegen Überschwemmungsgefahr zum Katastrophengebiet erklärt. Besonders prekär ist die Lage in der Region Waldviertel in Niederösterreich nördlich von Wien. Dort führte der Kamp, einem Zufluss der Donau, schon massives Hochwasser.

    Vielerorts helfen Feuerwehr und Rotes Kreuz dabei, besonders gefährdete Gebäude zu räumen und Menschen in Sicherheit zu bringen.

    Auch in der Nacht werden weiter Niederschläge erwartet. Der Stausee Ottenstein am Kamp droht überzulaufen. Dort waren seit Montag Wassermassen abgelassen worden, um die Kapazität für das erwartete Regenwasser zu erhöhen. Das Limit dürfte am Sonntag aber erreicht werden, hiess es von den Einsatzkräften. Erst im Laufe des Sonntags rechnen die Meteorologen mit einer leichten Besserung des Wetters.

  • 18.04 Uhr

    Polen erwartet Flutwelle in der Oder

    Nach Dauerregen in Polen richtet sich die schlesische Stadt Oppeln auf eine Flutwelle in der Oder ein. Der Wasserstand werde am Sonntagmorgen etwa fünf Meter betragen, teilte die Stadtverwaltung am Samstag mit. Bis Montag könne er auf maximal sechs Meter steigen. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch das Hochwasser bestehe derzeit nicht. Nach Angaben eines Sprechers der Stadt liegt der normale Wasserstand der Oder in Oppeln bei etwa vier Metern.

    Die Woiwodschaft Oppeln im Südwesten Polens ist bislang am stärksten von den Unwettern getroffen. Am schwierigsten sei die Situation im Bezirk um Prudnik an der Grenze zu Tschechien und im benachbarten Bezirk Nysa, sagte Innenminister Tomasz Siemoniak. «Die kommenden Stunden werden hart. Wir müssen mit vielen neuen Vorfällen und Gefahren rechnen. Ich appelliere noch einmal an die Einwohner und Bürger, auf die Anweisungen der Dienststellen zu hören, insbesondere wenn es um die Evakuierung geht.»

  • 17.15 Uhr

    Hochwassergefahr in Ostsachsen und Bayern

    Dauerregen östlich von Elbe und Spree lässt zudem die Flüsse im Osten Sachsens anschwellen. Laut Karte des Landeshochwasserzentrums wurde an der Neisse in Zittau mit einem Pegel von 2,48 Metern die Alarmstufe 2 ausgerufen. Die Behörden appellieren an die Anwohnerinnen und Anwohner, Vorsorge zu treffen. Am Pegel Gröditz am Löbauer Wasser (Spree-Gebiet) gilt Alarmstufe 2 mit einem Wasserstand von 2,32 Metern.

    Im Süden und Südosten Bayerns füllen zahlreiche Menschen nach stundenlangen Regenfällen Sandsäcke, weil Überschwemmungen durch Flüsse drohen oder das Grundwasser nach oben drückt. Mancherorts fallen Bahnverbindungen aus, Unterführungen werden gesperrt, Felder sind überflutet.

    In Passau werden wahrscheinlich am Abend vorsorglich Bereiche der Altstadt gesperrt. In den Hochlagen der Alpen sind Winterreifen und Schneeschieber gefragt – und das alles Mitte September.

  • 17.01 Uhr

    Tschechien und Polen evakuieren Häuser

    In Tschechien in der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien müssen nach Einschätzung der Behörden Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Dort und in der Region um Olomouc (Olmütz) wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. Selbst kleine Bäche verwandelten sich in reissende Ströme. Mancherorts mussten Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht werden. Bilder zeigten überflutete Strassen mit schwimmenden Autos. Die Armee stand bereit, um zu helfen.

    Wegen der Hochwasserlage musste ausserdem eine Klinik evakuiert werden. Mehr als 180 Patienten des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Brünn (Brno) sollten nach und nach in andere Einrichtungen gebracht werden, wie die Leitung der Klinik mitteilte.

    Evakuierung der Senioren eines Seniorenheims aufgrund des überschwemmten Flusses Kotojedka in Kromeriz-Vazany, Tschechische Republik, am 14. September 2024.
    Evakuierung der Senioren eines Seniorenheims aufgrund des überschwemmten Flusses Kotojedka in Kromeriz-Vazany, Tschechische Republik, am 14. September 2024.
    Bild: Dalibor Gluck/IMAGO/CTK Photo

    Dauerregen lässt auch im Südwesten Polens die Flüsse anschwellen. Seit Freitagmorgen ist dort mehr Regen niedergegangen als beim sogenannten Jahrtausendhochwasser 1997. In Jarnoltowek in der schlesischen Region Oppeln waren es innerhalb von 24 Stunden 161,5 Millimeter, wie das Meteorologische Institut (IMGW) mitteilte.

    Der Bürgermeister von Jarnoltowek ordnete die Evakuierung von Bewohnern an, deren Häuser unterhalb eines Staubeckens liegen. Dieses drohte überzulaufen.

    Feuerwehrleute bauen am 14. September 2024 bei heftigen Regenfällen in Kresice, Region Leitmeritz, Tschechische Republik, mobile Hochwasserbarrieren.
    Feuerwehrleute bauen am 14. September 2024 bei heftigen Regenfällen in Kresice, Region Leitmeritz, Tschechische Republik, mobile Hochwasserbarrieren.
    Vojtech Hajek/IMAGO/CTK Photo

    Auch Polens zweitgrösste Stadt Krakau kämpft nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen. An 28 Stellen im Stadtgebiet könnten sich Bürger, die ihre Gebäude selbst schützen wollen, Sandsäcke abholen, schrieb die Stadtverwaltung auf X. Der öffentliche Nahverkehr in der südpolnischen Metropole mit rund 800'000 Einwohnern war am Samstag vorübergehend gestört, nachdem mehrere Unterführungen im Zentrum mit Wasser vollgelaufen waren. Strassenbahnen und Busse mussten zeitweise umgeleitet werden. Am Nachmittag meldete die Stadtverwaltung, dass die Probleme behoben worden seien.

    Höchste Warnstufe: Hochwasser-Gefahr in Tschechien

    Höchste Warnstufe: Hochwasser-Gefahr in Tschechien

    Höchste Warnstufe 3: Starker Dauerregen hat an vielen Flüssen und Bächen in Tschechien zu Hochwasser-Alarm geführt. Die Warnstufe «Gefährdung» gilt am Samstagmorgen an mehr als 25 Pegelstationen, etwa wie hier in Spindlermühle am Oberlauf der Elbe.

    14.09.2024

  • 16.37 Uhr

    Tipps aus Polen: «Bei 15 Zentimeter Wasser Auto verlassen»

    Angesichts extremer Regenfälle hat der polnische Sender TVN24 Autofahrern Tipps für das richtige Verhalten bei plötzlich auftretenden Überschwemmungen gegeben. In Gegenden mit vielen betonierten und asphaltierten Oberflächen dauere es manchmal nur zwischen 30 Minuten und zwei Stunden, bis sich eine kritische Wassermenge angesammelt habe, hiess es in einer Sondersendung zu den Unwettern.

    Schon bei 15 Zentimetern Wasser auf der Strasse beginne die erste Warnstufe. «Das ist die Schwelle, an der das Auto seine Lenkfähigkeit verliert. Fahren Sie an den Strassenrand, verlassen Sie ihr Auto, suchen Sie einen sicheren Ort auf.»

    Noch gefährlicher werde es ab einer Wasserhöhe von 60 Zentimetern. «Dann wird das Auto weggespült, die Insassen können nicht mehr aussteigen.» Auch geparkte Fahrzeuge könnten dann eine Gefahr für Dritte werden, wenn sie vom Wasser mitgerissen werden.

    Am Vormittag hatte die Feuerwehr in Kalkow in der Nähe der schlesischen Stadt Opole eine Frau aus ihrem Auto befreit. Sie war mit ihrem Wagen über eine stark überflutete Strasse gefahren und von den Wassermassen von der Fahrbahn gespült worden. Das Portal Nowiny Nyskie zeigte Bilder, auf denen zu sehen ist, wie der Kleinwagen bereits mit der Kühlhaube und der Windschutzscheibe im Wasser versunken war.

  • 16.14 Uhr

    Österreich erklärt einige Gemeinden zu Katastrophengebiet

    Einsatzzentralen in Österreich haben wegen der anhaltenden schweren Regenfälle mehr als ein Dutzend Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt. In der Region Waldviertel rund 120 Kilometer nordwestlich von Wien wird Hochwasser erwartet, wie es im langjährigen Durchschnitt nur alle 100 Jahre vorkommt.

    Die Einsatzkräfte bereiten sich darauf vor, Menschen vorsichtshalber in Sicherheit zu bringen. Befürchtet wird, dass der Stausee Ottenstein überlaufen könnte. Dort wurde angesichts der angekündigten Unwetter schon seit Montag Wasser abgelassen, um mehr Raum zu schaffen, sagte der Sprecher des Energieversorgers EVN.

    Ein Überlaufen würde am Kamp, einem Zufluss der Donau, erhebliches Hochwasser auslösen. Im Unterlauf des Flusses könnten nach derzeitigen Prognosen die Werte für ein 100-jährliches Hochwasser noch übertroffen werden. An der Donau wird ein 20- bis 30-jährliches Hochwasser erwartet.

    Die Böden sind vollkommen vollgesogen. Seit Donnerstag sind mancherorts bereits bis zu 150 Millimeter Regen gefallen. Bis zur Nacht von Sonntag auf Montag werden teils bis zu 230 Millimeter Regen vorhergesagt. Zudem wehen heftige Winde.

  • 12.36 Uhr

    Mindestens vier Tote wegen Überschwemmung in Rumänien

    Starkregen und schwere Überschwemmungen haben im südosteuropäischen EU-Land Rumänien erste Todesopfer gefordert. Im Kreis Galati in der östlichen Region Moldau starben in den Fluten mindestens vier Menschen, wie die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz berichtete.

    Mehrere Tote nach Überschwemmungen in Rumänien

    Mehrere Tote nach Überschwemmungen in Rumänien

    STORY: In Rumänien sind nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden gaben die Zahl der Toten im Osten des Landes zunächst mit vier an. Nach Angaben des Katastrophenschutzes waren 19 Dörfer in acht Bezirken von den Überschwemmungen betroffen. Der rumänische Regierungschef Marcel Ciolacu reiste in den Bezirk Galati, wo die vier Toten gefunden worden waren. Das Umweltministeriums meldete dort Sturzfluten mit Niederschlägen von über 150 Litern pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden. Einige Orte an der tschechisch-polnischen Grenze wurden evakuiert, da Flüsse bedrohlich anschwollen. In der polnischen Grenzstadt Glucholazy drohte der örtliche Fluss über die Ufer zu treten. In Prag, das im Jahr 2002 von katastrophalen Überschwemmungen heimgesucht worden war, wurden Hochwasserschutzwände errichtet. Für die kommenden Tage werden weitere Regenfälle vorausgesagt, auch für Süddeutschland und Teile Österreichs, der Tschechischen Republik, Polens, der Slowakei und Ungarns. Auch in Ostdeutschland, so in Sachsen, macht man sich auf Überschwemmungen gefasst.

    14.09.2024

    Unter den Opfern befanden sich hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Weitere 90 Menschen wurden evakuiert, schrieb das Nachrichtenportal «digi24.ro».

    Die Wassermassen erreichten in den betroffenen Ortschaften eine Höhe von bis zu 1,7 Metern, hiess es in den Berichten weiter. Menschen seien auf Hausdächer geklettert, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz, ein Hubschrauber der Armee habe Kurs auf das Katastrophengebiet genommen. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass noch viele ältere Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, in ihren Häusern in den Überschwemmungsgebieten festsitzen.

    Starkregen sorgte auch in anderen Teilen Rumäniens für überflutete Strassen und Keller. Verursacht wurde das Unwetter von Zyklon «Boris», der noch vor zwei Tagen über der Adria gewütet und vor allem in Kroatien Überschwemmungen nach sich gezogen hatte.

  • 12.21 Uhr

    Vier Tote durch Überschwemmungen in Rumänien

    Durch Überschwemmungen infolge starker Regenfälle sind in Rumänien vier Menschen ums Leben gekommen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Wie die Rettungskräfte am Samstag mitteilten, wurden in der südöstlichen Region Galati vier Tote gefunden. «Wegen der starken Regenfälle gab es Überschwemmungen» und insgesamt hätten landesweit dutzende Menschen gerettet werden müssen.

    Auf einem Video der Rettungskräfte waren dutzende Häuser entlang der Donau zu sehen, die unter Wasser standen. Regierungschef  Marcel Ciolacu wurde im Hochwassergebiet erwartet.

    Auch in Polen, Tschechien, Österreich, der Slowakei und Ungarn laufen seit Donnerstag Vorbereitungen wegen der erwarteten Überflutungen durch die Dauerregenfälle. Zahlreiche Veranstaltungen mussten wegen der Unwetter mit Sturmböen abgesagt werden.

  • 10.15 Uhr

    Zehntausende Haushalte in Tschechien ohne Strom

    Überschwemmter Fluss, Bach, Botic während starker Regenfälle in Kocanda bei Jesenice, Prag West, Tschechische Republik, am 14. September 2024.
    Überschwemmter Fluss, Bach, Botic während starker Regenfälle in Kocanda bei Jesenice, Prag West, Tschechische Republik, am 14. September 2024.
    (CTKxPhoto/MichaelaxRihova)

    Wegen der Unwetter in Osteuropa sind mehr als 60'000 Haushalte in Tschechien ohne Strom. Das berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf die Energieversorger. Am stärksten betroffen sei die Verwaltungsregion um Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen.

    Allein dort waren demnach vorübergehend mehr als 20.000 Haushalte ohne Elektrizität. Als Grund wurde angegeben, dass wegen der durchnässten Böden und des starken Windes Bäume auf die Freileitungen fielen.

    Tschechien kämpft mit starken und mancherorts extremen Niederschlägen. Viele Flüsse und Bäche führten Hochwasser. In der Gemeinde Siroka Niva im Bezirk Bruntal im Osten des Landes mussten rund 40 Menschen vorsorglich aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Das Dorf Visnova im Bezirk Liberec in Nordböhmen war wegen überschwemmter Strassen nur noch mit einem schweren Geländelastwagen der Feuerwehr zu erreichen.

    Auch im Bahnverkehr kam es zu Problemen: Auf die Gleise gestürzte Bäume blockierten mehrere Strecken. Zwischen dem westböhmischen Kurort Frantiskovy Lazne (Franzensbad) und dem sächsischen Bad Brambach wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die tschechische Staatsbahn (CD) ermöglicht Reisenden, ihre Fahrkarten für Reisen im Zeitraum bis Sonntag ohne Stornogebühren zurückzugeben.

  • 8.00 Uhr

    Hochwasser-Alarm in Tschechien: Behörden vermelden Warnstufe 3

    Starker Dauerregen hat an vielen Flüssen und Bächen in Tschechien zu Hochwasser-Alarm geführt. Die höchste Warnstufe 3 (Gefährdung) galt am Samstagmorgen an mehr als 25 Pegelstationen, etwa in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) am Oberlauf der Elbe.

    Über das Wochenende wurde mit weiter steigenden Wasserständen gerechnet. Besonders starker Regen fiel im Altvatergebirge und im Riesengebirge, aber auch in Südböhmen und in Nordmähren. 

    Nach Angaben des tschechischen Wetterdienstes CHMU fielen in den am meisten betroffenen Regionen in den letzten 24 Stunden 100 bis 170 Millimeter Niederschlag. In Mikulovice im Bezirk Jesenik überfluteten Wassermassen aus den umliegenden Feldern, Häuser und Strassen. Probleme bereitete dort auch die Bela, ein Nebenfluss der Glatzer Neisse. An zahlreichen Gewässern errichteten die Feuerwehren Barrieren aus Sandsäcken. Vielerorts stürzten Bäume wegen der durchnässten Böden um. Mehrere Bahnlinien waren unterbrochen.

    In Prag liefen die Vorbereitungen auf das erwartete Moldau-Hochwasser auf Hochtouren. Es sollten in weiteren Stadtteilen Hochwasser-Schutzwände im Uferbereich errichtet werden. Der Schiffsverkehr wurde eingestellt. Mit dem Scheitelpunkt wurde in der tschechischen Hauptstadt in der Nacht auf Sonntag bei einem Durchfluss von rund 1000 Kubikmetern Wasser pro Sekunde gerechnet.

    An der Elbe in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) war die Lage bei normalem Wasserstand noch ruhig. Der Lauf der grossen Flüsse wird in Tschechien durch zahlreiche Stauanlagen reguliert. Nach früheren Angaben von Landwirtschaftsminister Marek Vyborny standen zuletzt landesweit rund 879 Millionen Kubikmeter an freier Kapazität zur Zurückhaltung der Wassermassen bereit.

  • Samstag, 14.09.2024 – 7. 13 Uhr

    Hochwasser in Tschechien und Polen – zwei Orte evakuiert

    Feuerwehrleute arbeiten mit Sandsäcken an einer Hochwassersperre. Tschechien rechnet mit starken Regenfällen in kurzer Zeit, die zu Hochwasser und Überschwemmungen führen könnten.
    Feuerwehrleute arbeiten mit Sandsäcken an einer Hochwassersperre. Tschechien rechnet mit starken Regenfällen in kurzer Zeit, die zu Hochwasser und Überschwemmungen führen könnten.
    Pancer Václav/CTK/dpa

    Warschau/Prag – In Polen und Tschechien sind nach anhaltenden Regenfällen die Wasserstände in vielen Flüssen stark gestiegen. In der Nähe der Stadt Oppeln in Schlesien mussten zwei Dörfer evakuiert werden. In Tschechien wurde in mehreren Regionen die dritte Hochwasserstufe ausgerufen, wie die Nachrichtenagentur CTK meldete.

    Andernorts kam es durch plötzlichen Starkregen zu Überschwemmungen. Das tschechische Fernsehen veröffentlichte auf X Aufnahmen aus dem Dorf Mikulovice nahe der Grenze zu Polen. Dort ist zu sehen, wie am frühen Morgen die Wassermassen Häuser, Garagen und Strassen überfluten.«Das Wasser floss von den umliegenden Feldern ins Dorf herab», hiess es.

    Die Feuerwehr habe den Bewohnern angeboten, sich in der örtlichen Turnhalle in Sicherheit zu bringen. Bislang habe dies aber niemand genutzt. Im südböhmischen Budweis (Ceske Budejovice) errichteten Feuerwehrleute seit Freitagabend Hochwasserschutzwände. Sie luden Sandsäcke am Fluss Maltsch und errichteten am Moldauufer eine vorgefertigte Barriere.

    Meteorologen zufolge werden die Pegelstände der Flüsse in Tschechien am Wochenende weiter ansteigen. Mancherorts hat es seit Freitag bereits 50 bis 110 Liter pro Quadratmeter geregnet.

    Auch im Südwesten Polens ist die Lage ernst. In der Region Oppeln trat der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer. Aus dem Dorf Glucholazy nahe der Grenze zu Tschechien mussten 400 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Innenminister Tomasz Simoniak war vor Ort und postete auf X Bilder von der Arbeit der Rettungskräfte. Hundert Feuerwehrleute und 60 Polizisten seien in dem Dorf im Einsatz, schrieb Simoniak.

    Auch aus dem Dorf Morow musste ein Teil der Bewohner evakuiert werden, weil hier der Fluss Mora über die Ufer getreten war. Insgesamt fuhr die Feuerwehr in der Region 400 Einsätze. Das Meteorologische Institut rechnet weiter mit anhaltenden Regenfällen. An 35 Wassermessstationen sei der Alarmpegel bereits überschritten, teilte das Institut auf X mit.

  • 23 Uhr

    Regen ohne Ende: Tschechien und Ostdeutschland rüsten sich vor Hochwasser

    Wie hier in Tschechien regnet es auch i Deutschland und seinen östlichen Nachbarländern so viel, dass Überschwemmungen drohen. Die tschechische Regierung bereitet sich nach eigenen Angaben auf das Schlimmste vor. Sie befürchtet ein derart schlimmes Hochwasser, wie es statistisch gesehen nur einmal im Jahrhundert auftritt. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. Dort könnten den Vorhersagen zufolge bis einschliesslich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen.

    Auch in Deutschland könnte sich die Lage verschärfen: Die Elbe könnte das Hochwasser nach Sachsen bringen, die Oder nach Brandenburg. Wegen der eingestürzten Carolabrücke in Dresden ist die Lage ohnehin angespannt. Unter Hochdruck versuchen Einsatzkräfte derweil, Trümmerteile aus dem Weg zu räumen.

    Regen ohne Ende: Nachbarländer rüsten sich vor Hochwasser

    Regen ohne Ende: Nachbarländer rüsten sich vor Hochwasser

    Breslau/Bratislava/Prag, 13.09.24: Wie hier in Tschechien regnet es in den östlichen Nachbarländern Deutschlands so viel, dass Überschwemmungen drohen.  Die tschechische Regierung bereitet sich nach eigenen Angaben auf das Schlimmste vor. Sie befürchtet ein derart schlimmes Hochwasser, wie es statistisch gesehen nur einmal im Jahrhundert auftritt. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. Dort könnten den Vorhersagen zufolge bis einschliesslich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Auch in Deutschland könnte sich die Lage zuspitzen: Die Elbe könnte das Hochwasser nach Sachsen bringen, die Oder nach Brandenburg. Wegen der eingestürzten Carolabrücke in Dresden ist die Lage ohnehin angespannt. Unter Hochdruck versuchen Einsatzkräfte derweil, Trümmerteile aus dem Weg zu räumen.

    13.09.2024

  • 22.27 Uhr

    Feuerwehr in Tschechien rückt mehr als 1700-mal aus

    Die tschechische Feuerwehr ist wegen der heftigen Unwetter mit Starkregen im Dauereinsatz. Bis Freitagabend, 18 Uhr, wurden nach Angaben der Feuerwehr 1736 Einsätze registriert. Die Zahl der Verkehrsunfälle steige, teilte der tschechische Feuerwehrdienst auf X mit. «Wir warnen erneut eindringlich vor dem Befahren von Hochwasser führenden Flüssen, was unter den Bedingungen ein lebensgefährlicher Leichtsinn ist. Leider gab es auch heute solche Vorfälle», so die Feuerwehr.

  • 19.33 Uhr

    Regen-Walze zieht in der Nacht auch über die Schweiz

    In der Nacht erreicht das aus Osteuropa anrollende Niederschlagsgebiet auch die Schweiz. Am Alpennordhang, in der Ost- und Zentralschweiz muss mit teils anhaltenden Niederschlägen gerechnet werden. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1200 und 1500 Metern. Das Regen-Vorschaubild von «meteonews» zeigt die voraussichtliche Niederschlagswahrscheinlichkeit um 1 Uhr nachts. Im Laufe der Nacht zieht das Regengebiet nach Süden weiter.

    Gegen 1 Uhr nachts werden schwere Niederschläge in der Ost- und Zentralschweiz erwartet.
    Gegen 1 Uhr nachts werden schwere Niederschläge in der Ost- und Zentralschweiz erwartet.
    Screenshot: meteonews.ch
  • 17.51 Uhr

    Österreich erwartet bis zu 300 Liter Regen

    Wetter-Fachleute in Österreich erwarten in den kommenden Tagen massive Regenmengen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. Von Freitag bis Dienstag könnten im Grossteil des Alpenlandes 100 bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, hiess es vom staatlichen Meteorologie-Institut Geosphere Austria. In Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs könnten es demnach auch mehr als 300 Liter werden. Entlang der Donau bereiteten sich Einsatzkräfte auf ein Hochwasser vor, wie es etwa alle 10 bis 15 Jahre vorkommt, hiess es von den Behörden. Unter anderem wurden mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt.

  • 14.59 Uhr

    Meteodienst sieht Wien im Zentrum der Niederschläge

    Die Starkniederschläge reichen von Finnland bis in die Türkei und von Modawien bis in die Schweiz.
    Die Starkniederschläge reichen von Finnland bis in die Türkei und von Modawien bis in die Schweiz.
    Meteologix

  • 15.09 Uhr

    Hochwasserzentrum warnt vor Anstieg der Elbe in Sachsen

    Nach heftigem Regen in Tschechien wird am Wochenende im ostdeutschen Bundesland Sachsen ein starker Anstieg des Wasserstands der Elbe erwartet. Voraussichtlich am Samstagabend werde am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht.

    Für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet, wie das Landeshochwasserzentrum in einer Warnmeldung informierte. Riesa wird nach aktuellem Stand im Laufe des Sonntags betroffen sein, Torgau am Montag.

    «Die Wasserstände werden weiter sehr schnell bis in den Bereich der Alarmstufe 3 ansteigen», so die Experten. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbepegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche erwartet.

    Ursache für das Anschwellen der Elbe sind den Angaben nach heftige Regenfälle im Einzugsgebiet von Elbe und Moldau in Tschechien. Nachdem es schon in den vergangenen 24 Stunden dort ergiebig geregnet habe, würden bis Montag weitere Niederschläge von 100 bis 250 Litern pro Quadratmeter erwartet.

  • 14.07 Uhr

    Slowakei will Hochwasser in Hauptstadt verhindern

    Die Behörden der Slowakei bereiten sich darauf vor, in der an Österreich und Tschechien grenzenden Region Zahorie gezielt Flächen zu überschwemmen, um grössere Schäden durch Hochwasser zu verhindern. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr suche man bereits geeignete Flächen dafür aus, sagte Umweltminister Tomas Taraba der Nachrichtenagentur TASR. Das Hochwasser des Grenzflusses March solle damit notfalls abgeleitet werden, bevor es in Bratislava die Donau erreiche.

    Die slowakische Hauptstadt liegt direkt am Zusammenfluss von Donau und March im Dreiländereck zu Ungarn und Österreich.

    Taraba rechnet mit einem Jahrhundert-Hochwasser der March, wie er sagte. Abgesehen von der March-Region drohen laut staatlichem Wetterdienst SHMU Überschwemmungen vor allem in den an Tschechien angrenzenden Landbezirken der nördlichen Westslowakei. Dort und in Bratislava waren die Feuerwehren schon seit Donnerstagabend wegen mehrerer Bäume im Einsatz, die auf geparkte Autos und Fahrbahnen gestürzt waren.

    Stadtrandgebiete Bratislavas wurden zuletzt im Sommer 2013 überschwemmt. Das eigentliche Zentrum mit der historischen Altstadt konnte aber durch Hochwasserbarrieren noch ausreichend geschützt werden.

  • 12.28 Uhr

    Tschechien wappnet sich gegen Hochwasser

    Entlang der Flüsse in Tschechien laufen die Vorbereitungen auf drohende Hochwasser. Die Regierung berief einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei «rasant erhöht» worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny auf der Plattform X mit. Am Freitag wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Mit der Massnahme sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden.

    Die Entwicklung im deutschen Nachbarland wird wegen der eingestürzten Carolabrücke derzeit in Dresden besonders aufmerksam beobachtet. Die Moldau fliesst nördlich von Prag in die Elbe.

    Im historischen Stadtzentrum Prags schloss die Feuerwehr die Schleusen zur Certovka (Teufelsbach), einem Seitenkanal der Moldau. Entlang der Uferpromenade sollten im Laufe des Tages Hochwasserschutzwände errichtet werden. Der tschechische Wetterdienst hat seine Warnung vor starken bis extremen Niederschlägen für das Wochenende auf den Grossteil des Landes ausgeweitet. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. In Jesenik im Altvatergebirge könnten den Vorhersagen zufolge bis einschliesslich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen.

    Zahlreiche Veranstaltungen wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt, darunter das Weinfest im südmährischen Znojmo mit jährlich zehntausenden Besuchern. Auch ein beliebtes Amateur-Radrennen auf den Jested, den Hausberg von Liberec, fällt aus. Menschen in Überschwemmungsgebieten wurden aufgerufen, Evakuierungsgepäck bereitzuhalten und Keller leerzuräumen. Feuerwehrleute befüllten vorsorglich Tausende Sandsäcke.

  • 13.36 Uhr

    Dauerregen in Polen - Behörden warnen vor Hochwasser

    Die Behörden in Polen haben angesichts anhaltender Regenfälle die Bürger aufgerufen, Vorkehrungen für den Fall von Überschwemmungen zu treffen. Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen, sagte Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort geparkt werden. «Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.»

    Das Meteorologische Institut gab aufgrund der in den kommenden Tagen erwarteten intensiven Regenfälle eine Hochwasserwarnung für die Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln, Schlesien und Kleinpolen heraus. Dort könnten bis zu 150 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergehen, hiess es in einem Statement.

    Regierungschef Donald Tusk nahm an einer Besprechung des Krisenstabs teil. Die niederschlesische Stadt war beim Oder-Hochwasser 1997 zu einem Drittel überschwemmt worden.

    Man dürfe die Situation nicht unterschätzen, aber es gebe keine landesweite Gefahr und keinen Anlass zur Panik, sagte Tusk nach der Sitzung. «Wenn etwas zu erwarten ist – und darauf wollen wir vorbereitet sein –, dann sind es lokale Überflutungen oder sogenannte Blitzhochwasser, also örtlich begrenzte Überschwemmungen.»

    Die Armee und alle uniformierten Dienste seien in Bereitschaft, schrieb Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz auf X. Boote, Amphibienfahrzeuge und schweres Gerät seien ebenfalls für einen Einsatz vorbereitet.

  • 11.25 Uhr

    Österreichs Bahn rät von Reisen ab

    Wegen der erwarteten Starkregenfälle und Stürme in Österreich haben die Österreichischen Bundesbahnen eine Reisewarnung ausgegeben. Alle Fahrgäste wurden aufgerufen, nicht dringend notwendige Zugfahrten zwischen Freitag und Sonntag zu verschieben.

    Bereits gebuchte Tickets bleiben bis 18.9. gültig. Alternativ kann die ÖBB auch den Ticketpreis rückerstatten, wie das Unternehmen mitteilte.

    Bereits in der Nacht auf Freitag wurde die Bahnstrecke zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein im Salzburger Land wegen starken Schneefalls gesperrt. Mehrere Strassen in Österreich waren wegen umgestürzter Bäume oder liegengebliebener Fahrzeuge blockiert. Andere Routen, wie etwa die Grossglockner Hochalpenstrasse, wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen. In manchen Gebieten galt Schneekettenpflicht.

    Bislang wurden noch keine grösseren Unwetterschäden gemeldet. Im südlichen Bundesland Kärnten entspannte sich die Lage am Freitag bereits wieder. Entlang der Flüsse werden keine grösseren Hochwasser-gefahren erwartet, hiess es vom hydrographischen Dienst des Landes.

  • 7.26 Uhr

    Weiterer Abschnitt der Carolabrücke in Dresden eingestürzt

    Im Zuge von Abrissarbeiten ist ein weiterer Abschnitt der Carolabrücke in Dresden eingebrochen. Es handelt sich um den Brückenzug mit Strassenbahngleisen, der in der Nacht zum Mittwoch bereits teilweise in die Elbe gestürzt war, wie ein Polizeisprecher am Morgen mitteilte. Ein weiterer Brückenzug mit Fahrspuren für Autos stehe dagegen noch. Die Brücke galt als extrem einsturzgefährdet.

    Am Donnerstagmittag war noch mitgeteilt worden, dass der beschädigte Teil der Carolabrücke in Dresden komplett abgerissen werden soll. Es liefen vorbereitende Massnahmen für einen kontrollierten Abriss, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre.

    Der sogenannte Brückenzug C, von dem in der Nacht zum Mittwoch ein 100 Meter langes Teilstück in die Elbe gestürzt war, sei akut einsturzgefährdet und könne nicht gehalten werden. Lasermessungen hätten ergeben, dass sich die Überreste dieses Brückenzuges langsam absenkten, so Klahre.

    Die Zeit für die Einsatzkräfte drängt: Ab Sonntag wird ein Hochwasser in der Elbe vorhergesagt, was die Gefahr laut Dresdner Feuerwehr noch einmal erheblich verschärfen würde.

    Verantwortlich für das mögliche Hochwasser sind heftige erwartete Regenmengen in Tschechien. Laut Landeshochwasserzentrum sollen in Tschechien und Südpolen mit dem Iser- und dem Riesengebirge bis zum Montag 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter binnen 72 Stunden fallen. In den oberen Berglagen seien sogar 350 Liter möglich. Auch in Ostsachen ist mit Dauerregen zu rechnen. Neben der Elbe sollen auch für die Lausitzer Neisse und die Spree Hochwasserwarnungen herausgegeben werden.

    Die rund 400 Meter lange Brücke bestand aus insgesamt drei Brückenzügen, die durch sogenannte Querriegel miteinander verbunden sind. In der Nacht zu Mittwoch war ein grosser Teil des Brückenzuges C eingestürzt.