Myanmar Menschenrechtsorganisationen fordern UN-Waffenembargo gegen Myanmar

SDA

24.2.2021 - 09:32

Demonstranten und Bereitschaftspolizisten stehen sich bei einem erneuten Protest gegen die Militärjunta in Mandalay gegenüber. Foto: Uncredited/AP/dpa
Demonstranten und Bereitschaftspolizisten stehen sich bei einem erneuten Protest gegen die Militärjunta in Mandalay gegenüber. Foto: Uncredited/AP/dpa
Keystone

Mehr als 130 Menschenrechtsorganisationen haben dreieinhalb Wochen nach dem Putsch in Myanmar ein globales Waffenembargo gegen das südostasiatische Land gefordert.

Seit dem 1. Februar habe die Junta bei Demonstrationen «zunehmend exzessive und manchmal tödliche Gewalt angewendet», zahlreiche Menschen bedroht und willkürlich inhaftiert sowie Internet-Sperren verhängt, die Leben in Gefahr brächten, schrieben die Organisationen am Mittwoch in einem offenen Brief an den UN-Sicherheitsrat und die UN-Mitgliedstaaten.

Die Resolution für ein solches Waffenembargo müsse «die direkte und indirekte Lieferung, den Verkauf oder den Transfer aller Waffen, Munition und anderer militärischer Ausrüstung verbieten», so der Appell. Zu den Unterzeichnern zählten unter anderem Human Rights Watch, Global Witness und das Institute for Asian Democracy.

Bis zu einer Entscheidung des Rats sollten einzelne UN-Mitgliedstaaten bereits Massnahmen ergreifen, um Waffenlieferungen ins frühere Birma zu blockieren, «mit dem Ziel, ein Waffenembargo auf ein möglichst globales Mass auszudehnen», so der Brief weiter. Seit Jahrzehnten sei die Reaktion des Sicherheitsrates auf Verbrechen der Sicherheitskräfte in Myanmar unzureichend gewesen. Das Militär sei ermutigt worden, weiter jeden Widerstand niederzuschlagen, ohne ernste Konsequenzen befürchten zu müssen. «Die aktuelle Krise erfordert eine Kursänderung», schrieben die Organisationen.

Wenige Tage nach dem Umsturz hatte der UN-Sicherheitsrat bereits die Freilassung der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi und anderer Festgesetzten gefordert. Das mächtigste UN-Gremium einigte sich auf eine entsprechende gemeinsame Stellungnahme, in der die 15 Mitglieder «tiefe Besorgnis» über den durch die Armee verhängten Ausnahmezustand in dem Land äusserten. Das Vorgehen des Militärs wurde aber weder direkt verurteilt noch als «Putsch» bezeichnet. China und Russland hatten entsprechende Passagen nicht mittragen wollen.

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