«Vorgehensweise ungewöhnlich» Messerstecher von Nürnberg – Polizei jagt unbekannten Täter mit Profiler

dpa

14.12.2018

Für die Messerangriffe, bei der drei Frauen in Nürnberg schwer verletzt wurden, gibt es «kein erkennbares Motiv». Bei der Fahnung setzt die Polizei auf einen Sonderermittler.

«Die Vorgehensweise ist ungewöhnlich», sagte der Leitende Kriminaldirektor Thilo Bachman am Freitag. Bislang gebe es «kein erkennbares Motiv». Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund haben die Beamten bisher nicht. Zwei der Frauen schwebten zunächst in Lebensgefahr.

Staatsanwalt ermittelt wegen versuchten Mordes

Weil alle Opfer – 26, 34 und 56 Jahre alt – von den Angriffen völlig überrascht wurden, geht die Staatsanwaltschaft in allen drei Fällen von versuchtem Mord aus, wie die Sprecherin der Anklagebehörde, Antje Gabriels-Gorsolke, sagte.

Ein Stück Polizei-Absperrband hängt an einem Tatort im Nürnberger Stadtteil St. Johannis. Am 13. Dezember dort innerhalb weniger Stunden gleich drei Frauen durch Stiche auf offener Strasse schwer verletzt worden.  
Ein Stück Polizei-Absperrband hängt an einem Tatort im Nürnberger Stadtteil St. Johannis. Am 13. Dezember dort innerhalb weniger Stunden gleich drei Frauen durch Stiche auf offener Strasse schwer verletzt worden.  
Foto: Daniel Karmann/dpa

Da sich die Taten so stark ähnelten, spricht für die Polizei viel für einen Einzeltäter. Die Polizei warnte die Bevölkerung per Twitter vor dem flüchtigen Mann. Eine Sonderkommission mit 40 Beamten soll die Fälle nun so schnell wie möglich aufklären.

Auch sogenannte Profiler wurden dafür eingeschaltet. Diese Fallanalytiker erstellen anhand der Begehungsweise der Taten ein Profil des Täters. Deshalb habe man «einige Personen im Fokus», sagte der mittelfränkische Polizeipräsident Roman Fertinger.

Täter blond bis dunkelblond und relativ jung

Im Umkreis der drei Tatorte suchten die Beamten nach der Tatwaffe - ein «Stichwerkzeug», wie Bachmann sagte: «Ich würde nicht zwingend das Wort Messer in den Mund nehmen.» Möglicherweise habe der Angreifer die Waffe weggeworfen. Er verletzte alle seine Opfer am Oberkörper, sie mussten notoperiert werden.

Tatort-Markierung in Nürnberg.
Tatort-Markierung in Nürnberg.
Bild: dpa

Bisher konnte nur das erste Opfer genauere Angaben zu dem Täter machen. Der Mann soll demnach zwischen 25 und 30 Jahre alt und etwa 1,80 Meter gross sein. Er soll eine normale Figur haben, blonde bis dunkelblonde Haare und helle Haut. Die beiden anderen Frauen wurden so schwer verletzt, dass sie noch nicht ausführlich vernommen werden konnten.

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