Burkina Faso Militärjunta in Burkina Faso bittet um internationale Unterstützung

SDA

28.1.2022 - 01:10

Anhänger des neuen Chefs der Militärjunta, Paul Henri Sandaogo Damiba, feiern in den Strassen von Ouagadougou, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Burkina Faso. (Archivbild)
Anhänger des neuen Chefs der Militärjunta, Paul Henri Sandaogo Damiba, feiern in den Strassen von Ouagadougou, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Burkina Faso. (Archivbild)
Keystone

Nach dem Putsch in Burkina Faso hat sich der Chef der neuen Militärjunta erstmals öffentlich zu Wort gemeldet und um internationale Unterstützung gebeten.

28.1.2022 - 01:10

«Burkina Faso braucht mehr denn je seine internationalen Partner», sagte Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba in einer Fernsehansprache am Donnerstag. «Ich rufe die internationale Gemeinschaft auf, unser Land zu unterstützen, damit es so schnell wie möglich aus dieser Krise herauskommt.»

Damiba äusserte sich am Vortag eines virtuellen Gipfeltreffens der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas). Die Staats- und Regierungschefs der Ecowas-Staaten wollen bei dem Treffen am Freitag über eine Reaktion auf den Militärputsch beraten. Dabei könnten auch Sanktionen gegen die neuen Machthaber in Burkina Faso beschlossen werden.

Die Militärgruppierung Patriotische Bewegung für den Schutz und die Wiederherstellung (MPSR) hatte am Montag die Machtübernahme in Burkina Faso verkündet. Unterzeichnet war die Erklärung von Damiba, der als neuer starker Mann in dem westafrikanischen Land gilt. Präsident Roch Marc Christian Kaboré wurde abgesetzt.

Die Militärs verhängten eine nächtliche Ausgangssperre und versprachen eine Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung innerhalb einer angemessenen Zeit. Der Putsch wurde international scharf verurteilt.

Kaboré war 2015 an die Staatsspitze gewählt worden. Fünf Jahre später wurde er auch aufgrund seines Versprechens wiedergewählt, dem Kampf gegen islamistische Milizen Vorrang einzuräumen. Den schlecht ausgerüsteten burkinischen Streitkräften gelang es jedoch nicht, das Blutvergiessen zu stoppen. Seit 2015 wurden etwa 2000 Menschen in der Region von Dschihadisten getötet, rund 1,5 Millionen weitere wurden aus ihren Häusern vertrieben.

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