Putsch in GabunMilitär verkündet «Ende des derzeitigen Regimes»
AFP, gbi, SDA
30.8.2023
Militärputsch in Gabun
Eine Gruppe von Militärangehörigen wenden sich am Mittwoch, 30. August, an die Bevölkerung von Gabun. Ihre Botschaft: die Regierung sei entmachtet.
Bild: AP
Kurz vor der Ansprache der Militärs hat die Wahlkommission den Sieg von Präsident Ali Bongo Ondimba, (r.) verkündet, hier bei der Stimmabgabe bei den Wahlen vom Sonntag.
Bild: EPA
Militärputsch in Gabun
Eine Gruppe von Militärangehörigen wenden sich am Mittwoch, 30. August, an die Bevölkerung von Gabun. Ihre Botschaft: die Regierung sei entmachtet.
Bild: AP
Kurz vor der Ansprache der Militärs hat die Wahlkommission den Sieg von Präsident Ali Bongo Ondimba, (r.) verkündet, hier bei der Stimmabgabe bei den Wahlen vom Sonntag.
Bild: EPA
In Gabun hat sich offenbar ein Militärputsch ereignet: Eine Gruppe von Soldaten und Polizisten verkündet das «Ende des derzeitigen Regimes» in dem zentralafrikanischen Land. Die Wahlen vom Sonntag seien annulliert.
AFP, gbi, SDA
30.08.2023, 07:51
30.08.2023, 10:06
AFP, gbi, SDA
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Eine Gruppe von Militärs reklamiert in Gabun die Macht für sich.
In einer Fernsehansprache vom Mittwoch kündigten die Männer an, «alle Institutionen der Republik» würden aufgelöst.
Auch die Ergebnisse der Wahlen vom vergangenen Wochenende würden annulliert. Dabei hatte der langjährige Staatschef Ali Bongo Ondimba den Sieg errungen.
Journalisten berichten von Schüssen in der Hauptstadt Libreville.
Eine Gruppe von zwölf Männern hat sich in einer Fernsehansprache an die Menschen in Gabun gewandt. Die Mitglieder von Polizei und Militär kündigten am Mittwoch im Sender Gabon 24 an, das «derzeitige Regime» sei am Ende. Ausserdem würden die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom vergangenen Wochenende annulliert und «alle Institutionen der Republik» aufzulösen. Die Grenzen des zentralafrikanischen Staates blieben bis auf Weiteres geschlossen.
Die Militärs begründeten den Schritt mit der «unverantwortlichen, unvorhersehbaren Regierungsführung», die zu einem «kontinuierlichen Verfall des sozialen Zusammenhalts» geführt habe, der das Land «ins Chaos» zu stürzen drohe. Sie gaben an, für das «Komitee für den Übergang und die Wiederherstellung der Institutionen» zu sprechen.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von Schüssen in der Hauptstadt Libreville.
Amtierender Präsident hat Wahlen gewonnen
In Gabun hatten am Samstag Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattgefunden. Vor der Fernsehansprache der Militärs hatte die Wahlkommission den Sieg des amtierenden, langjährigen Staatschefs Ali Bongo Ondimba verkündet.
Es würde sich um die dritte Amtszeit Bongos handeln, dessen Familie seit mehr als 50 Jahren regiert. Ali Bongo hatte das Amt 2009 von seinem Vater Omar Bongo übernommen, der von 1967 bis zu seinem Tod regiert hatte. Die Bevölkerung Gabuns, etwa 2,3 Millionen Menschen, lebt trotz Öl-Reichtums grossteils in Armut.
Die Abstimmung vom 26. August hatte für Kritik gesorgt. Während der Auszählung der Stimmen hatte die Regierung am Wochenende den Internetzugang gesperrt, eine Ausgangssperre von 19.00 bis 6.00 Uhr verhängt und mehreren französischen Rundfunksendern die Ausstrahlung verboten.
Die Wahl war zudem durch das Fehlen internationaler Beobachter geprägt. Anfragen ausländischer Journalisten auf Akkreditierung wurden systematisch abgelehnt.