Milliardär finanziert Millionen-ProjektOrca-Weibchen Tokitae kommt nach 52 Jahren frei
Red.
4.8.2023
Ein Milliardär will mit einem Frachtflugzeug einen Orca nach fast 53 Jahren in Gefangenschaft in die Freiheit fliegen. Kann das funktionieren?
Red.
04.08.2023, 00:00
04.08.2023, 09:27
Red.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein milliardenschwerer US-amerikanischer Unternehmer unterstützt mit 20 Millionen Dollar den Plan, das Orca-Weibchen Tokitae zu befreien.
Der Orca wurde seit seiner Gefangennahme vor über 52 Jahren in einem kleinen Gehege im Miami Seaquarium gehalten.
Geplant ist, dass der Schwertwal in ein Flugzeug verladen und quer über die USA geflogen wird, um anschliessend in der Bucht bei Seattle freigelassen zu werden.
Jim Irsay, amerikanischer Unternehmer und Eigentümer des NFL-Football-Teams Indianapolis Colts, lässt sich sein philanthropisches Image etwas kosten.
Der Milliardär bezahlt stolze 20 Millionen US-Dollar, damit das seit mehr als 52 Jahren in einem Schwimmbecken im Miami Seaquarium eingesperrte Schwertwal-Weibchen Tokitae in den Ozean zurückkehren kann.
Verläuft alles planmässig, soll der vier Tonnen schwere Schwertwal in ein Flugzeug verladen, einmal quer über die USA geflogen und in einer Bucht bei Seattle freigelassen werden.
«Sie ist gesund, ich habe das Geld, bringen wir sie weg», sagte Irsay letzten Monat in der «Pat McAfee Show».
Die Aktivistengruppe namens «Friends of Toki», die den Umzug mit finanzieller Unterstützung von Irsay anführt, sagte jüngst zu Euronews, dass das Tier innerhalb von einem Zeitraum von 18 bis 24 Monaten umgesiedelt werden könnte.
Einmal quer über die USA im Frachtflugzeug
Gemäss der britischen Zeitung «Times of London» soll der fast sieben Meter lange Schwertwal im Miami Seaquarium auf ein Geschirr geladen und in einen Glastank eingeschlossen werden. Anschliessend soll dieser Tank auf einem Lastwagen zum Flughafen von Miami gebracht und in ein Frachtflugzeug wie eine C-130 Hercules umgeladen werden.
Das Orca-Weibchen würde dann mit seinen Pflegern auf einer über 4300 Kilometer langen Reise quer durch die USA zum Flughafen von Seattle geflogen, von wo aus Tokitae erneut per Lastwagen in die Salish Sea gebracht werden würde, so die «Times».
In dem Bericht heisst es, dass bereits mehr als 500'000 US-Dollar für Tokitaes «lebenserhaltende Systeme» für die Reise ausgegeben wurden, wie etwa für Filter für ihr Poolwasser.
Tokitae, die nicht stark genug ist, um lange Strecken zu schwimmen oder allein zu jagen, soll in ein 15 Hektar grosses Netzgebiet in der Nähe der San Juan Inseln gebracht werden.
Tokitae lebte im kleinsten Orca-Gehege der Welt
Tokitae, auch bekannt als Lolita, ist seit 53 Jahren im Einsatz für das Miami Seaquarium. Sie wurde im Alter von vier Jahren in Penn Cove, Washington, gefangen.
Der Schwertwal lebte im kleinsten Orca-Becken der Welt, das 30 mal 30 Meter misst. Sie ist die zweitälteste in Gefangenschaft lebende Orca.
Jüngsten Berichten zufolge verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide. Auf Druck von Aktivisten, insbesondere der Lummi Nation, einer indigenen Gruppe, die den Orca als Familienmitglied betrachtet und ihn Sk'aliCh'elh-tenaut nennt, erklärte sich das Miami Seaquarium im vergangenen Jahr bereit, die Liveshows des Orcas einzustellen.
Orcas sind äusserst soziale Tiere, die eine enge Bindung zu ihren Müttern aufbauen. Es besteht die Hoffnung, dass Tokitae wieder mit ihrer Mutter zusammengeführt werden kann, die vermutlich noch lebt und in der Nähe des Netzes schwimmt.
Lii, ein Pazifischer Weissseitendelfin, der sich Tokitaes Gehege im Miami Seaquarium teilt, könnte mit Tokitae umgesiedelt werden, um ihr Gesellschaft zu leisten.