Kostenlose Hotline Mit einem Telefongespräch aus der Einsamkeit im Alter

jc, sda

29.3.2021 - 08:24

Menschen, die sich im Alter einsam fühlen, können sich per Telefon Hilfe holen. 
Menschen, die sich im Alter einsam fühlen, können sich per Telefon Hilfe holen. 
Bild: Keystone

Knapp jede oder jeder Dritte fühlt sich im Alter manchmal bis häufig einsam. Der Verein Silbernetz will Betroffenen helfen – mit einem «Plaudertelefon». 

Keystone-SDA, jc, sda

Ältere Menschen, die sich einsam fühlen, können künftig auf eine kostenlose Hotline anrufen, um zu plaudern. Das neue Angebot des Vereins Silbernetz soll nicht nur die Betroffenen unterstützen, sondern auch das Gesundheitswesen entlasten. 

Fast ein Drittel der Seniorinnen und Senioren in der Schweiz fühlt sich manchmal bis häufig einsam. Dafür gebe es viele Gründe, schreibt der Verein am Montag in einer Mitteilung. Etwa wenn Partnerinnen und Partner oder Freunde sterben oder die Betagten das Haus nicht mehr verlassen könnten. 

Mit der Hotline sollen die Betroffenen soziale Kontakte erfahren und einen Schritt aus der Einsamkeit machen können. Der Verein startet das Projekt «malreden» mit der Gratisnummer 0800 890 890 am Donnerstag, 1. April, die Hotline ist vorerst von 14 bis 20 Uhr erreichbar.

Einsamkeit fühle sich nicht nur schlecht an, sie belaste oft auch die Gesundheit, so Verein weiter. Die Beschäftigten der Spitex etwa würden immer wieder merken, wie Menschen vereinsamen, ausführliche Gespräche gehörten jedoch nicht vollumfänglich zum Leistungskatalog der Krankenkassen. Der Telefondienst unterstütze und entlaste somit auch das Gesundheits- und Sozialwesen.

Das Angebot umfasst zum einen das «Plaudertelefon», zum andern ein «Telefontandem, bei welchem einmal wöchentlich eine Stunde mit der gleichen Person telefoniert werden kann. Bei einem Anruf bleiben gemäss Mitteilung alle anonym und die Gespräche seien vertraulich. Die Freiwilligen würden vorab geschult und während der Einsätze professionell unterstützt. Sie könnten Adressen für weitere Unterstützung herausgeben, böten aber kein Angebot im Krisenfall an.

Das Angebot soll schrittweise ausgebaut werden. Der Verein sucht noch Freiwillige und startet vorerst mit Bewerbungen aus dem Grossraum Bern. Das Projekt «malreden» wird von der Gesundheitsförderung Schweiz sowie sieben weiteren Stiftungen und Institutionen unterstützt.