Russland Moskau gibt Westen Schuld für Lebensmittelkrise – Türkei soll helfen

SDA

1.6.2022 - 17:44

HANDOUT - Auf diesem vom Pressedienst des russischen Außenministeriums veröffentlichten Foto nimmt Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, an der 30. Versammlung des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik im Erholungszentrum Lesnye Dali außerhalb von Moskau teil. Foto: Uncredited/Russian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Auf diesem vom Pressedienst des russischen Außenministeriums veröffentlichten Foto nimmt Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, an der 30. Versammlung des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik im Erholungszentrum Lesnye Dali außerhalb von Moskau teil. Foto: Uncredited/Russian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Russland hat die Vorwürfe auch der Bundesregierung zur Blockade von Getreideexporten zurückgewiesen und dem Westen die Verantwortung für die Lebensmittelkrise gegeben.

Keystone-SDA

Weil russische Frachtschiffe mit Sanktionen belegt seien, könnten diese kein Getreide exportieren, sagte Moskaus Aussenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in der saudischen Hauptstadt Riad. Der Westen behaupte zwar, dass Lebensmittel nicht mit Sanktionen belegt seien, verschweige aber zugleich, dass sie nicht transportiert werden könnten. Russland gehört wie die Ukraine zu den grossen Weizenexporteuren und spielt eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit in der Welt.

Der Westen hatte Russland, das Krieg führt in der Ukraine, aufgefordert, die Getreideexporte des angegriffenen Landes zuzulassen. Dazu müssten die Häfen im Schwarzen Meer freigegeben werden. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass Russland die Ausfuhr von Weizen aus ukrainischen Häfen nicht behindere. Vielmehr müsse die Ukraine ihre mit Seeminen versehenen Küstenbereiche im Schwarzen Meer säubern, damit die Schiffe aus den Häfen auslaufen könnten und die Seefahrt gesichert sei.

Nach Darstellung Lawrows ist mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vereinbart worden, dass das Land bei der Entschärfung der Minen helfen könne. Lawrow wird am 8. Juni zu Gesprächen in der Türkei erwartet. Dabei solle es unter anderem um die Errichtung eines sicheren Exportwegs im Schwarzen Meer für landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine gehen, hatte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu am Dienstag gesagt. Der blockierte Getreideexport hatte die Preise auf dem Weltmarkt zuletzt deutlich steigen lassen.

Russland hat den Westen schon mehrfach zur Aufhebung der Sanktionen aufgefordert, um für eine Entspannung auf dem Markt zu sorgen. «Es gibt ein Problem mit dem Export von russischem Getreide», sagte Lawrow. «Obwohl der Westen laut daran erinnert, dass Getreide nicht unter die Sanktionen fällt, wird schamvoll verschwiegen, dass die Schiffe, die das Korn transportieren, unter Sanktionen stehen: sie werden nicht in ausländischen, europäischen Häfen abgefertigt, und sie werden nicht versichert.» Im Grunde fielen auch alle logistischen Lieferketten und Finanzströme unter die Sanktionen.