Wilderei Mutmassliche Wilderei eines Luchses im Wallis

hkl, sda

8.11.2021 - 15:15

In freier Wildbahn sind die scheuen Luchse sehr schwierig zu beobachten. Hier ein Exemplar der Raubkatze im Waadtländer Zoo de Servion. (Symbolbild)
In freier Wildbahn sind die scheuen Luchse sehr schwierig zu beobachten. Hier ein Exemplar der Raubkatze im Waadtländer Zoo de Servion. (Symbolbild)
Keystone

Wegen mutmasslicher Wilderei eines Luchses hat die Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Auf den Luchs, der nach einer Kollision mit einem Fahrzeug tot aufgefunden wurde, war zuvor geschossen worden.

Keystone-SDA, hkl, sda

Nach dem Unfall auf der Autobahn A9 bei Vernayaz VS sei der Kadaver an das Institut für Tierpathologie der Universität Bern zur Untersuchung geschickt worden, teilte die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) am Montag mit.

Zum Tod des Tieres hätten zwar die mehrfachen Frakturen geführt. Bei der Analyse seien jedoch eine Wunde und Metallsplitter entdeckt worden, die höchstwahrscheinlich von einer Geschosskugel stammten. Die DJFW weist darauf hin, dass der Luchs eine streng geschützte Art und dessen Wilderei ist ein Vergehen sei, das von Amtes wegen verfolgt werde. Sie habe deshalb Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Eine Untersuchung ist im Gange.

Tiefe Luchspopulation im Wallis

Im Wallis gibt es trotz guter natürlicher Voraussetzungen vergleichsweise wenig Luchse. Grund dafür ist die Wilderei im Kanton. Zu diesem Schluss kam ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Bern in einer im Juni veröffentlichten Studie. Offenbar stellen die Wilderer der Katze oft mit Fallen nach. In den Bergen am Rhoneknie, im Einwanderungskorridor des Luchses, der das Wallis mit den Voralpen verbindet, wurden 17 illegale Schlingenfallen gefunden.

In den Voralpen entwickelt sich die Population des Luchses seit der Wiederansiedlung vor rund vierzig Jahren gut. Im Vergleich dazu ist sie im Rhonetal um rund achtzig Prozent geringer, wie die Forscher mit Fotofallen und Spuren im Schnee feststellen konnten.