Die frühere De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist am Mittwoch in Myanmar wegen Korruptionsvorwürfen erneut zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Damit steigt ihre Gesamtstrafe auf 26 Jahre Gefängnis.
DPA
12.10.2022, 07:58
dpa/uri
Ein von der Militärjunta kontrolliertes Gericht in Myanmar hat eine weitere Haftstrafe von drei Jahren gegen die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi wegen Korruption verhängt. Dies bestätigten mit dem Prozess vertraute Personen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt wurde die 77-Jährige damit wegen verschiedener angeblicher Vergehen – darunter Anstiftung zum Aufruhr – zu 26 Jahren Haft verurteilt.
Die Friedensnobelpreisträgerin befindet sich seit Juni in Einzelhaft in einem Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw, nachdem sie nach dem Militärputsch vom Februar 2021 zunächst unter Hausarrest gestellt worden war. Die Verfahren finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Suu Kyis Anwälte dürfen nicht mit Medienvertretern sprechen. Beobachter sprechen von Schauprozessen.
Die Generäle hatten ihren Umsturz mit angeblichem Betrug bei der Wahl im November 2020 begründet, die Suu Kyi mit ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie klar gewonnen hatte. Beweise legten sie keine vor. Seither versinkt das frühere Birma in Chaos und Gewalt. Der Gefangenenhilfsorganisation AAPP zufolge wurden seit dem Putsch mehr als 2300 Menschen getötet und mehr als 15 800 festgenommen.
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