Politik Nach Angriff auf Golanhöhen: Netanjahu will schnell zurück nach Israel

SDA

27.7.2024 - 21:22

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
Keystone

Nach dem folgenreichen Raketenangriff auf die von Israel besetzten Golanhöhen will der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu so schnell wie möglich aus den USA nach Israel zurückkehren. «Unmittelbar nach Bekanntwerden der Katastrophe gab Ministerpräsident Netanjahu Anweisungen, die Rückkehr nach Israel so schnell wie möglich voranzutreiben», schrieb sein Büro auf X. Die Zahl der Toten bei dem Raketeneinschlag auf ein Fussballfeld stieg auf mindestens elf, hiess es vom Militär.

Keystone-SDA

Bereits in den USA liess Netanjahu sich von seinem Militärberater über die Lage in dem angegriffenen Dorf Madschd al-Schams informieren. Nach seiner Rückkehr werde der Regierungschef das Sicherheitskabinett einberufen, hiess es aus seinem Büro weiter.

Rückflug um einige Stunden vorgezogen

Die Zeitung «The Times of Israel» berichtete unter Berufung auf Netanjahus Delegation in den USA, der ohnehin für den späten Abend (Ortszeit) geplante Rückflug werde für einige Stunden vorgezogen. Netanjahu hatte in den USA eine Rede vor dem Kongress gehalten und US-Präsident Joe Biden, Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident und Präsidentschaftskandidat Donald Trump getroffen.

Bei dem Einschlag einer Rakete auf einem Fussballfeld in dem Dorf Madschd al-Schams waren zuvor elf Menschen ums Leben gekommen. Alle Opfer seien zwischen 10 und 20 Jahren, zitierte die «The Times of Israel» den Militärsprecher Daniel Hagari. Laut ersten Ermittlungen wurde zwar Raketenalarm ausgelöst, allerdings erst kurz vor dem Einschlag.

Die israelischen Streitkräfte machten die Hisbollah im Libanon für den Angriff verantwortlich. Eine erste Lageeinschätzung und Geheimdienstinformationen deuteten darauf hin, dass die Schiiten-Miliz die Raketen abgefeuert habe, teilte das Militär mit. Die Hisbollah hingegen erklärte, mit dem Vorfall nichts zu tun zu haben. Man weise die Vorwürfe, Madschd al-Schams angegriffen zu haben, kategorisch zurück, hiess es in einer Mitteilung.