Russland Nach Beschuss: Stromausfall nahe ukrainischem AKW Saporischschja

SDA

6.9.2022 - 13:57

HANDOUT - Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt Buschbrände außerhalb der Hauptanlagen des Kernkraftwerks Saporischschja in der russisch besetzten Ukraine. Die Sicherheit beim Betrieb von Europas größtem Kernkraftwerk Saporischschja wird nun von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) überprüft. Foto: -/Maxar Technologies/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 12.09.2022 im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits.
HANDOUT - Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt Buschbrände außerhalb der Hauptanlagen des Kernkraftwerks Saporischschja in der russisch besetzten Ukraine. Die Sicherheit beim Betrieb von Europas größtem Kernkraftwerk Saporischschja wird nun von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) überprüft. Foto: -/Maxar Technologies/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 12.09.2022 im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits.
Keystone

Nach erneutem Artilleriebeschuss beim südukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist es in der nahe gelegenen Stadt Enerhodar zu einem Stromausfall gekommen.

Sowohl die von Russland eingesetzten Besatzungsbehörden als auch der aus der Stadt geflohene Bürgermeister Dmytro Orlow bestätigten den Vorfall am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram.

Dem Besatzungsvertreter Wladimir Rogow zufolge soll es sieben Einschläge im Bereich des Kraftwerk-Trainingszentrums gegeben haben. Ein Reaktor soll dennoch weiter 150 Megawatt für den Eigenbedarf der Kühlsysteme liefern.

Am Montag hatte der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom zuerst mitgeteilt, dass es beim sechsten und letzten noch betriebenen Block eine Notabschaltung gegeben habe. Später jedoch übermittelte Kiew an die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) die Information, der Strombedarf des Kraftwerks werde nach einer erzwungenen Trennung vom ukrainischen Netz weiter von einem im Betrieb befindlichen Reaktor gedeckt.

Russlands Verteidigungsministerium warf der Ukraine am Dienstag vor, Saporischschja innerhalb der vergangenen 24 Stunden 15 Mal mit Artillerie beschossen zu haben. Im Gegenzug macht Kiew die russischen Truppen, die das AKW bereits seit Anfang März besetzen, immer wieder für Angriffe auf das Gelände verantwortlich. Die Angaben beider Seiten lassen sich in der Regel nicht unabhängig überprüfen.

Der gehäufte Artilleriebeschuss erhöhte zuletzt international die Sorge vor einer Atomkatastrophe rund um das mit sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt grösste Kernkraftwerk Europas. Für Dienstag wurde die Veröffentlichung eines Berichts einer Mission der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA unter Leitung von Chef Rafael Grossi zum Kraftwerk erwartet. Zuletzt waren zwei IAEA-Experten in Enerhodar.