SudanNach Putsch im Sudan: Entmachteter Regierungschef in Militärgewahrsam
SDA
26.10.2021 - 18:51
Nach einem Putsch im ostafrikanischen Sudan hält Militärchef, General Abdel Fattah al-Burhan, den entmachteten Ministerpräsidenten Abdullah Hamduk in seiner Residenz fest.
26.10.2021 - 18:51
SDA
Hamduk sei zu seiner eigenen Sicherheit in die Residenz gebracht worden, sagte Al-Burhan während einer Ansprache am Dienstag. Das Büro Hamduks forderte daraufhin auf der Facebook-Seite des Informationsministeriums die sofortige Freilassung des festgesetzten Regierungschefs. Zugleich kündigten die Anhänger Hamduks an, man werde mit Protesten und zivilem Ungehorsam Widerstand gegen den Umsturz leisten.
Das Militär hat am Montag in dem ostafrikanischen Land mit rund 44 Millionen Einwohnern die Macht übernommen. Al-Burhan verkündete die Entmachtung der zivilen Regierungsmitglieder und verhängte einen Ausnahmezustand.
Vorausgegangen waren monatelange Proteste, in denen Menschen politische und wirtschaftliche Reformen und den Rückzug des Militärs aus der Übergangsregierung forderten. Man habe einen Bürgerkrieg im Land vermeiden wollen, begründete Al-Burhan in seiner ersten Ansprache den international kritisierten Umsturz. Man habe mehr als einmal versucht, mit den politischen Kräften eine Lösung zu finden. Immer wieder sei das Militär dabei das Ziel einer zivilen Hetzkampagne geworden. Nachdem der politische Dialog gescheitert sei, habe man sich zu der Machtübernahme entschlossen, so der Militärchef. Das Ziel sei es weiterhin, das Land zu einer demokratischen Ordnung zu führen und die Macht an eine gewählte, zivile Regierung zu übergeben.
Der Sudan wurde fast 30 Jahre lang von Omar al-Baschir regiert. Der Langzeit-Machthaber wurde im April 2019 nach monatelangen Massenprotesten und einem Militärputsch aus dem Amt getrieben. Daraufhin einigten sich das Militär und die zivile Opposition auf eine gemeinsame Übergangsregierung, die den Weg zu Wahlen ebnen sollte. Es folgten zahlreiche Reformen, wodurch sich das ölreiche, aber verarmte Land aus einer jahrzehntelangen Isolation befreien konnte.
Der Verbleib Hamduks, der seit August 2019 gemeinsam mit Al-Burhan an der Spitze einer Übergangsregierung stand, war nach der Machtergreifung des Militärs am Montagmorgen zunächst unklar. Seine Anhänger sprachen von Verschleppung. Daraufhin hatten unter anderem Deutschland, die USA und die Vereinten Nationen, die sofortige Freilassung Hamduks gefordert. «Er ist bei mir zuhause,» sagte Al-Burhan. Demnach soll Hamduk auch das Recht haben, sich frei zu bewegen.
Al-Burhan versprach, den Zugang zum Internet graduell wiederherzustellen. Seit Dienstagabend funktionieren Internet und Telefon wieder. Das mobile Netz funktioniere seit 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MESZ) wieder, bestätigte die britische Organisation Netblocks, die weltweit Internetsperren dokumentiert.
Ärzte und Beamte riefen zu zivilem Widerstand auf. Man werde sich aus allen Krankenhäusern des Landes zurückziehen und nur noch Notfälle behandeln, kündigte der Ärzteverband Sudan Doctors Central Committee in der Nacht zum Dienstag auf seiner Facebook-Seite an. Aus den Militärkrankenhäusern werde man sich komplett zurückziehen.
Mitarbeiter in Ministerien, Verwaltung und Zentralbank kündigten in der Nacht einen Generalstreik an. Auch der Berufsverband der sudanesischen Botschafter distanzierte sich in einer Mitteilung von den Putschisten. In den sozialen Medien waren Menschen zu sehen, die aus Protest Reifen verbrannten und lautstark die Rückkehr zu einer zivilen Ordnung forderten. Laut einem Augenzeugen in dem Wohnviertel Riad haben Demonstranten in und um das Viertel Strassensperren errichtet.
Nach der Machtübernahme des Militärs wollte der UN-Sicherheitsrat sich am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in New York während einer Dringlichkeitssitzung mit der Lage beschäftigen. Die USA haben bereits Hilfen in Höhe von 700 Millionen US-Dollar ausgesetzt, die für die Unterstützung des demokratischen Übergangs im Sudan geplant gewesen waren.
Im Mai gewährten internationale Geber, darunter auch Deutschland, dem Sudan einen milliardenschweren Schuldenerlass, um den friedlichen Übergang zur Demokratie zu unterstützen. Allerdings hat sich die wirtschaftliche Lage für viele Menschen nicht verbessert: Nach Angaben der Vereinten Nationen sind die Preise für Lebensmittel und Treibstoff in den vergangenen Monaten in die Höhe geschossen.
Riesenschlangen-Alarm in Thailand // Würdest du es schaffen diesen Python einzufangen?
Stell dir vor du entdeckst einen zwei Meter langen Python unter deinem Haus. Was würdest du machen? In diesem Video siehst du, wie drei Männer versuchen einen Python einzufangen.
25.04.2024
Trotz neuer Ukraine-Hilfen der USA: Scholz bleibt bei Nein zu Taurus
Bundeskanzler Olaf Scholz bleit bei seinem Nein zur Lieferung der deutschen Taurus-Raketen. Auch die neuen Hilfszusagen der USA an die Ukraine bringen ihn nicht davon ab. Der britische Premier Rishi Sunak und Scholz versprechen dem von Russland angegriffenen Land aber weiterhin in ihrer Hilfe nicht nachzulassen.
O-Ton Rishi Sunak,
«Heute gehen wir noch weiter, eröffnen ein neues Kapitel in der Sicherheits-Beziehung unserer Nationen.»
Die Regierungschefs haben eine Rüstungskooperation vereinbart. Sie wollen eine ferngesteuerte Haubitze entwickeln, die 155-Millimeter-Geschosse 40 Kilometer weit feuern können soll.
Grossbritannien und Deutschland stünden zu diesem gefährlichen Zeitpunkt für die Welt Seite an Seite, um Sicherheit und Wohlstand zu Hause und auf dem ganzen europäischen Kontinent zu erhalten.
Sunak hat seinerseits gerade das bisher grösste britische Militärpaket für die Ukraine zugesagt. Neben 60 Kampfbooten und Hunderten gepanzerten Fahrzeugen umfasst es auch weitere Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow.
25.04.2024
Westküste Australiens // Diese gestrandeten Grindwale kämpfen ums Leben
Am Donnerstag strandeten zwischen 50 und 160 Grindwale an der Westküste Australiens. Laut örtlichen Behörden sind 26 Säugetiere ums Leben gekommen. Die Rettungsaktionen laufen noch auf Hochtouren.
25.04.2024
Riesenschlangen-Alarm in Thailand // Würdest du es schaffen diesen Python einzufangen?
Trotz neuer Ukraine-Hilfen der USA: Scholz bleibt bei Nein zu Taurus
Westküste Australiens // Diese gestrandeten Grindwale kämpfen ums Leben