Klima Neue Hitzewelle und Waldbrände wüten im Westen der USA

AP

11.7.2021

Schlimme Waldbrände stellen derzeit US-Einsatzkräfte vor grosse Herausforderungen.
Schlimme Waldbrände stellen derzeit US-Einsatzkräfte vor grosse Herausforderungen.
Bild: Keystone/EPA/Etienne Laurent

Sommerhitze und Feuer ergeben in den USA stellenweise eine geradezu teuflische Mischung. Ein Teil des Löschwassers verdunstet in der heissen Luft, bevor er die Flammen erreicht.

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Der Westen der USA kämpft mit Waldbränden und einer neuen Hitzewelle. Im Grenzgebiet zwischen den Staaten Kalifornien und Nevada tobte ein Brand auf einer Fläche von 222 Quadratkilometern, überquerte am Samstag (Ortszeit) eine Autobahn und bedrohte Gebäude. Anwohner wurden aufgefordert, ihr Vieh so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Im Süden Kaliforniens mussten wegen eines Buschfeuers zwei Indianerstämme ihre Siedlungen verlassen.

Im Süden Oregons fachte der Wind einen Waldbrand an, der seine Brandfläche am Samstag auf 311 Quadratkilometer verdoppelte. Im Staat Washington wuchs sich ein Waldbrand auf 155 Quadratkilometer aus.

In Arizona konnte zwar auf Räumungen wegen eines Feuers in Yavapai County verzichtet werden, doch in Mohave County kamen zwei Feuerwehrleute ums Leben. Sie sollten mit einem Flugzeug einen Waldbrand beobachten und stürzten ab, wie die Behörden dem Sender KPHO-TV mitteilten.

Bis zu 54 Grad heiss

Indessen erreichten die Temperaturen im Tal des Todes am Samstag 53 Grad. Am Vortag waren es sogar 54 Grad gewesen, wie der nationale Wetterdienst mitteilte. Sollten die Daten bestätigt werden, wäre das die höchste auf der Erde gemessene Tagestemperatur seit mehr als 100 Jahren. Der Rekord stammt aus dem Juli 1913. Damals wurden im kalifornischen Wüstenort Furnace Creek 57 Grad erreicht.

San Diego brütete am Samstag bei 49 Grad, in Las Vegas waren es 47. Der Wetterdienst warnte, die Hitze könne zu Gesundheitsschäden führen. Stromnetzbetreiber sahen die Energieversorgung in Gefahr. Zum einen weil die Menschen in der Hitze ihre Klimaanlagen stärker laufen liessen und zum anderen, weil Waldbrände Stromleitungen zu unterbrechen drohten.

Wind wird zum Problem

Die Menschen sollten Strom sparen und etwa ihre Klimaanlagen nachts nicht zu scharf einstellen, weil dann kein Solarstrom zur Verfügung steht, hiess es. In Kalifornien erlaubte Gouverneur Gavin Newsom den Einsatz von Schiffsmotoren, um zusätzlichen Strom erzeugen zu können.

Bei den Waldbrände in Kalifornien war die Luft so trocken und heiss, das ein Teil des von Flugzeugen abgeworfenen Löschwassers verdunstete, bevor es den Boden erreichte, wie Feuerwehrsprecherin Lisa Cox sagte. Rauch und heisse Luft hätten eine gewaltige Pyrocumulus-Wolke gebildet, die ihre eigenen Blitzschläge hervorgebracht habe, sagte Cox.

Die Funken des Waldbrandes seien bis zu 1,6 Kilometer weit gestoben und hätten neue Feuer ausgelöst, die die Feuerwehr nicht mehr habe erreichen können. Der Wind treibe die Flammen in ausgedörrte Schluchten, wo das Feuer viel Nahrung finde und an Tempo zulegen könne.