Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben bei einem neuen Waffentest zwei ballistische Raketen abgefeuert. Die Geschosse seien rund 250 Kilometer weit geflogen und ins Ostmeer gestürzt, sagte ein Vertreter des südkoreanischen Generalstabs am Mittwoch.
Sie hätten eine Höhe von 30 Kilometern erreicht. Zuvor hatte der Generalstab erklärt, von der Ostküste Nordkoreas seien «mehrere unbekannte Projektile» abgefeuert worden.
Den Angaben zufolge wurden die Raketen von der Halbinsel Hodo an der Ostküste des Landes aus abgeschossen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Die südkoreanische Armee bereite sich auf weitere mögliche Starts von Fluggeschossen vor.
Demnach wurden die Projektile im Morgengrauen aus der Region um die nordkoreanische Stadt Wonsan abgefeuert. Der Generalstab beobachte die Lage. Eine Stellungnahme der US-Regierung war zunächst nicht zu erhalten.
Die Streitkräfte Südkoreas und der Vereinigten Staaten wollen im August gemeinsame Übungen abhalten. Die jährlichen Militärmanöver der beiden Verbündeten sorgen in Nordkorea regelmässig für wütende Reaktionen. Die USA haben in Südkorea rund 30'000 Soldaten stationiert.
Der Sicherheitsexperte Harry Kazianis vom Center for the National Interest in Washington sagte, er rechne mit weiteren nordkoreanischen Raketentests bis zu den geplanten Militärmanövern und darüber hinaus. Die Frage sei nur, ob Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un es wagen werde, eine ballistische Interkontinentalrakete oder eine andere Langstreckenrakete zu testen, die auch US-Gebiet treffen könnte.
Der Raketentest vom vergangenen Donnerstag war international scharf kritisiert worden. So forderte Deutschland Nordkorea auf, «jede Provokation» zu unterlassen. Ähnlich äusserten sich die USA – betonten aber zugleich, sie wollten an den diplomatischen Bemühungen für eine Beilegung des Atomkonflikts mit Nordkorea festhalten.
Uno-Resolutionen verbieten Raketentests
US-Präsident Donald Trump sagte, der Raketentest seien keine Warnung an die USA gewesen, sondern Teil des Konflikts zwischen Nordkorea und Südkorea. Der US-Präsident und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatten Ende Juni bei einem Treffen in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden koreanischen Staaten eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine atomare Abrüstung Nordkoreas vereinbart.
Uno-Resolutionen verbieten Nordkorea – das mehrfach Atombomben getestet hat – die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.
«Raketenmann» und «seniler Greis»: Die Rhetorik von Trump und Kim
«Die Massaker, die die imperialistischen Aggressoren der USA in Sinchon [1950] verübt haben, zeigen klar, dass sie Kannibalen und Mörder sind, die Gefallen an Metzeleien finden.» (Kim am 25. November 2014 bei einem Besuch des Sinchon-Museums).
Bild: Keystone
«Keiner erwähnt je Nordkorea, wo dieser Irre sitzt, und der hat wirklich Atomwaffen. Irgendjemand sollte besser anfangen, über Nordkorea und vielleicht ein paar andere Orte nachzudenken.» (Trump bei einer Debatte mit republikanischen Präsidentschaftskandidaten am 16. September 2015)
Bild: Keystone
«Ich würde China dazu bringen, diesen Typen [Kim Jong Un] auf irgendeine Art und Weise sehr schnell verschwinden zu lassen.» (CBS-Interview am 10. Februar 2016.)
Bild: Keystone
«Die Vereinigten Staaten müssen sich entscheiden! Es liegt an Ihnen, ob die Nation, die Vereinigte Staaten genannt wird, auf diesem Planeten existiert order nicht.» (Untertitel eines koreanischen Propaganda-Videos vom 26. März 2016.)
Bild: Keystone
«Nordkorea sollte gegenüber den Vereinigten Staaten am besten keine Drohungen mehr aussprechen. Wir werden ihnen mit Feuer und Zorn begegnen, wie sie die Welt nie zuvor gesehen hat.» (Trump vor Reportern auf seiner Golfanlage in Bedminster, New Jersey, am 8. August 2017.)
Bild: Keystone
«Ein fundierter Dialog ist mit einem solchen Typen, dem jegliche Vernunft fehlt, nicht möglich.» (Kim am 10. August 2017 in nordkoreanischen Staatsmedien.)
Bild: Keystone
«Wir müssen den Grossmacht-Chauvinisten zeigen, wie unser Staat trotz endloser Sanktionen und Blockaden sein Ziel erreicht, die Atomstreitkräfte zu vollenden.» (Kim Jong Un laut nordkoreanischen Medien am 15. September 2017)
Bild: Keystone
«Wenn (die USA) gezwungen sind, sich selbst oder ihre Verbündeten zu verteidigen, dann haben wir keine Wahl, als Nordkorea total zu zerstören.» «Der Raketenmann ist auf einem selbstmörderischen Weg.» «Keine Nation der Welt hat ein Interesse daran, dabei zuzusehen, wie diese Bande von Kriminellen sich mit Raketen und Nuklearwaffen ausrüstet.» (Trump zu der Bedrohung Nordkoreas mit Raketen und Atomwaffen am 19. September 2017 in New York)
Bild: Keystone
«Falls er denkt, er kann uns mit dem Klang von Hundegekläff verängstigen, so ist das wirklich der Traum eines Hundes.» (Der nordkoreanische Aussenminister Ri Yong Ho laut südkoreanischen Sendern am 20. September 2017 in New York bei der UN-Generalversammlung. Ri bezog sich demnach auf ein nordkoreanisches Sprichwort, wonach ein feierlicher Umzug auch dann fortgesetzt wird, wenn ein Hund bellt.)
Bild: Keystone
«Ich werde den geisteskranken, dementen US-Greis gewiss und auf jeden Fall mit Feuer bändigen.» (Kim Jong Un laut Berichten der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA vom 22. September 2017)
Bild: Keystone
«Kim Jong Un, der offensichtlich ein Verrückter ist und dem es nichts ausmacht, seine eigenen Leute verhungern zu lassen, wird geprüft wie niemals zuvor!» (Trump am 22. September 2017 auf Twitter)
Bild: Keystone
«Warum sollte mich Kim Jong Un damit beleidigen, mich "alt" zu nennen, wenn ich ihn NIEMALS "klein und dick?" (sic) nennen würde. Na ja, ich bemühe mich so sehr, sein Freund zu sein - vielleicht wird es eines Tages dazu kommen!» (Trump auf Twitter am 12. November 2017)
Bild: Keystone
«Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un hat gerade gesagt, dass der "Atomwaffenknopf immer auf seinem Schreibtisch ist". Wird jemand aus seinem verarmten und ausgehungertem Regime ihn bitte darüber informieren, dass auch ich einen Atomwaffenknopf habe, aber er ist viel grösser & mächtiger als seiner, und mein Knopf funktioniert!» (Trump reagiert am 3. Januar 2018 bei Twitter auf die Neujahrsansprache von Kim Jong Un.)
Bild: Keystone
«Ich habe wahrscheinlich ein gutes Verhältnis zu Kim Jong Un.» (Trump am 11. Januar 2018 in einem Interview des «Wall Street Journal»)
Bild: Keystone
«Wir haben innerlich gehofft, dass das, was die "Trump-Formel" genannt wird, hilft, die Besorgnisse beider Seiten beseitigen zu können.» (Nordkoreas Aussenminister Kim Kye Gwan am 25. Mai 2018. Er schlägt in einer Erklärung versöhnliche Töne an, nachdem Trump das Gipfeltreffen mit Kim Jong Un kurz zuvor zunächst abgesagt hatte.)
Bild: Keystone
«Das war wirklich ein sehr warmherziger, sehr schöner Brief.» (Trump am 7. Juni 2018 über einen Brief von Kim Jong Un, den ihm der nordkoreanische Gesandte Kim Yong Chol im Weissen Haus in der vergangenen Woche übergeben hatte.)
Krebstherapie schlägt an: Charles III. kehrt in Öffentlichkeit zurück
Der Schock sass tief, als zuerst der britische König Charles und dann Prinzessin Kate ihre Krebsdiagnosen öffentlich machten. Nun gibt es zumindest teilweise gute Neuigkeiten bei den britischen Royals.
26.04.2024
Forderung nach mehr Flugabwehr für die Ukraine
Deutschland wird weitere Waffen an die Ukraine liefern, insbesondere zur Luftverteidigung. Bundeskanzler Scholz rief NATO-Länder auf, ebenfalls weitere Lieferungen zu prüfen.
26.04.2024
Suche nach Arian: Weitere Soldaten im Einsatz und neue Suchstrategie
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, aber die vielen Helfer geben nicht auf, um den vermissten Arian zu finden. Bei der Suche nach dem Sechsjährigen in Bremervörde suchen die Einsatzkräfte nun verstärkt in kleineren Gruppen.
26.04.2024
Krebstherapie schlägt an: Charles III. kehrt in Öffentlichkeit zurück
Forderung nach mehr Flugabwehr für die Ukraine
Suche nach Arian: Weitere Soldaten im Einsatz und neue Suchstrategie