Politik Nordkorea meldet Raketenübung für einen «nuklearen Gegenangriff»

SDA

23.4.2024 - 12:01

dpatopbilder - Ein Fernsehbildschirm zeigt ein Bild des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un während einer Nachrichtensendung im Bahnhof von Seoul. Foto: Lee Jin-man/AP
dpatopbilder - Ein Fernsehbildschirm zeigt ein Bild des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un während einer Nachrichtensendung im Bahnhof von Seoul. Foto: Lee Jin-man/AP
Keystone

Nordkorea verstärkt seine Drohgebärden mit Atomwaffen gegenüber Südkorea und den USA. Das Militär habe am Montag unter Anleitung von Machthaber Kim Jong Un eine taktische Übung mit Mehrfach-Raketenwerfern unternommen, um einen «schnellen nuklearen Gegenangriff» zu simulieren, berichteten die Staatsmedien am Dienstag. Die Übung sollte demnach ein «klares Warnsignal» an die Feinde sein.

Kim habe sich mit dem Test zufrieden geäussert, hiess es. Die abgeschossenen Raketen hätten ihr Ziel im Meer innerhalb eines Radius von 352 Kilometern getroffen. «Durch die gemeinsame taktische Übung hat sich die Macht und Wirkung unserer Nuklearstreitmacht, die selbst supergrosse Mehrfachraketen einschliesst, bedeutsam erhöht», wurde Kim zitiert.

Südkoreas Militär hatte den Raketentest des abgeschotteten Nachbarlands am Montag erfasst. Es hatte die Vermutung geäussert, dass dabei ballistische Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert wurden. Dem autoritär regierten Land ist die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite durch UN-Beschlüsse untersagt. Solche Raketen können je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden.

Laut eigenen Angaben verfügt Nordkorea auch über Raketen, die mit taktischen Nuklearsprengköpfen bestückt und aus Mehrfach-Raketenwerfern abgeschossen werden können, um Ziele in ganz Südkorea zu treffen. Pjöngjang betrachtet Südkorea und die USA als seine Hauptfeinde. Beide Länder weisen immer wieder Vorwürfe Nordkoreas zurück, wonach ihre gemeinsamen Militärmanöver der Vorbereitung eines Angriffs dienten. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich in den vergangenen Monaten deutlich erhöht.