Selbst ernannte Atommacht Nordkorea will neue Hyperschall-Rakete getestet haben

dpa

3.4.2024 - 06:28

In einem von der nordkoreanischen Regierung veröffentlichten Bild werden die Vorbereitungen für den Test einer weitreichender Hyperschall-Rakete gezeigt. (2. April 2024)
In einem von der nordkoreanischen Regierung veröffentlichten Bild werden die Vorbereitungen für den Test einer weitreichender Hyperschall-Rakete gezeigt. (2. April 2024)
Bild: Keystone/EPA/North Korean Central News Agency (KCNA)

Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea treibt ihr Raketenprogramm weiter voran. Bei ihrem jüngsten Waffentest soll eine neue Hyperschall-Rakete zum Einsatz gekommen sein.

3.4.2024 - 06:28

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  • Nordkorea hat nach eigenen Angaben weitere Fortschritte bei der Entwicklung weitreichender Hyperschall-Raketen zur Stärkung seiner nuklearen Abschreckung gemacht.
  • Bei ihrem jüngsten Waffentest soll eine neue Hyperschall-Rakete zum Einsatz gekommen sein.
  • Die Rakete mit Feststoffantrieb sei mit einem neu entwickelten hyperschnellen Gleiter als Gefechtskopf ausgerüstet gewesen, der auch als Atomsprengkopf dienen könne, hiess es.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben weitere Fortschritte bei der Entwicklung weitreichender Hyperschall-Raketen zur Stärkung seiner nuklearen Abschreckung gemacht. Am Dienstag habe das Land unter Anleitung von Machthaber Kim Jong Un erstmals eine ballistische Rakete mit mittlerer Reichweite des «neuen Typs» Hwasongpho-16B getestet, berichteten Staatsmedien am Mittwoch. Die Rakete mit Feststoffantrieb sei mit einem neu entwickelten hyperschnellen Gleiter als Gefechtskopf ausgerüstet gewesen, der auch als Atomsprengkopf dienen könne, hiess es. Das weithin isolierte Land unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Sanktionen

Kim beschrieb die Rakete als «eine weitere starke strategische, offensive Waffe». Nordkorea habe mit dem erfolgreichen Test auch demonstriert, dass es im Prinzip alle «taktischen, einsatzfähigen und strategischen Raketen mit verschiedenen Reichweiten» mit Festtreibstoff und Nuklearsprengköpfen ausrüsten könne. Erklärtes Ziel des Landes sei es, den Feind weltweit treffen zu können. Nordkorea betrachtet die USA und Südkorea als seine Hauptfeinde. 

Der jüngste Raketentest der selbst ernannten Atommacht war von Südkorea und Japan erfasst worden. Südkoreas Militär sprach von einer mutmasslichen Mittelstreckenrakete. Sie sei etwa 600 Kilometer weit geflogen, bevor sie zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan ins Wasser gefallen sei. Beide Länder verurteilten den Test als klaren Verstoss gegen UN-Beschlüsse, die Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite untersagen. 

Spannungen auf koreanischer Halbinsel nehmen deutlich zu

Nordkorea treibt seit Jahren vor allem die Entwicklung atomwaffenfähiger Raketen voran. Auch hatte das Land nach eigenen Angaben bereits mehrfach Hyperschall-Raketen getestet. Solche Waffen sind besonders schwer abzufangen, da sie mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen und manövrierfähig sind. Beim Start feststoffgetriebener Raketen verkürzt sich zudem die Vorwarnzeit. 

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben wieder deutlich zugenommen. Nordkorea Land hat seit Anfang 2022 wieder mehrfach Raketen getestet. Die USA und Südkorea bauten ihre Militärkooperation aus.

dpa