Syrien OPCW-Inspektion noch immer nicht in Duma

SDA

18.4.2018 - 16:56

Seit Samstag warten die Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) darauf, dass sie nach Duma vorgelassen werden. Dort sollen sie untersuchen, ob tatsächlich ein Angriff mit Giftgas stattgefunden haben (Archiv).
Seit Samstag warten die Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) darauf, dass sie nach Duma vorgelassen werden. Dort sollen sie untersuchen, ob tatsächlich ein Angriff mit Giftgas stattgefunden haben (Archiv).
Source: KEYSTONE/EPA/STR

Die Inspektoren der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) haben aus Sicherheitsgründen den für Mittwoch geplanten Beginn der Untersuchung des mutmasslichen Giftgasangriffs im syrischen Duma verschoben. Grund dafür ist ein Angriff auf Uno-Mitarbeiter.

OPCW-Direktor Ahmet Üzümcü sagte bei einem Treffen am Sitz der Organisation in Den Haag nach Angaben von Teilnehmern, das Uno-Sicherheitsteam sei in Duma beschossen worden.

Das Team sollte prüfen, ob die OPCW-Experten in Duma endlich ihre Arbeit aufnehmen können. Denn eigentlich hätten sie bereits am Samstag mit ihre Untersuchungen beginnen sollen, um zu klären, ob die syrischen Regierungstruppen in Duma tatsächlich Giftgas eingesetzt haben.

Was sich aber genau bei diesem Angriff auf das Uno-Team abgespielt hatte, ist nicht ganz klar. Eine mit dem Vorfall vertraute Person hatte der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, das Uno-Team sei mit einem "Sicherheitsproblem" konfrontiert worden, bei dem auch Schüsse gefallen seien.

Ein anderer Insider sprach von einer Konfrontation mit Demonstranten, die Hilfslieferungen verlangt hätten. Nachdem Schüsse zu hören gewesen seien, seien die Uno-Mitarbeiter abgezogen worden.

Syrien weist Vorwürfe zurück

Die syrische Regierung hatte angekündigt, die OPCW werde am Mittwoch ihre Arbeit aufnehmen, sollte die Uno die Sicherheitslage als ausreichend einstufen. Britischen Regierungsangaben zufolge weiss die OPCW aber noch immer nicht, wann sie Duma erreichen kann.

Bei einem mutmasslichen Chemiewaffen-Einsatz gegen Rebellen am 7. April waren laut örtlichen Helfern mehr als 40 Menschen getötet worden.

Die USA, Frankreich und Grossbritannien flogen daraufhin in der Nacht zu Samstag einen Vergeltungsangriff auf drei Chemiewaffenanlagen. Die syrische Regierung und ihr Verbündeter Russland bestreiten hingegen den Einsatz von Chemiewaffen.

Die USA werfen Syriens Verbündeten Russland vor, die Inspektoren an ihrer Arbeit zu hindern. Die Regierung in Moskau weist dies zurück und macht die westlichen Luftangriffe am Wochenende für die Verzögerungen verantwortlich.

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