Unter Jubel und Applaus wurde Papst Franziskus in seinem berühmten Papamobil durch die Reihen der Besucher und Gläubigen gefahren.
Papst Franziskus feiert die Heilige Messe auf dem Kossuth Lajos Platz.
Papst Franziskus hat seine dreitägige Ungarn-Reise beendet und fliegt zurück nach Rom.
Papst feiert Messe in Ungarn: «Bitte: Öffnen wir die Türen» - Gallery
Unter Jubel und Applaus wurde Papst Franziskus in seinem berühmten Papamobil durch die Reihen der Besucher und Gläubigen gefahren.
Papst Franziskus feiert die Heilige Messe auf dem Kossuth Lajos Platz.
Papst Franziskus hat seine dreitägige Ungarn-Reise beendet und fliegt zurück nach Rom.
Am letzten Tag seines Ungarn-Besuchs feiert Papst Franziskus eine Heilige Messe in Budapest. Zehntausende hören zu. Das Kirchenoberhaupt wirbt für Solidarität mit den Ausgegrenzten. Kritik an Regierungschef Orban?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Papst Franziskus hat am letzten Tag seines dreitägigen Ungarn-Besuchs zu mehr Offenheit gegenüber Geflüchteten aufgerufen.
- Es sei traurig und tue weh, «verschlossene Türen gegenüber Menschen zu sehen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
- Der Pontifex forderte zudem konkrete Anstrengungen für den Frieden im Hinblick auf Russlands Krieg gegen den Ukraine.
Am letzten Tag seines dreitägigen Ungarn-Besuchs hat Papst Franziskus erneut deutliche Worte mit Blick auf Migration und Flüchtlinge sowie Europa gefunden. Das Oberhaupt der katholischen Kirche feierte vor Tausenden Gläubigen und Vertretern der ungarischen Staatsspitze sowie weiteren hochrangigen Gästen die Heilige Messe. Beim Höhepunkt seiner 41. Auslandsreise forderte er die Gläubigen zur Offenheit auf und sagte mit Blick auf Fremde und Migranten: «Bitte: Öffnen wir die Türen!».
Es sei traurig und tue weh, «verschlossene Türen gegenüber Menschen zu sehen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntagmorgen während der Messe auf dem Kossuth-Platz. Er kritisierte vor allem die «verschlossenen Türen gegenüber Fremden, den Anderen, den Migranten, den Armen» an. «Bitte: Öffnen wir die Türen», sagte er vor Tausenden Gläubigen.
Er erinnerte auch an diejenigen, die in Leid und in Armut leben oder «aus der Reihe tanzen». «Füreinander offen und integrierend sein, um Ungarn zu helfen, in der Geschwisterlichkeit zu wachsen, die der Weg des Friedens ist», sei das Gebot der Stunde. Der Appell, die Türen zu öffnen, könnte als Kritik an der Abschottungspolitik des ungarischen Ministerpräsidenten, Viktor Orban, gegenüber Schutzsuchenden gedeutet werden.
In seiner ersten Rede am Freitag hatte Franziskus für den «Traum des geeinten Europa» geworben und einen menschenwürdigen Umgang mit Migranten und Flüchtlingen gefordert. Er rief dazu auf, Wege und Mittel zu finden, um die vor Konflikten, Armut und Klimawandel Fliehenden in Europa aufzunehmen. Das Thema Migration und Flucht werde sich früher oder später auf alle auswirken.
«Deshalb ist es dringlich, dass wir als Europa an sicheren und legalen Wegen arbeiten, an gemeinsamen Mechanismen angesichts einer epochalen Herausforderung, die nicht durch Zurückweisung eingedämmt werden kann, sondern angenommen werden muss.» Er warnte, dass «Nationalismen wieder neu aufbranden» – er habe oft gar den Eindruck, die Politik erhitze eher die Gemüter statt Probleme zu lösen.
Papst: «Wo sind die schöpferischen Friedensbemühungen?»
Auch Russlands Krieg gegen die Ukraine spielte während seiner Pilgerreise eine Rolle. Der Pontifex forderte etwa konkrete Anstrengungen für den Frieden. «Ich frage mich, auch mit Blick auf die gequälte Ukraine: Wo sind die schöpferischen Friedensbemühungen? Wo sind sie?», fragte er am Freitag. Auch am Sonntag erinnerte er an das «gepeinigte ukrainische Nachbarvolk und das russische Volk» und plädierte für eine «Zukunft der Hoffnung und nicht des Krieges» und eine «Welt der Geschwisterlichkeit und nicht der Mauern».
Am Rande seiner offiziell angekündigten Termine kam es in Budapest ausserdem zu unerwarteten Treffen. So traf sich der Pontifex am Samstag mit einem Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche – mit dem Metropoliten Hilarion von Budapest und Ungarn. Inhalte des Gespräches zwischen Franziskus und Hilarion wurden jedoch nicht öffentlich. Später empfing er den grün-liberalen Budapester Oberbürgermeister Gergely Karacsony, der ein wichtiger politischer Gegenspieler von Orban ist.
Begegnung mit Armen und Flüchtlingen
Der Pontifex absolvierte während seines Besuchs in Ungarn ein straffes Programm. Neben den zentralen grossen Ansprachen und Begegnungen besuchte er etwa am Samstag eine Sozialeinrichtung für sehbehinderte Kinder und die griechisch-katholische Gemeinschaft in Ungarn. Auch ein Treffen mit jungen Menschen in einer Budapester Sportarena stand an. Junge Ungarn führten dort einen traditionellen Tanz vor und verlasen persönliche Texte. Es kam auch zu einer Begegnung mit Armen und Flüchtlingen. Unter ihnen war auch ein Ukrainer, der im Mai 2022 mit Frau und fünf Kindern vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet war.
Der Ungarn-Besuch ist Franziskus' erste Reise seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine in ein Land, das direkt an das Kriegsgebiet angrenzt. Daher wurden seine öffentlichen Auftritte mit grosser Spannung erwartet.