Vorschläge für EU-Topjobs Personalpoker in Brüssel: Sozialdemokrat soll Juncker beerben

dpa/SDA

30.6.2019

Der Sozialdemokrat Frans Timmermans hat offenbar beste Chancen, den Brüsseler Postenpoker zu gewinnen und EU-Kommissionschef zu werden.
Der Sozialdemokrat Frans Timmermans hat offenbar beste Chancen, den Brüsseler Postenpoker zu gewinnen und EU-Kommissionschef zu werden.
Keystone

Seit Wochen streiten die EU-Staaten über die neue Führung der Europäischen Union. Jetzt liegt zumindest ein Vorschlag auf dem Tisch – aber noch ist nichts beschlossen.

EU-Ratschef Donald Tusk hat dem Europaparlament erstmals ein mögliches Personalpaket für die EU-Spitzenposten vorgelegt: Demnach soll der Posten des Kommissionschefs nicht an den deutschen CSU-Politiker Manfred Weber, sondern an einen Sozialdemokraten gehen. Das sei der Ausgangspunkt der Verhandlungen vor dem EU-Sondergipfel am Sonntagabend, sagten Teilnehmer nach einem Treffen Tusks mit den Fraktionschefs im EU-Parlament.

Chancen auf die Nachfolge des EU-Kommissionschefs Jean-Claude Juncker hat damit der niederländische Sozialdemokrat Frans Timmermans, auch wenn Tusk im Kreis der Fraktionschefs keine Namen nannte. Gegen Timmermans gibt es aber noch Widerstand einiger östlicher EU-Länder.



Nach dem von Tusks vorgetragenen Vorschlag könnte die EVP das Amt der EU-Aussenbeauftragten und des EU-Parlamentspräsidenten bekommen. Die Liberalen, die inzwischen im Parlament als Renew Europe firmieren, könnten den Ratspräsidenten stellen, also Tusks eigenen Nachfolger.

Am Abend wollten die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und die anderen EU-Staats- und Regierungschefs an einem Sondergipfel in Brüssel ein Personalpaket schnüren.  Zuvor werde noch den ganzen Tag verhandelt, betonten EU-Diplomaten am Sonntagmittag.

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