Klärungsbedarf Polizei durchsucht AfD-Zentrale in Berlin

dpa

28.9.2022 - 14:04

Tino Chrupalla (links) und Alice Weidel – hier bei einer Pressekonferenz am 8. September in Berlin – finden die Durchsuchung der Parteizentrale «unverhältnismässig».
Tino Chrupalla (links) und Alice Weidel – hier bei einer Pressekonferenz am 8. September in Berlin – finden die Durchsuchung der Parteizentrale «unverhältnismässig».
Keystone

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch nach Angaben der AfD die Räume der Bundesgeschäftsstelle der rechten Partei in der deutschen Hauptstadt unter die Lupe genommen.

«Seit heute Morgen führt die Berliner Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung in den Räumen der Bundesgeschäftsstelle der Alternative für Deutschland durch, ohne dass zuvor eine Anfrage wegen der zu klärenden Sachverhalte an die AfD gerichtet worden wäre», teilte die Partei mit. Von der Staatsanwaltschaft gab es zunächst keine Informationen dazu.

Einem Parteisprecher zufolge geht es vor allem um ein Ermittlungen gegen den ehemaligen Parteivorsitzenden Jörg Meuthen, «wobei es offenbar in einigen wenigen Punkten Klärungsbedarf zu den Rechenschaftsberichten 2016 bis 2018 und zur Wahlkampffinanzierung 2017 gibt».

Laut AfD betrifft die Durchsuchung ein Verfahren gegen Jörg Meuthen, den früheren Vorsitzenden der rechten Partei.
Laut AfD betrifft die Durchsuchung ein Verfahren gegen Jörg Meuthen, den früheren Vorsitzenden der rechten Partei.
Keystone

Die beiden Co-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla kritisierten das Vorgehen. Weidel bezeichnete es als «äusserst ungewöhnliche und äusserst unverhältnismässige Massnahme zur Einschüchterung der AfD als wichtigster Oppositionspartei in Deutschland».

Chrupalla sagte: «Wenn uns die Staatsanwaltschaft vorab gefragt hätte, hätten wir entsprechend geantwortet und Unterlagen zur Verfügung gestellt.» Seinen Angaben zufolge wurden «komplette Festplatten, Postfächer und Dateiordner kopiert».