Politik Polizeieinheit in Kolumbien nach Menschenrechtsverletzungen aufgelöst

SDA

23.8.2022 - 18:52

ARCHIV - Polizisten der Esmad-Einheit gingen bei Demonstrationen wie hier in Mosquera teilweise menschenrechtswidrig gegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Protestes vor. Foto: Sergio Acero/colprensa/dpa
ARCHIV - Polizisten der Esmad-Einheit gingen bei Demonstrationen wie hier in Mosquera teilweise menschenrechtswidrig gegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Protestes vor. Foto: Sergio Acero/colprensa/dpa
Keystone

Nach zahlreichen Menschenrechtsverletzungen wird die umstrittene Polizeieinheit Esmad in Kolumbien aufgelöst. Künftig soll eine neue Spezialeinheit mit dem Namen Einheit für Dialog und Begleitung von Demonstrationen gegen gewalttätige Proteste vorgehen, wie Polizeichef Henry Sanabria am Dienstag im Fernsehsender Caracol sagte. Diese Einheit werde nur im Extremfall zum Einsatz kommen. Zunächst sollten bei Demonstrationen künftig leichter bewaffnete Polizeieinheiten für Ordnung sorgen.

Die ganz in schwarz gekleideten und schwer bewaffneten Beamten der Esmad waren zuletzt immer wieder wegen ihres harten Vorgehens bei Demonstrationen in die Kritik geraten. Der neue Präsident Gustavo Petro hatte bereits im Wahlkampf eine Reform der Spezialeinheit angekündigt.

Bei heftigen Protesten gegen Gesundheits- und Steuerreformen waren im vergangenen Jahr mindestens 28 Menschen von Sicherheitskräften getötet worden, wie das UN-Menschenrechtskommissariat mitteilte. Zehn der Opfer gingen auf das Konto der Esmad. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International erlitten zudem über 100 Demonstranten bei Esmad-Einsätzen zum Teil heftige Augenverletzungen.