USAPräsident Biden genehmigt riesiges Ölprojekt in Alaska
AP / tchs
13.3.2023
Der US-Präsident rückt damit auch von einem seiner zentralen Wahlversprechen ab. Umweltschützer dürften gegen seine Entscheidung Sturm laufen. Aber es gibt in Alaska auch Befürworter des Willow-Projekts.
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13.03.2023, 20:25
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US-Präsident Joe Biden hat ein umstrittenes grosses Ölprojekt in Alaska genehmigt und damit gegen eines seiner zentralen Klima- und Umweltschutzversprechen entschieden. Die offizielle Bekanntgabe am Montag, das sogenannten Willow-Projekt zu erlauben, kam einen Tag nach der Ansage, in einigen anderen Regionen Alaskas und des Nordpolarmeers Ölbohrungen zu verbieten oder zu begrenzen. Umwelt- und Klimaschützer dürften Sturm gegen die Entscheidung für Willow laufen.
Bidens Genehmigung gestattet anfangs drei Bohrfelder, in denen nach Angaben des Projektentwicklers ConocoPhillips an die 219 Bohrungen stattfinden sollen. Ein viertes Ölfeld wurde abgelehnt. Der Ölkonzern bezeichnete Bidens Willow-Plan als praktikabel.
Umweltschützer erklärten, Bidens Genehmigung verstosse gegen seine Wahlkampfversprechen, neue Ölbohrungen auf öffentlichem Land zu stoppen. Nach Angaben von ConocoPhillips können mit dem Willow-Projekt täglich bis zu 180 000 Barrel Öl gefördert werden. Der Bau würde bis zu 2500 Arbeitsplätze schaffen, für den laufenden Betrieb würden langfristig 300 Jobs geschaffen. Staatliche Stellen könnten nach Konzernangaben Steuer- und andere Einnahmen in Milliardenhöhe erwarten.
Breite Unterstützung im US-Senat
Politisch geniesst das Projekt in dem US-Staat verbreitet Unterstützung. Umweltaktivisten haben in sozialen Medien allerdings unter dem Hashtag #StopWillow eine Kampagne gestartet, um Biden an seine Zusagen für eine Verringerung des Ausstosses von klimaschädlichen Treibhausgasen zu erinnern.
Das US-Innenministerium hatte Bedenken wegen der aus dem Projekt entstehenden direkten und indirekten Emissionen sowie seiner Auswirkungen auf Flora, Fauna und den Lebensunterhalt der indigenen Bevölkerung angemeldet.
Am Sonntag hatte das Weisse Haus mitgeteilt, Biden werde eine Ölförderung in Gebieten mit einer Fläche von rund 6,5 Millionen Hektar in Alaska und dem Nordpolarmeer verhindern oder begrenzen, darunter 1,2 Millionen Hektar in der Beaufortsee. Das hatten Umweltschützer begrüsst. Die Präsidentin von Earthjustice, Abigail Dillen, hatte aber zugleich erklärt, Biden sollte den Schutz auch auf Willow ausweiten. «Sie haben die Autorität, Willow zu stoppen», sagte sie.