Griechenland Massenproteste nach schwerem Zugunglück

dpa/tpfi

8.3.2023 - 21:06

Gewaltsame Proteste nach Zugkollision in Griechenland halten an

Gewaltsame Proteste nach Zugkollision in Griechenland halten an

Nach Angaben der Polizei wurden bei den jüngsten Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in Athen 28 Personen festgenommen.

08.03.2023

Immer stärker gerät die Privatisierungspolitik bei den griechischen Eisenbahnen in die Kritik. War das Zugunglück auch eine Folge von Sparmassnahmen?

dpa/tpfi

Als Reaktion auf das schwere Zugunglück hat ein neuer Streik das öffentliche Leben in Griechenland nahezu lahmgelegt. Seeleute, Busfahrer, Ärzte und Lehrer sowie der gesamte öffentliche Dienst traten am Mittwoch in einen 24-stündigen Ausstand. Vor allem in den Grossstädten Athen und Thessaloniki kam es dadurch zu Chaos im Strassenverkehr. Auch die Fähren blieben in den Häfen, so dass viele Inseln vom Festland abgeschnitten waren.

Die grossen Gewerkschaften des Landes hatten zu dem Streik aufgerufen. Wegen des schweren Zugunglücks mit 57 Toten vergangene Woche steht vor allem die Privatisierungspolitik des Staates in der Kritik. Die Gewerkschaften fordern ausserdem die vollständige Aufklärung des Unglücks. Ein Personenzug war wegen einer falschen Weichenstellung auf ein Gleis geraten, auf dem ein Güterzug entgegenkam.

Die Ermittlungen zu dem Unglück förderten bereits zahlreiche schwere Fehler innerhalb der staatlichen Bahngesellschaft OSE zutage. Zudem hätten sämtliche Regierungen der vergangenen zwei Jahrzehnte die griechische Bahn sträflich vernachlässigt, hiess es.