Armenien Putin: Mehrere Tausend Tote im Konflikt in Berg-Karabach

SDA/tpfi

22.10.2020 - 18:48

Armenische Soldaten feuern an der Front eine Artilleriewaffe ab. Im blutigen Konflikt um die Südkaukasusregion Berg-Karabach steigt ungeachtet des Ringens um eine Waffenruhe die Zahl der Toten massiv. 
Armenische Soldaten feuern an der Front eine Artilleriewaffe ab. Im blutigen Konflikt um die Südkaukasusregion Berg-Karabach steigt ungeachtet des Ringens um eine Waffenruhe die Zahl der Toten massiv. 
Source: Keystone/Armenian Defense Ministry Press office/PAN Photo/AP/Sip

Im blutigen Konflikt in Berg-Karabach im Südkaukasus geht Russlands Präsident Wladimir Putin von mittlerweile Tausenden Toten aus. Die Gesamtzahl auf beiden Seiten nähere sich bereits der 5’000, sagte er am Donnerstag in Moskau.

«Es gibt viele Verluste auf beiden Seiten.» Seit Ende September gibt es in dem Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan die heftigsten Gefechte seit Jahren.

Die Behörden in Berg-Karabach teilten mit, dass bislang 874 Soldaten getötet worden seien. Zudem seien bereits mehr als 30 Zivilisten gestorben. Die aserbaidschanische Seite spricht von 63 getöteten Zivilisten, nennt aber weiter keine Todeszahlen für das Militär.

Putin setzt nun auch auf den Einfluss der USA zur friedlichen Lösung des Konflikts. «Ich hoffe sehr, dass unsere amerikanischen Partner gemeinsam mit uns handeln und bei der Beilegung helfen werden», sagte er beim sogenannten Waldai-Klub. Hintergrund sind geplante Gespräche der Aussenminister von Armenien und Aserbaidschan in Washington.

Es gab bereits zwei Waffenruhen, die jeweils kurz nach Inkrafttreten gebrochen wurden. Dafür gaben sich beide Seiten gegenseitig die Verantwortung – ebenso wie für den Ausbruch der Kämpfe. Die erste Feuerpause wurde unter Vermittlung Russlands beschlossen. Armenien sieht Russland als seine Schutzmacht an. Aserbaidschan sieht die Türkei als seinen wichtigsten Verbündeten.

Der Konflikt dauert bereits seit drei Jahrzehnten an. Putin sagte: «Sogar wenn 30 Jahre Verhandlungen kein Resultat geben, heisst das nicht, dass man anfangen soll, zu schiessen.» Der Kremlchef drängte einmal mehr darauf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

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