«Notwendiges Vertrauen zerstört» Putzfrau isst übrig gelassenes Sandwich – gefeuert

zis

21.2.2024

Reinigungskraft Gabriela Rodriguez vor einem Protest gegen ihre Entlassung.
Reinigungskraft Gabriela Rodriguez vor einem Protest gegen ihre Entlassung.
Bild: Instagram / United Voices of the World

Eine Reinigungskraft in England entdeckt beim Putzen ein übrig gelassenes Thunfisch-Sandwich, isst es – und wird in der Folge entlassen. Der Fall sorgt für Fassungslosigkeit. 

zis

21.2.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In England ist eine Reinigungskraft entlassen worden, weil sie ein Sandwich gegessen hat. 
  • Nun geht sie gegen die Entlassung vor und erhält viel Zuspruch.

In England ist eine Reinigungskraft entlassen worden, nachdem sie ein übrig gelassenes Thunfisch-Gurken-Sandwich gegessen hat. Die Sandwiches seien nur für die Mitarbeiter einer Anwaltskanzlei vorgesehen gewesen, begründet die Putzfirma die Entlassung. 

Gemäss verschiedenen Medienberichten habe Gabriela Rodriguez bei der Reinigung des Büros das Sandwich entdeckt. Weil sie es nicht wegschmeissen wollte, habe sie es gegessen. Kurze Zeit später sei sie entlassen worden.

Ihr ehemaliger Arbeitgeber sagt, niemand habe Rodriguez das Sandwich angeboten. «Ich habe entschieden, dass Ihr Verhalten zu einem grundlegenden Verstoss gegen Ihre vertraglichen Bedingungen geführt hat, der das notwendige Vertrauen und die notwendige Zuversicht unwiderruflich zerstört, um die Arbeitsbeziehung fortzusetzen», wird ihr Arbeitgeber in einer Stellungnahme zitiert. 

Proteste mit Plakaten und Sandwiches

Der Wert des Sandwiches betrug laut der «Daily Mail» rund 1,50 Franken. Rodriguez selbst stammt aus Ecuador, ist dringend auf den Job mit rund 15 Franken Stundenlohn angewiesen. 

Deswegen reichte sie nun eine Klage wegen Diskriminierung und ungerechtfertigter Entlassung ein. Nach den ersten Medienberichten erhielt Rodriguez viel Zuspruch, einige Aktivisten reisten gar zum Büro der Anwaltskanzlei und hinterlegten Thunfischdosen und Sandwiches. «Wir sind nicht der Dreck – wir putzen», heisst es auf den Plakaten. 

Eine Gewerkschaft will Rodriguez nun bei der Klage unterstützen. Der Vorsitzende sagt gegenüber der «Daily Mail», immer wieder würden Reinigungskräfte aus «trivialen Gründen» entlassen. «Sie hätten sich nicht beschwert, wenn jemand anderes ein Sandwich gegessen hätte – und schon gar nicht, wenn es ein Anwalt gewesen wäre.»