Ukraine-Übersicht Kadyrow prognostiziert Kriegsende +++ Nordische Länder sichern Kiew Unterstützung zu

Agenturen/red

13.12.2023

Was sich für Selenskyj im Vergleich zum Vorjahr alles geändert hat

Was sich für Selenskyj im Vergleich zum Vorjahr alles geändert hat

What a Difference a Year Makes: Die Lage in der Ukraine sieht im Dezember 2023 so ganz anders aus als in der Vorweihnachtszeit 2022. Was sich zum Besseren und Schlechteren gewandelt hat, erfährst du im Video.

12.12.2023

Nach seinem ernüchternden Besuch in Washington ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überraschend nach Oslo gereist. Freuen kann er sich über neue norwegische Hilfe. Die Entwicklungen in der Übersicht.

Agenturen/red

13.12.2023

Moskaus Militärblogger melden Einnahme von Marjinka - Kiew dementiert

Das ukrainische Militär hat die von russischen Militärbloggern behauptete Einnahme der Stadt Marjinka im Gebiet Donezk dementiert. «Es werden weiterhin Informationen und Provokationen über die angeblich vollständige Eroberung der Stadt gestreut. Die Verteidigung geht weiter», schrieb der für diesen Frontabschnitt zuständige ukrainische Kommandeur Olexandr Tarnawskyj am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Nach seinen Angaben setzten die russischen Besatzer ihre Sturmversuche fort.

Kadyrow prognostiziert Kriegsende bis zum Sommer

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat das Ende des Kriegs für den nächsten Sommer vorausgesagt. «Etwa im Juni oder Juli. Wenn ich die Entscheidungsgewalt hätte, wären wir in drei Monaten fertig», sagte Kadyrow nach Medienberichten in einem Livestream am Mittwoch. Er zeigte sich optimistisch, dass Russland seine Kriegsziele erreichen werde. Die Verzögerung erklärte er damit, dass Kremlchef Wladimir Putin den Militärs die Aufgabe gestellt habe, die ukrainischen «Städte so wenig wie möglich zu zerstören.»

Ukrainischer Konzern Kyivstar stellt Telefonnetz zum Teil wieder her

Nach mehr als 30 Stunden Totalausfall hat der grösste ukrainische Mobilfunkanbieter Kyivstar offenbar erste Abonnenten wieder ans Netz gebracht. Das betrifft vor allem die Hauptstadt Kiew und andere Grossstädte, meldeten ukrainische Medien am Mittwoch. In einer Mitteilung bestätigte der Konzern, dass ab 18.00 Uhr (17.00 Uhr MEZ) schrittweise das Telefonnetz wieder hergestellt werde. Kurznachrichten und mobiles Internet sollen im Laufe der nächsten 24 Stunden wieder möglich werden.

Das Wichtigste im Überblick

  • Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat das Ende des Kriegs für den nächsten Sommer vorausgesagt.
  • Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat eine Blockade der Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen mit der Ukraine angekündigt.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zu einem Besuch nach Oslo gereist. Dort treffen sich die Köpfe mehrerer nordeuropäischer Länder. 
  • Moskau hat Kiew angeblich mit zehn Raketen angegriffen. Die wurden zwar abgefangen, doch Trümmer haben mindestens 53 Personen verletzt.
  • Die Region Odessa ist offenbar mit mehreren Drohnen angegriffen worden, die jedoch abgeschossen worden sein sollen.
  • US-Präsident Joe Biden hat bei einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Aussichten auf eine schnelle Bewilligung weiterer US-Hilfen gedämpft.
  • Die Entwicklungen von Dienstag findest du hier.
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  • 22.04 Uhr

    Moskaus Militärblogger melden Einnahme von Marjinka - Kiew dementiert

    Das ukrainische Militär hat die von russischen Militärbloggern behauptete Einnahme der Stadt Marjinka im Gebiet Donezk dementiert. «Es werden weiterhin Informationen und Provokationen über die angeblich vollständige Eroberung der Stadt gestreut. Die Verteidigung geht weiter», schrieb der für diesen Frontabschnitt zuständige ukrainische Kommandeur Olexandr Tarnawskyj am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Nach seinen Angaben setzten die russischen Besatzer ihre Sturmversuche fort. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.

  • 19.01 Uhr

    Kadyrow prognostiziert Kriegsende bis zum Sommer

    Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat das Ende des Kriegs für den nächsten Sommer vorausgesagt. «Etwa im Juni oder Juli. Wenn ich die Entscheidungsgewalt hätte, wären wir in drei Monaten fertig», sagte Kadyrow nach Medienberichten in einem Livestream am Mittwoch. Er zeigte sich optimistisch, dass Russland seine Kriegsziele erreichen werde. Die Verzögerung erklärte er damit, dass Kremlchef Wladimir Putin den Militärs die Aufgabe gestellt habe, die ukrainischen «Städte so wenig wie möglich zu zerstören.» Russland führt seit mehr als 21 Monaten einen brutalen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland und greift dabei auch regelmässig Städte an.

    Ramsan Kadyrow ist Machthaber der russischen Provinz Tschetschenien. Er hat eigene Kämpfer in die Ukraine geschickt.
    Ramsan Kadyrow ist Machthaber der russischen Provinz Tschetschenien. Er hat eigene Kämpfer in die Ukraine geschickt.
    Bild: AP/dpa

    Kadyrow behauptete in dem Stream zudem, dass die russischen Truppen Kiew hätten einnehmen können, wenn es nicht den Befehl zur Schonung der Zivilbevölkerung gegeben hätte. Die Schlacht um Kiew lief von Ende Februar bis Anfang April, nachdem das russische Militär die ukrainische Hauptstadt auch mit Einheiten, die im benachbarten Belarus stationiert waren attackiert hatte. Hohe Verluste veranlassten die Führung in Moskau schliesslich zum Rückzug vor Kiew.

  • 18.24 Uhr

    Ukrainischer Konzern Kyivstar stellt Telefonnetz zum Teil wieder her

    Nach mehr als 30 Stunden Totalausfall hat der grösste ukrainische Mobilfunkanbieter Kyivstar offenbar erste Abonnenten wieder ans Netz gebracht. Das betrifft vor allem die Hauptstadt Kiew und andere Grossstädte, meldeten ukrainische Medien am Mittwoch. In einer Mitteilung bestätigte der Konzern, dass ab 18.00 Uhr (17.00 Uhr MEZ) schrittweise das Telefonnetz wieder hergestellt werde. Kurznachrichten und mobiles Internet sollen im Laufe der nächsten 24 Stunden wieder möglich werden.

    Tags zuvor war nach einem beispiellosen Hackerangriff das Netz von Kyivstar komplett ausgefallen. Der Anbieter hat eigenen Angaben nach gut 24 Millionen Abonnenten. Vermutet wird ein russischer Sabotageakt. Die Ukraine wehrt seit über 21 Monaten einen Angriff Russlands ab.

  • 17.09 Uhr

    Nordländer rufen zu langfristiger Unterstützung für die Ukraine auf

    Die nordischen Staaten Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland und Island rufen dazu auf, der Ukraine weiterhin vereint und geschlossen zur Seite zu stehen. «Während Russlands Angriffskrieg weitergeht, müssen wir unser Bekenntnis zu langfristiger politischer, finanzieller, militärischer und diplomatischer Unterstützung für die Ukraine intensivieren», schrieben der finnische Präsident Sauli Niinistö und die Regierungschefs der vier weiteren Nordländer in einem Beitrag in der «Financial Times».

    Finnlands Präsident Sauli Niinistö bei einem Nato-Gipfel in Madrid. 
    Finnlands Präsident Sauli Niinistö bei einem Nato-Gipfel in Madrid. 
    Bild: Paul Chiasson/Canadian Press via ZUMA Press/dpa

    Es handele sich um eine kritische Zeit für die Ukraine, Europa und die globale Sicherheit, mahnte das nordische Quintett an. Russland sei bestrebt, Spaltungen auszunutzen. Stelle man sich nicht mehr vereint gegen den illegalen russischen Angriffskrieg, riskiere man eine Welt mit weniger Freiheit und weniger Sicherheit. Die Botschaft müsse sein, dass man die Ukrainer nicht im Stich lasse. «Jetzt ist nicht die Zeit, müde zu werden.»

    Die nordischen Länder zählen zu den grössten Unterstützern der Ukraine. Seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 haben sie das Land nach eigenen Angaben mit Hilfen im Gesamtwert von schätzungsweise elf Milliarden Euro unterstützt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Mittwoch zu einem nordisch-ukrainischen Gipfeltreffen nach Oslo gereist. Zuvor war Selenskyj in Washington gewesen, um eindringlich um weitere US-Unterstützung für sein Land zu bitten. Die Freigabe neuer Mittel wird derzeit jedoch von einem Streit im US-Kongress blockiert.

  • 16.20 Uhr

    Ukrainischer Geheimdienst unterstützt durch Hackerangriff lahmgelegten Mobilfunkanbieter

    Nach einem grossangelegten Hackerangriff auf den grössten Mobilfunkanbieter der Ukraine unterstützt der Geheimdienst SBU das Unternehmen Kyivstar bei der Wiederherstellung des Netzes. «Die Cyberspezialisten des SBU und die Spezialisten von Kyivstar setzen in Zusammenarbeit mit anderen Regierungsbehörden die Wiederherstellung des Netzes fort», erklärte der SBU im Onlinedienst Telegram. Demnach gebe es Hoffnung, dass zumindest ein Teil der Dienste im Laufe des Tages wieder ihren Betrieb aufnehmen können.

    Der Betreiber Kyivstar, der mehr als 24 Millionen Mobilfunknutzer im Land hat, war am Dienstagmorgen von einem Hackerangriff getroffen worden. Dadurch wurde das Mobilfunknetz lahmgelegt, was erhebliche Auswirkungen auf das Leben vieler Ukrainer hatte. In der Hauptstadt Kiew konnten Kyivstar-Nutzer am Mittwochmorgen weiterhin nicht per Telefon kommunizieren oder Luftalarm erhalten, SIM-Karten von anderen Anbietern waren schwer zu bekommen.

    In Saporischschja im Süden des Landes funktionierten Zahlungsterminals einiger Banken in Apotheken und Supermärkten nicht, wie örtliche Medien berichteten. In der nördlichen Region Tschernihiw fiel die Strassenbeleuchtung teilweise aus. Bewohner in mehreren Regionen berichteten von Schwierigkeiten beim Geldabheben.

    Der SBU machte in seiner Mitteilung vom Mittwoch Hacker für den Angriff verantwortlich, die einer Einheit des russischen Militärgeheimdienstes GRU angehörten. «Eine Gruppe russischer Pseudo-Hacker hat sich bereits zu dem Angriff bekannt», hiess es.

  • 15.13 Uhr

    Selenskyj in Oslo: Nordische Länder sichern Kiew Unterstützung zu

    Nach seinem Besuch in Washington hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Oslo um weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land geworben. In der norwegischen Hauptstadt traf er Spitzenpolitiker aus Dänemark, Island, Norwegen, Finnland und Schweden.

    In seinem Bemühen, den US-Kongress von der Bewilligung weiterer Milliardenhilfen für Kiew zu überzeugen, hatte Selenskyj am Dienstag in Washington keinen Durchbruch erzielen können. Doch verkündete er am Mittwoch bei Telegram, er habe mit US-Präsident Joe Biden vereinbart, dass die Zahl der Luftverteidigungssysteme in der Ukraine erhöht wird. «Der Terrorstaat hat gerade gezeigt, wie wichtig diese Entscheidung ist», sagte Selenskyj mit Blick auf nächtliche Angriffe Russlands in der Ukraine.

    In einer gemeinsamen Erklärung der nordischen Länder, deren Vertreter an dem Treffen in Oslo teilnahmen, hiess es, Russland sei bestrebt, Spaltungen auszunutzen. «Wir müssen weiterhin vereint gegen Russlands illegalen und unmoralischen Krieg vorgehen.» Der Ukraine werde man weiterhin «umfassende Hilfe» zukommen lassen. Es sei nicht die Zeit, um müde zu werden.

    Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärte, ihre Regierung werde in dieser Woche ein Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von fast einer Milliarde Euro vorstellen. Norwegen kündigte an, die ukrainische Luftverteidigung aus den eigenen Beständen zu stärken. So werde eine rasche Lieferung sichergestellt.

    Unabhängig davon gaben Lettland und die Ukraine eine Vereinbarung über die Produktion von Drohnen bekannt, denen im Ukraine-Krieg zunehmend eine Schlüsselrolle zukommt. Ziel sei es, «die technologische Überlegenheit der Ukraine» beim Einsatz von Drohnen zu stärken.

  • 14.40 Uhr

    Deutsche Bundesregierung wegen Nawalny «zutiefst besorgt»

    Angesichts fehlender Informationen über den Verbleib des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny ist die Bundesregierung «zutiefst besorgt». Wegen dessen Gesundheitszustand und der «unmenschlichen» Haftbedingungen gebe es Anlass zur Sorge, sagte der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. «Wir fordern die russischen Behörden auf, Nawalnys medizinische Versorgung und Behandlung umgehend und vollumfänglich sicherzustellen», betonte Hebestreit. Gleichzeitig bekräftigte er die Forderung nach einer Freilassung des 47-Jährigen. Dessen Inhaftierung beruhe auf einem «politisch motivierten Urteil».

    Seit einer Woche gibt es kein Lebenszeichen von dem zu 19 Jahren Straflager verurteilten Kremlkritiker. Im August 2020 überlebte er nur knapp einen Mordanschlag mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok. Nawalny macht den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den Inlandsgeheimdienst FSB für das Attentat verantwortlich.

  • 14.17 Uhr

    Sechs Jahre Haft in Hamburg wegen verbotener Geschäfte mit Russland

    Weil er Kühlanlagen nach Russland verkaufen wollte und damit gegen Sanktionen verstiess, soll ein Geschäftsmann in Deutschland für sechs Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Hamburg verurteilte den Mann nach Gerichtsangaben wegen Verstössen gegen das Aussenwirtschaftsgesetz und wegen Steuerhinterziehung. Ausserdem ordnete das Gericht die Einziehung von gut 5,3 Millionen Euro (rund 5 Milliarden Franken) an Taterträgen an.

    Als Geschäftsführer einer Firma hatte der Verurteilte Anfang 2020 einen Vertrag mit einer russischen Schiffswerft geschlossen. Demnach sollte er für einen Millionenbetrag zehn Kaltwassersätze und zwei Marineproviantkühlanlagen liefern.

    Zum Zeitpunkt des Geschäfts hatte Russland zwar noch nicht die Ukraine angegriffen, nach der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 durch Russland bestanden aber bereits Handelsbeschränkungen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle verweigerte deshalb die von dem Geschäftsmann beantragte Ausfuhrgenehmigung. Obwohl er von dem Embargo wusste, bestellte der Geschäftsmann die Anlagen dann bei der indischen Tochterfirma seines Lieferanten.

  • 13.58 Uhr

    Orban kündigt Blockade von EU-Beitrittsgesprächen mit Ukraine an

    Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat eine Blockade der Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen mit der Ukraine angekündigt. Die von Russland angegriffene Ukraine in die EU aufzunehmen, hätte «unvorhersehbare Konsequenzen» für die Europäische Union, sagte Orban vor dem ungarischen Parlament. Die Zeit für einen EU-Beitritt der Ukraine sei «noch nicht gekommen».

    Bei dem am (morgigen) Donnerstag beginnenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel wird voraussichtlich darüber abgestimmt, ob die Beitrittsgespräche aufgenommen werden. Ein entsprechender Vorschlag dafür muss von allen 27 EU-Mitgliedsstaaten unterstützt werden.

    Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.
    Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.
    Bild: Georg Hochmuth/APA/dpa

    «Wir sind an einer friedlichen und wohlhabenden Ukraine interessiert, aber das setzt die Schaffung von Frieden so schnell wie möglich voraus, und eine bewusste Vertiefung der strategischen Partnerschaft», sagte Orban. Dieser Prozess könnte «mehrere Jahre» dauern, sagte er.

    Ungarn wird voraussichtlich auch ein finanzielles Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von 50 Milliarden Euro blockieren. Andere EU-Mitglieder argumentieren, dass Hilfe für die Ukraine und ein EU-Beitritt des Landes wichtig für die Sicherheit Europas seien. Ungarn ist bei seiner Energieversorgung stark auf Russland angewiesen. Orban steht dem russischen Staatschef Wladimir Putin mutmasslich immer noch nahe. Seine Regierung hat Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine blockiert. Zudem bemühte sie sich um weitere Öl- und Gaslieferungen aus Russland.

  • 13.11 Uhr

    Berlin sichert der Ukraine weitere umfassende Hilfen zu

    Die Spitzen der deutschen «Ampel»-Koalition haben der von Russland angegriffenen Ukraine nach ihrer Haushaltseinigung weitere und umfassende Hilfen zugesichert.

    Diese Unterstützung werde aus dem Regelhaushalt gestemmt, «so wie wir es geplant haben und vor allem so lange wie nötig», sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin bei einem Statement mit Vizekanzler Robert Habeck sowie Bundesfinanzminister Christian Lindner.

    «Dazu zählen acht Milliarden Euro für Waffenlieferung, Finanzhilfen für den ukrainischen Haushalt — direkt oder über die Europäische Union – und voraussichtlich über 6 Milliarden Euro zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge hier in Deutschland», sagte der Kanzler. «Sollte sich die Situation durch Russlands Krieg gegen die Ukraine verschärfen, etwa weil die Lage an der Front sich verschlechtert, weil andere Unterstützer ihre Ukraine-Hilfe zurückfahren oder weil die Bedrohung für Deutschland und Europa weiter zunimmt, werden wir darauf reagieren müssen.»

    Um auf eine solche mögliche Lage vorbereitet zu sein, sei vereinbart worden, dem Bundestag einen sogenannten Überschreitensbeschluss vorzuschlagen, sagte Scholz weiter. Er verwies auf Artikel 115 des Grundgesetzes, der das in Notsituationen zulasse.

  • 12.26 Uhr

    Cyber-Krieg: Mobilfunk-Anbieter ist weiter offline

    In der Ukraine ist das Mobilfunknetz des grössten Anbieters Kyivstar auch mehr als 24 Stunden nach einem beispiellosen Hackerangriff weiter ausser Betrieb. Der Geheimdienst SBU teilte heute mit, dass inzwischen Cyberexperten der Behörde dem Unternehmen bei der Behebung der Schäden helfen. Die Wiederaufnahme der Dienste werde im Laufe des heutigen Mittwochs erwartet.

    Der SBU teilte mit, dass russische Hacker die Verantwortung für den Sabotageakt übernommen hätten. Der Geheimdienst sprach abfällig von einer «Pseudohackergruppe», ordnete sie aber dem russischen Militärgeheimdienst GRU zu. Davor hatte eine angebliche Gruppe namens «Solnzepjok» (Sonnenglut) für sich in Anspruch genommen, den Angriff verübt zu haben.

    «Wir haben 10'000 Computer, mehr als 4000 Server, alle Systeme für Cloudspeicherung von Daten und Backups zerstört», schrieb die Gruppe auf Telegram. Dazu wurden Bildschirmfotos veröffentlicht, die angeblich Datenbankeinträge des Mobilfunkbetreibers zeigen.

    Der Angriff sei mit Hilfe von Mitarbeitern von Kyivstar durchgeführt worden, hiess es. Die Behauptungen waren zunächst nicht zu überprüfen. Kyivstar ist mit nach eigenen Angaben gut 24 Millionen Abonnenten der grösste ukrainische Mobilfunkanbieter. Die Ukraine wehrt seit über 21 Monaten eine russische Invasion ab.

  • 12.04 Uhr

    Oslo unterstützt Kiew mit weiteren 240 Millionen Franken

    Norwegen stellt der Ukraine weitere Finanzmittel für zivile Zwecke zur Verfügung. Das skandinavische Land unterstützt das von Russland angegriffene Land mit weiteren drei Milliarden Kronen (knapp 240 Millionen Franken), wie die norwegische Regierung heute während eines Besuches des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Oslo mitteile.

    Das Geld ist demnach dafür gedacht, die zivile Infrastruktur im Winter aufrechtzuerhalten. Es soll durch einen Fonds der Weltbank fliessen und unter anderem dafür sorgen, dass Spitäler und Schulen geöffnet bleiben können und das Strom- und Wärmenetz funktioniert. Darüber hinaus will Norwegen unter anderem weitere Ausrüstung für die ukrainische Luftverteidigung spenden.

    Wolodymyr Selenskyj (links) und Norwegens Premier Jonas Gahr Støre bei der heutigen Pressekonferenz in Oslo.
    Wolodymyr Selenskyj (links) und Norwegens Premier Jonas Gahr Støre bei der heutigen Pressekonferenz in Oslo.
    Bild: Keystone

    Selenskyj bedankte sich auf einer Pressekonferenz mit Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre für die anhaltende norwegische Unterstützung für sein Land, das sich seit fast zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt. Norwegen sei einer der globalen Anführer bei der Unterstützung der Ukraine, sagte er.

    Im Februar 2023 hatte das norwegische Parlament das auf fünf Jahre angelegte sogenannte Nansen-Unterstützungsprogramm für die Ukraine angenommen, das sich insgesamt auf 75 Milliarden Kronen (knapp sechs Milliarden Franken) belaufen soll.

    Es beinhaltet militärische und zivile Unterstützung sowie humanitäre Hilfen, auch nicht-militärische Hilfen für das ukrainische Nachbarland Moldau sind dort mit eingerechnet. Die nun versprochenen drei Milliarden Kronen sind Teil dieses Programms.

  • 11.05 Uhr

    Russland greift Region Odessa an

    Die russische Armee hat in der Nacht zum heutigen Mittwoch erneut die südukrainische Region Odessa an der Schwarzmeerküste mit sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen. Obwohl alle Drohnen abgeschossen wurden, lösten deren Trümmer nach Angaben der Kommandostelle Süd der ukrainischen Streitkräfte einen Brand in einer Autowerkstatt aus.

    Zwei Mitarbeiter der Werkstatt erlitten dabei Verletzungen. Auch ein Hafengebäude soll durch herabstürzende Drohnenteile beschädigt worden sein. Insgesamt will das Militär in der Nacht alle neun russischen Drohnen vom iranischen Typ Shahed abgeschossen haben.

    Russland führte den Angriff nach ukrainischen Militärangaben im Schutz des dichten Nebels aus. Einige Drohnen kamen demnach über das offene Meer angeflogen, andere über die von Moskau teilweise besetzte Region Cherson.

    Eine weitere Shahed-Drohne wurde nach Angaben der Militär-Verwaltung von Odessa in den späteren Morgenstunden von der ukrainischen Marine abgeschossen. Die Kamikaze-Drohnen stürzen am Ende des Flugs mit einer Sprengladung auf ihr Ziel und werden dabei selbst zerstört.

  • 10.45 Uhr

    So erschwert Moskau die Abwehr von Kamikaze-Drohnen

    Russland erschwert nach Ansicht britischer Militärexperten die Abwehr von Kamikaze-Drohnen durch die Ukraine, indem es zusätzliche Startplätze nutzt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch hervor.

    Demnach sind inzwischen fünf Startplätze für russische Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine bekannt. «Russland wird wahrscheinlich weitere Startplätze nutzen und damit die Ukraine zwingen, sich an neue Flugkorridore für diese Systeme anzupassen», hiess es in der auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) verbreiteten Mitteilung.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

  • 10.02 Uhr

    Selenskyj kündigt Verstärkung der Flugabwehr an

    Nach dem schweren russischen Raketenangriff auf Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine weitere Verstärkung der Flugabwehr angekündigt.

    «Jedes einzelne System oder Geschoss ist lebenswichtig für die Ukraine, für unsere Städte und ihre Menschen. Sie retten Leben», schrieb Selenskyj heute im sozialen Netzwerk X (früher Twitter). Er habe gerade erst mit US-Präsident Joe Biden über eine Aufstockung der Flugabwehr gesprochen. Der ukrainische Staatschef hatte am Vortag Washington besucht und ist heute in Oslo in Norwegen.

    Bei dem nächtlichen Angriff wurden in der ukrainischen Hauptstadt nach Behördenangaben 53 Menschen verletzt. Russland habe zehn Raketen eingesetzt, die aber alle abgefangen worden seien, teilte das Militär mit. Die Verletzungen und Schäden entstanden durch herabstürzende Raketenteile.

    «Russland hat einmal mehr bewiesen, dass es ein verabscheuungswürdiges Land ist, dass nachts Raketen abfeuert und versucht, Wohngebiete, Kindergärten und die Energieversorgung mitten im Winter zu treffen», schrieb Selenskyj.

  • 9.44 Uhr

    Selenskyj besucht überraschend Oslo

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zu einem erneuten Besuch in Skandinavien eingetroffen. Nach seinem Besuch in der US-Hauptstadt Washington landete sein Flugzeug am heutigen Mittwochmorgen in Oslo, wie Live-Aufnahmen norwegischer Medien zeigten.

    In der norwegischen Hauptstadt war im Laufe des Tages ein Treffen der nordischen Staats- und Regierungschefs geplant, an dem nun auch Selenskyj teilnehmen wird. Bei dem Gipfel wurden der finnische Präsident Sauli Niinistö sowie die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten aus Norwegen, Schweden, Dänemark und Island erwartet. Dabei sollte es in erster Linie um die nordische Zusammenarbeit in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen gehen.

    Auch bilaterale Treffen mit Selenskyj waren in dem Zuge geplant, bei denen unter anderem über weitere Unterstützung für die Ukraine gesprochen werden dürfte. Nach Angaben des norwegischen Königshauses war auch eine Audienz bei König Harald V. im Osloer Königsschloss angesetzt.

    Die Nordländer haben die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg immer wieder mit militärischer Ausrüstung und Hilfspaketen unterstützt. Selenskyj war unter anderem im August nach Kopenhagen gereist, um Dänemark für seine langanhaltende Unterstützung und Zusagen zur Lieferung von F-16-Kampfjets zu danken.

    Die versammelten Spitzen der nordischen Länder hatte er zuletzt bei einem nordisch-ukrainischen Gipfel in Helsinki im Mai getroffen. Nach Angaben des finnischen Präsidentenbüros stellt der Osloer Gipfel nun eine Fortsetzung dieses Formats dar. Norwegischen Medien zufolge ist es Selenskyjs erster Besuch in Norwegen.

  • 9.11 Uhr

    Zahl der Verletzten in Kiew steigt auf 53

    Nach einem heftigen russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew haben Rettungskräfte bis Mittwochmorgen 53 Verletzte gezählt. 20 Verletzte, darunter zwei Kinder, würden im Krankenhaus gehandelt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit.

    Die anderen Verletzten seien ambulant versorgt worden. Informationen über Getötete gab es nach Angaben der Stadtverwaltung nicht. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die Hauptstadt sei mit zehn ballistischen Raketen beschossen worden.

    Alle zehn seien durch die Flugabwehr abgefangen worden. Wahrscheinlich habe Russland umfunktionierte Raketen des Flugabwehrsystems S-400 eingesetzt, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andryj Jermak, auf Telegram. Ziel des Angriffs seien Infrastrukturanlagen in Kiew gewesen.

    Erneut russischer Raketenangriff auf Kiew

    Erneut russischer Raketenangriff auf Kiew

    Infolge eines russischen Raketenangriffs auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht zu Mittwoch Dutzende Menschen verletzt worden. Mehrere Häuser und auch ein Kinderkrankenhaus seien beschädigt worden.

    13.12.2023

    Die Schäden in der Millionenstadt entstanden demnach durch herabstürzende Teile der angreifenden Raketen wie der Flugabwehrraketen. In einem der östlichen Stadtteile gab es nach Medienangaben einen Brand in einem neungeschossigen Hochhaus. In dessen Hof seien auch acht Autos ausgebrannt.

    Es gab eine Reihe weiterer Brände, an vielen Häusern barsten die Fenster. Nach Klitschkos Angaben wurden auch ein Kinderkrankenhaus und eine Anlage der Wasserversorgung leicht beschädigt. Für Kiew war es der folgenschwerste Angriff seit über einem Jahr. Damals waren am 10. Oktober 2022 fünf Menschen getötet worden, am 17. Oktober 2022 vier Menschen.

    Bei dem nächtlichen Luftangriff auf die Ukraine wurden nach Militärangaben auch zehn anfliegende russische Kampfdrohnen abgeschossen. Die Ukraine wehrt seit über 21 Monaten eine russische Invasion ab. Ihr Hinterland wird dabei fast täglich von russischen Drohnen und Raketen angegriffen. Die ukrainische Flugabwehr ist inzwischen mit westlicher Hilfe massiv verstärkt worden.

  • 4.51 Uhr

    Mindestens 45 Verletzte bei Raketenangriff auf Kiew

    Infolge eines russischen Raketenangriffs auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht zum heutigen Mittwoch mindestens 45 Menschen verletzt worden. 18 von ihnen seien in Spitäler eingeliefert worden, darunter zwei Kinder, schrieb der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, in seinem Telegram-Kanal.

    Aus einem beschädigten Wohnhaus seien 15 Menschen evakuiert worden, darunter vier Kinder. Im Hof des Gebäudes seien Autos in Brand geraten. Auch mindestens zwei weitere Häuser hätten gebrannt, ein Kinderspital sei beschädigt worden.

    Ein bei einem russischen Raketenangriff zerstörtes Haus in Kiew. (11. Dezember 2023).
    Ein bei einem russischen Raketenangriff zerstörtes Haus in Kiew. (11. Dezember 2023).
    Bild: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenko

    In der Nacht zum Mittwoch waren im Zentrum Explosionen von Flugabwehrraketen zu hören, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Erst danach wurde Luftalarm ausgelöst, der nach rund 40 Minuten wieder aufgehoben wurde. Im Ostteil der Millionenstadt wurden Behördenangaben zufolge aufgrund von herabstürzenden Raketenteilen Häuser beschädigt.

    Die Ukraine wehrt seit über 21 Monaten eine russische Invasion ab. Das ukrainische Hinterland wird dabei fast täglich von russischen Drohnen und Raketen angegriffen. Die ukrainische Flugabwehr wurde inzwischen mit westlicher Hilfe massiv verstärkt.

  • 4.50 Uhr

    Selenskyj: Gebietsabtretung wäre Wahnsinn

    Auf einer Pressekonferenz mit Präsident Joe Biden in Washington bezeichnete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Frage, ob die Ukraine bereit sei, um des Friedens willen Gebiete abzutreten, als «absoluten Wahnsinn». «Unsere Leute, Familien und Kinder leben dort. Und all das ist Teil der ukrainischen Gesellschaft», sagt er. «Wir sprechen über lebende Menschen, sie werden schikaniert, sie wurden vergewaltigt, sie wurden getötet, und wir wissen das.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einer Pressekonferenz mit Präsident Joe Biden in Washington. (12. Dezember 2023)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einer Pressekonferenz mit Präsident Joe Biden in Washington. (12. Dezember 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Andrew Harnik
  • 3 Uhr

    Unicef bittet um 9,3 Milliarden Dollar für Nothilfe

    Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef hat für das kommende Jahr um Mittel für Nothilfeprogramme in Höhe von 9,3 Milliarden Dollar gebeten. Die humanitäre Hilfe solle 93,7 Millionen Kindern in 155 Ländern zugute kommen, erklärte Unicef am Dienstag.

    Mit 1,44 Milliarden Dollar werden demnach die meisten Mittel für Afghanistan benötigt. Es folgen syrische Flüchtlinge mit 860 Millionen Dollar, der Sudan mit 840 Millionen Dollar, die Demokratische Republik Kongo mit 804 Millionen Dollar und die Ukraine mit 580 Millionen Dollar. Mit dem Geld sollen unter anderem mehr als 17 Millionen Kinder gegen Masern geimpft und 7,6 Millionen Kinder wegen schwerer akuter Mangelernährung behandelt werden.

    «Millionen von Kindern sind von humanitären Krisen betroffen, die immer komplexer und umfangreicher werden und unsere finanziellen Mittel zunehmend überfordern», erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. «Mit einer vorhersehbaren, flexiblen Finanzierung können Unicef und seine Partner Kinder in Notsituationen zeitnah unterstützen und sich gleichzeitig auf zukünftige Risiken vorbereiten, um das Überleben von Kindern zu sichern und ihr Leben zu verbessern.»

  • 1.06 Uhr

    Biden dämpft Erwartungen Selenskyjs

    US-Präsident Joe Biden hat bei einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Aussichten auf eine schnelle Bewilligung weiterer US-Hilfen gedämpft.

    Selenskyj in Washington: Biden dämpft Erwartungen

    Selenskyj in Washington: Biden dämpft Erwartungen

    Wolodymyr Selenskyj zu Besuch bei seinem Verbündeten in Washington. Doch trotz des herzlichen Empfangs von US-Präsident Joe Biden gibt es keine guten Nachrichten für den ukrainischen Präsidenten. Denn Biden muss die Aussichten auf eine schnelle Bewilligung weiterer US-Hilfen dämpfen.

    13.12.2023

    Biden gab sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am gestrigen Dienstagabend zwar kämpferisch, räumte aber ein, er könne «keine Versprechungen» machen, sei aber hoffnungsvoll, dass es eine Einigung im Kongress geben werde. Gleichzeitig liess er keinen Zweifel an seiner grundsätzlichen Haltung, dass die USA die Ukraine unterstützen müssten.

  • 1 Uhr

    Selenskyj auf aussichtsloser Mission

    Der ukrainisch Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Dienstag für Gespräche mit Blick auf weitere US-Militärhilfen in Washington. Es war sein dritter Besuch in der US-Hauptstadt seit Beginn des russischen Angriffskrieg im Februar 2022. Er traf dabei auch Mitglieder des US-Kongresses – darunter führende Republikaner. Sie stehen der Bewilligung neuer Hilfen im Weg, weil sie von US-Präsident Joe Biden im Gegenzug mehr Mittel zum Schutz der US-Südgrenze und strengere Regeln in der Migrationspolitik fordern.

    Selenskyj sagte, die Signale bei den Gesprächen seien «mehr als positiv» gewesen. «Aber wir wissen, dass wir Wort und konkretes Ergebnis trennen müssen.» Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, machte jedoch im Anschluss der Zusammenkunft deutlich, dass sich an der Linie seiner Partei nichts geändert habe.

    Das bedeutet konkret, dass sich eine mögliche Bewilligung weiterer Hilfen weiter verzögern dürfte. Johnson hielt daran fest, seine Abgeordneten bald in die Weihnachtspause zu schicken. Problematisch ist das vor allem deswegen, weil die bisher bewilligten US-Hilfen nach Angaben des Weissen Hauses bis zum Ende des Jahres aufgebraucht sein werden. Bemerkenswert ist, dass Biden offenbar von der bisherigen Sprachlegung seiner Regierung abwich. Er sagte: «Wir werden die Ukraine weiterhin mit wichtigen Waffen und Ausrüstung versorgen, solange wir können.» Zuvor hatte er immer betont, die USA würden die Ukraine «solange es nötig sei» unterstützen.

    Der US-Präsident wurde aber nicht müde, mit deutlichen Worten vor einem Rückzug der Amerikaner zu warnen. «Die Ukraine wird aus diesem Krieg stolz, frei und fest im Westen verwurzelt hervorgehen, es sei denn, wir gehen.» Selenskyj lag bei seinem Besuch besonders das Thema Luftabwehr am Herzen. Darüber habe er sich mit Biden ausgetauscht. «Wir wollen die Luftschlacht gewinnen und die russische Luftüberlegenheit brechen», sagte der ukrainische Präsident. Wer den Luftraum kontrolliere, kontrolliere die Dauer des Krieges. Auf Kritik an der Kriegsführung sagte Selenskyj, es gebe einen klaren Plan.

  • 0.30 Uhr

    Biden warnt eindringlich vor Ende der US-Hilfen für Kiew

    US-Präsident Joe Biden hat nach einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus erneut mit eindringlichen Worten vor einem Ende der US-Hilfen für die von Russland angegriffenen Ukraine gewarnt. «Putin setzt darauf, dass die Vereinigten Staaten der Ukraine nicht mehr helfen. Wir müssen ihm das Gegenteil beweisen», sagte Biden am Dienstag in Washington. Die Vereinigten Staaten würden die Ukraine mit Waffen und militärischer Ausrüstungen versorgen, solange sie könnten. Aber ohne zusätzliche Mittel sei das Land nicht mehr in der Lage, der Ukraine zu helfen, mahnte er. «Die ganze Welt sieht zu, was wir tun», sagte Biden. «Also lasst uns ihnen zeigen, wer wir sind.»

  • 0.10 Uhr

    Estland: Zweiter Abschnitt der befestigten Grenze zu Russland fertig

    Estland hat einen weiteren Teil seiner Grenze zu Russland dauerhaft befestigt. Der 39,5 Kilometer lange Abschnitt im Osten des baltischen EU- und Nato-Landes wurde offiziell übergeben – gut ein Jahr vor der eigentlich geplanten Fertigstellung. Dies teilte die Polizei- und Grenzschutzbehörde mit. Damit sind zusammen mit dem im Sommer 2022 fertiggestellten Abschnitt nun 63 Kilometer befestigt – fast die die Hälfte der 135 Kilometer langen Landgrenze zu Russland.

    Grenzschutz-Chef Egert Belitsev nannte die Befestigung der Grenze als «wichtig für die Sicherstellung der inneren Sicherheit und der nationalen Sicherheit Estlands». Der Baltenstaat hatte vor einigen Jahren damit begonnen, seine Landgrenze zu Russland zu sichern. Die estnisch-russische Grenze ist 338 Kilometer lang – sie verläuft aber zu einem grossen Teil mitten durch den Peipussee.

  • 0 Uhr

    US-Republikaner: Weiteres Hilfspaket wird nicht schnell kommen

    Weitere Ukraine-Hilfen der USA werden nach Einschätzung der Republikaner keinesfalls zügig kommen. Es sei «praktisch unmöglich», dass der Kongress noch vor Weihnachten ein zusätzliches Finanzierungspaket dazu verabschiede – selbst wenn es in den kommenden Tagen eine Einigung geben sollte, sagte der Vorsitzende der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell.

    Ein Gesetz zur Unterstützung der Ukraine, Israels und des indopazifischen Raums werde es auch nur geben, wenn sich US-Präsident Joe Biden von den Demokraten mit den Republikanern auf Gespräche zur Beschränkung des Grenzübertritts von Migranten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko einlasse. Aber selbst dann wäre es praktisch unmöglich, dieses noch vor Weihnachten auszuarbeiten und durch den Senat und das Repräsentantenhaus zu bringen, so McConnell.