Gruppe Wagner Rekrutierter Mörder kehrt heim und tötet erneut

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28.6.2023

Die Gruppe Wagner rekrutiert sich zu einem Grossteil aus begnadigten Straftätern. (Archivbild)
Die Gruppe Wagner rekrutiert sich zu einem Grossteil aus begnadigten Straftätern. (Archivbild)
Bild: AP

Begnadigte Ex-Häftlinge machen einen Grossteil der Gruppe Wagner aus. Viele von ihnen sind inzwischen wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Ein ehemaliger Söldner war wegen Mordes verurteilt – und tötete nun wieder.

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  • Ein wegen Mordes inhaftierter Russe wurde von der Gruppe Wagner rekrutiert.
  • Nach dem Ende seines Einsatzes in der Ukraine kehrte er zurück in sein Heimatdorf.
  • Dort tötete er seine ehemalige Vermieterin. Zuvor hatte er dem ganzen Dorf gedroht.
  • Bisher sind acht Fälle bekannt, in denen Söldner, die für ihren Dienst an der Front begnadigt wurden, erneut gewalttätig geworden sind.

Eigentlich hätte er 14 Jahre in einer Strafkolonie verbringen sollen: Dazu war Iwan Rossomachin 2020 wegen Mordes von einem Gericht verurteilt worden.

Doch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wird der Mann begnadigt: Er war für die Gruppe Wagner rekrutiert worden. Nach seinem Einsatz kehrte Rossomachin Ende März in sein Heimatdorf Novyj Burets zurück – und tötete wieder.

Weniger als 10 Tage nach seiner Rückkehr gestand der 28-Jährige einen weiteren Mord: Er hatte eine ältere Frau erstochen, die einst seine Vermieterin gewesen war. Nach der Tat hatte er sich selbst der Polizei gestellt.

Täter zog mit Axt um die Häuser

Die hatte eigentlich versprochen, ein genaues Auge auf Rossomachin zu werfen: Direkt nach seiner Rückkehr war der ehemalige Wagner-Söldner betrunken und mit Axt und Mistgabel bewaffnet um die Häuser gezogen, während er laut schrie, alle Dorfbewohner töten zu wollen.

Laut einer Reportage eines lokalen Fernsehsenders, die nur zwei Tage vor dem Fund der Leiche der Frau ausgestrahlt worden war, versprach ein Polizist daraufhin, ihn nach fünf Tagen Haft aus dem Dorf zu verbannen: Er würde wieder für die Gruppe Wagner in die Ukraine an die Front geschickt. Stattdessen beging Rossomachin einen Tag nach seiner Entlassung seinen nächsten Mord.

32'000 Söldner aus dem Krieg zurückgekehrt

Wie die Presseagentur Associated Press berichtet, ist Rossomachins Tat nur einer von acht Fällen, in denen ehemalige Häftlinge, die von der Söldnergruppe rekrutiert worden waren, Gewaltverbrechen begangen haben.

Laut dem jetzt im belarussischen Exil lebenden Wagner-Chef Prigoschin sind inzwischen etwa 32'000 Söldner wieder aus der Ukraine zurückgekehrt. Rund 50'000 Häftlinge seien ursprünglich rekrutiert worden.