Ukraine-Übersicht Atomkraftwerk Saporischschja nach Angriffen wieder am Netz +++ Putin gibt Ukraine Schuld an «Terrorakt» auf Krim-Brücke

Red./Agenturen

9.10.2022

Putin zur Explosion auf Krim-Brücke: «Zweifellos Terrorakt»

Putin zur Explosion auf Krim-Brücke: «Zweifellos Terrorakt»

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Explosion auf der Krim-Brücke als «Terrorakt» bezeichnet, für den die ukrainischen Geheimdienste verantwortlich seien.

09.10.2022

Russlands Armee hat nach ukrainischen Angaben mit mehreren Raketen in der südukrainischen Stadt Saporischschja Wohnhäuser bombardiert und zahlreiche Zivilisten getötet. Die Entwicklungen im Ticker.

Red./Agenturen

9.10.2022

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. «Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war», sagte der Kremlchef am Sonntagabend. Kiew hat eine Beteiligung an dem Anschlag bislang nicht eingeräumt.

Bei der Vorbereitung hätten russische Bürger und ausländische Staaten mitgeholfen, sagte der Chef der nationalen Ermittlungsbehörde, Alexander Bastrykin, bei dem Treffen mit Putin, von dem Staatsmedien Videoausschnitte veröffentlichten.

Die schwere Explosion auf der einzigen Verbindungsbrücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim weckte international Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Das nationale Ermittlungskomitee hatte in einer ersten Reaktion am Samstag mitgeteilt, dass ein von russischer Seite kommender, mit Sprengstoff beladener Lastwagen auf der Brücke explodiert sei. Durch die Detonation gerieten mehrere mit Diesel gefüllte Kesselwagen eines Güterzuges auf der höher gelegenen Eisenbahnbrücke in Brand. Drei Menschen starben demnach.

Russland greift Ziele im Süden der Ukraine an

Kurz nach der Explosion auf der Brücke hatte die russische Armee Ziele im Süden der Ukraine angegriffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte in seinem Telegram-Kanal Bilder schwer zerstörter Hochhäuser in Saporischschja. Dort sollen nach ukrainischen Angaben 12 Menschen getötet und 49 verletzt worden sein. Selenskyj sprach vom «absoluten Bösen»; die «Terroristen» würden vom Befehlsgeber bis zum Täter zur Verantwortung gezogen. Die Stadt Saporischschja wird anders als grosse Teile des gleichnamigen Gebiets nicht von russischen Truppen kontrolliert. Sie war bereits mehrfach Ziel von Angriffen. Nach ukrainischen Militärangaben sollen die russischen Truppen mindestens zwölf Raketen auf Wohngebäude abgefeuert haben. Eine russische Bestätigung gab es dafür nicht.

Im südukrainischen Gebiet Cherson bereiteten die russischen Besatzer unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven die Evakuierung von Zehntausenden Zivilisten vor. Nach den zahlreichen Niederlagen bei ihrem Angriffskrieg tauschte Russland den Kommandeur der Armee aus.

London: Kapazität der Strassenbrücke zur Krim deutlich verringert

Die Explosion dürfte nach Ansicht britischer Experten die Kapazität der Strassenverbindung erheblich verringert haben. Zwei der vier Fahrspuren seien auf einer Länge von 250 Metern eingestürzt. Die anderen beiden Spuren würden aber wahrscheinlich wieder genutzt, hiess es im täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums. Wie schwer die Schienenverbindung beschädigt ist, sei unklar, «aber jegliche schwerere Störung ihrer Kapazität wird höchstwahrscheinlich einen erheblichen Einfluss auf die bereits angespannten Fähigkeiten Russlands haben, seine Kräfte in der Südukraine zu versorgen», so die Mitteilung.

Der Zugverkehr lief nach russischen Angaben am Sonntag aber wieder nach Plan. Die Güter- und Fernverkehrszüge rollten im normalen Betrieb, teilte das Verkehrsministerium in Moskau mit. Am Abend solle auch der Regionalverkehr wieder beginnen, hiess es. Die Aufräumarbeiten dauerten demnach an. Im Autoverkehr kam es zu stundenlangen Wartezeiten an der Brücke, wie Medien berichteten.

Selenskyj lässt ukrainische Beteiligung an Explosion offen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj liess eine Beteiligung seines Landes an der Explosion auf der Krim-Brücke offen. In der Ukraine sei es grossteils sonnig und warm gewesen, «auf der Krim leider bewölkt, obwohl auch dort warm», sagte er in der Nacht von Samstag auf Sonntag in seiner täglichen Videoansprache in Anspielung auf die Detonation. Näher ging er auf den Vorfall nicht ein.

Putins Reaktion auf die Explosion auf der Krim-Brücke

Kremlchef Putin hatte sich nach der Explosion auf der Krim-Brücke zunächst zurückgehalten. Am Samstag wies er per Dekret den Geheimdienst FSB an, die Kontrolle über die durch eine Explosion beschädigte Krim-Brücke zu verschärfen. «Dem FSB werden die Vollmachten übertragen zur Organisation und Koordination von Schutzmassnahmen für den Transportweg über die Meerenge von Kertsch, für die Strombrücke der Russischen Föderation auf die Halbinsel Krim und die Gaspipeline vom Gebiet Krasnodar zur Krim», heisst es in dem Dekret. Für Montag hat der Kreml eine Sitzung Putins mit dem russischen nationalen Sicherheitsrat angekündigt. Dort könnte eine Reaktion auf den Anschlag besprochen werden.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Das zuletzt auf Notstrom-Generatoren angewiesene ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist wieder am Netz.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht.
  • Bei einem neuerlichen russischen Angriff auf die südukrainische Stadt Saporischschja sind nach Behördenangaben mindestens 12 Menschen getötet worden. Zuerst war von 17 Toten die Rede, Kiew korrigierte die Zahl anschliessend.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung seiner Untergebenen an der Explosion auf der Krim-Brücke offen gelassen.
  • Russische Taucher untersuchen am Sonntag die Schäden, die durch die starke Explosion auf der Strassen- und Eisenbahnbrücke zur Krim entstanden sind.
  • Nach einem russischen Raketenangriff im Zentrum der Stadt Saporischschja am Donnerstag ist die Zahl der Todesopfer ukrainischen Angaben zufolge auf 17 gestiegen.
  • Die EU will einem Medienbericht zufolge im kommenden Winter bis zu 15'000 Ukrainer in EU-Staaten ausbilden. Die beiden Einsatz-Hauptquartiere sollen in Deutschland und Polen sein.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Sonntag

  • 21.56 Uhr

    Deutscher Kanzler Scholz tauscht sich mit US-Präsident Biden aus

    Dieser «Versuch der gewaltsamen Aneignung fremden Territoriums» werde «niemals akzeptiert», erklärte Hebestreit mit Blick auf die jüngste russische Annexion von vier ukrainischen Regionen. Scholz und Biden hätten dies als «weitere Eskalation» des russischen Angriffskriegs in der Ukraine bezeichnet.

    Die «jüngsten nuklearen Drohgebärden Moskaus» kritisierten Scholz und Biden laut Hebestreit als «unverantwortlich». Ein solcher Schritt Moskaus werde «außerordentlich gravierende Konsequenzen für Russland haben».

    Die «jüngsten nuklearen Drohgebärden Moskaus» kritisierten Scholz und Biden laut Hebestreit als «unverantwortlich». Ein solcher Schritt Moskaus werde «ausserordentlich gravierende Konsequenzen für Russland haben».

    Scholz und Biden bekräftigten ihre Forderung, wonach der russische Präsident Wladimir Putin «nach wie vor aufgefordert bleibe, die Kriegshandlungen einzustellen und seine Streitkräfte komplett aus dem gesamten Gebiet der Ukraine abzuziehen». Die USA und Deutschland würden «die Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression und zur Wiederherstellung ihrer Souveränität und territorialen Integrität unvermindert fortsetzen und den Sanktionsdruck gegenüber Russland aufrechterhalten».

  • 21.15 Uhr

    Atomkraftwerk Saporischschja nach Angriffen wieder am Netz

    Das zuletzt auf Notstrom-Generatoren angewiesene ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist wieder am Netz. Dies sei «eine vorübergehende Erleichterung in einer immer noch unhaltbaren Situation», schrieb der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, am Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Nach erneuten Bombenangriffen war die Anlage am Samstag komplett vom Stromnetz getrennt worden. Laut Grossi war «die einzige externe Stromquelle» der Anlage getroffen worden.

    Obwohl die sechs Reaktoren des größten Atomkraftwerks Europas derzeit heruntergefahren sind, sind sie auf Strom unter anderem zur Kühlung angewiesen. Grossi setzt sich für eine Schutzzone rund um das von Russland besetzte Akw ein.

    Ein russischer Soldat einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine. An dem Atomkraftwerk war es bereits wiederholt zu militärischen Angriffen gekommen, für die sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen. (Archivbild)
    Ein russischer Soldat einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine. An dem Atomkraftwerk war es bereits wiederholt zu militärischen Angriffen gekommen, für die sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP
  • 20.33 Uhr

    Twitch in Russland zu Geldstrafe verurteilt

    Russland stellt angebliche Falschmeldungen im Netz, etwa kritische Äusserungen zu den russischen Truppen in der Ukraine, offiziell unter Strafe. Der Streamingdienst Twitch soll nun zahlen.

    Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über den Krieg in der Ukraine hat die russische Justiz den Videostreaming-Dienst Twitch zu einer Geldstrafe verurteilt. Ein Gericht in Moskau legte am Dienstag die Höhe der Strafzahlung auf vier Millionen Rubel (rund 70’000 Franken) fest, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Konkret geht es demnach um ein Interview mit dem Berater im ukrainischen Präsidialamt, Olexij Arestowytsch, der irreführende Angaben zu Luftangriffen auf das Gebiet Odessa im Süden der Ukraine gemacht haben soll. Twitch sei aufgefordert worden, es zu löschen.

    Eine Geldstrafe droht deshalb nun auch der Wikimedia Foundation, die die Infrastruktur des Online-Lexikons Wikipedia finanziert. Die Anklage lautet, sie habe sich geweigert, Falschnachrichten über die «militärische Spezialoperation» zu löschen, wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine von Moskau offiziell bezeichnet wird.

    Das Icon des Videosstreaming-Dienstes Twitch auf einem iPhone.
    Das Icon des Videosstreaming-Dienstes Twitch auf einem iPhone.
    dpa
  • 19.45 Uhr

    Putin gibt Ukraine Schuld an «Terrorakt» auf Krim-Brücke

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. «Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war», sagte der Kremlchef am Sonntagabend. Kiew hat eine Beteiligung an dem Anschlag bislang nicht eingeräumt.

    Bei der Vorbereitung des Terroranschlags hätten russische Bürger und ausländische Staaten mitgeholfen, sagte der Chef der nationalen Ermittlungsbehörde, Alexander Bastrykin, bei dem Treffen mit Putin, von dem Staatsmedien Videoausschnitte veröffentlichten. Der Kreml hat für diesen Montag eine Sitzung Putins mit dem russischen nationalen Sicherheitsrat angekündigt. Dort könnte eine Reaktion auf den Anschlag besprochen werden.

    Russlands nationales Ermittlungskomitee hatte in einer ersten Reaktion am Samstag mitgeteilt, dass nach vorläufigen Angaben ein Lastwagen auf der Brücke explodiert sei. Bastrykin sagte nun, es seien viele Zeugen und Augenzeugen vernommen worden. Die Untersuchungen zu dem Anschlag liefen weiter, darunter Sprengstoffanalysen, genetische und kriminalistische Expertisen. Ukrainische Medien hingegen vermuteten bereits, dass der ukrainische Geheimdienst dahinterstecken könnte.

  • 19.02 Uhr

    Deutsche und litauische Truppen üben an der Nato-Ostflanke

    Es ist die erste Militärübung der deutschen Brigade zum verstärkten Schutz der Nato-Ostflanke: Bei dem Manöver «Fast Griffin» üben deutsche Soldaten mit litauischen Truppen auf dem Truppenübungsplatz Gaiziunai nahe dem Militärstützpunkt Rukla. «Sinn und Zweck dieser Übung ist es, mit unseren litauischen Partnern die Interoperabilität im Gefecht zu testen», sagte Brigadegeneral Christian Nawrat der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag bei einem Besuch auf dem Übungsgelände. «Das beginnt beim gleichen taktischen Verständnis, bei den Absprachen im Bereich des Führungsprozesses und endet letztlich bei der gemeinsamen Sprache über Funk.» Nawrat ist Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41 «Vorpommern», die für den verstärkten Schutz Litauens bestimmt worden war.

    An der Übung sind rund 200 deutsche Soldaten des Jägerbataillons 413 aus Torgelow und etwa 50 Transport- und Gefechtsfahrzeuge beteiligt. Geübt werden soll das Zusammenwirken der Streitkräfte der beiden Bündnispartner. Noch bis Mitte Oktober werden dazu verschiedene Einsätze durchgespielt und die Abstimmung zwischen Militäreinheiten und Kommandostrukturen trainiert. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Logistik und Mobilität zur Verlegung von Truppen und Ausrüstung.

  • 18.53 Uhr

    FSB spricht von mehr als 100 Angriffen auf russisches Staatsgebiet

    Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB der Ukraine mehr als 100 Angriffe auf russisches Staatsgebiet vorgeworfen - alleine seit Anfang Oktober. Insgesamt seien in den vergangenen Tagen 32 Ortschaften in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Brjansk, Kursk und Belgorod beschossen worden, teilte der FSB am Sonntag mit. Damit habe die Zahl der Angriffe zuletzt deutlich zugenommen. Unabhängig überprüft werden konnte das nicht.

    Bei den Angriffen seien ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, hiess es aus Moskau weiter.

    Seit Beginn des Krieges, den Russland Ende Februar mit dem Einmarsch in die Ukraine selbst angefangen hat, beklagt Moskau immer wieder auch den Beschuss grenznaher Gebiete durch die Ukraine. Die Opferzahlen auf russischer Seite stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den verheerenden Kriegsfolgen in der Ukraine. Kiew reagiert auf die Vorwürfe in der Regel nicht.

    Dieses vom Pressedienst des russischen Katastrophenschutzministeriums am 1. April 2022 veröffentlichte Foto zeigt den Brandherd eines Öldepots in Belgorod.
    Dieses vom Pressedienst des russischen Katastrophenschutzministeriums am 1. April 2022 veröffentlichte Foto zeigt den Brandherd eines Öldepots in Belgorod.
    Bild: Keystone/AP/Russian Emergency Ministry Press Service
  • 18.37 Uhr

    USA: Bidens «Armageddon»-Warnung fusst nicht auf neuen Erkenntnissen

    Die US-Regierung hat keine Hinweise darauf, dass Russlands Präsident Wladimir Putin eine Entscheidung zum Einsatz von nuklearen Waffen getroffen hat. Auch die Warnung von Präsident Joe Biden vor einem «Armageddon» beruhe nicht auf neuen Erkenntnissen der Geheimdienste, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Sonntag im US-Fernsehen.

    «Was der Präsident zum Ausdruck brachte, war, dass angesichts der Vorgänge auf dem Schlachtfeld in der Ukraine und der sehr unverantwortlichen und rücksichtslosen Äusserungen von Wladimir Putin in den vergangenen Tagen viel auf dem Spiel steht», sagte Kirby. Man habe bisher aber keine Anzeichen dafür gesehen, dass Putin tatsächlich beabsichtigt, nukleare Waffen in der Ukraine einzusetzen. «Wir beobachten dies so gut wir können.»

    US-Präsident Joe Biden hatte mit Blick auf Drohungen aus Moskau erklärt, die Welt habe seit der Kuba-Krise im Oktober 1962 nicht vor der Aussicht auf ein «Armageddon» gestanden. Damals waren USA und Sowjetunion einem Atomkrieg nahegekommen, räumten die Gefahr jedoch mit Verhandlungen aus.
    US-Präsident Joe Biden hatte mit Blick auf Drohungen aus Moskau erklärt, die Welt habe seit der Kuba-Krise im Oktober 1962 nicht vor der Aussicht auf ein «Armageddon» gestanden. Damals waren USA und Sowjetunion einem Atomkrieg nahegekommen, räumten die Gefahr jedoch mit Verhandlungen aus.
    Bild: Keystone/AP/Susan Walsh
  • 17.48 Uhr

    UN-Vollversammlung berät zu russischer Annexion ukrainischer Gebiete

    Die UN-Vollversammlung beginnt ab Montag (21.00 Uhr MESZ) Beratungen zu den jüngsten völkerrechtswidrigen Annexionen von Teilen der Ukraine durch Russland. Am Ende der Sitzung in New York, die sich aufgrund einer Vielzahl an Sprecherinnen und Sprechern bis Mittwoch hinziehen könnte, soll das mit 193 Mitgliedstaaten grösste UN-Gremium über eine Resolution zur Verurteilung Moskaus abstimmen. Russland hatte im Vorfeld - scheinbar in der Hoffnung auf ein besseres Ergebnis - für eine geheime Abstimmung geworben. Ranghohe Diplomaten bezeichnen dies als beispiellosen Vorgang, der wohl keine ausreichende Unterstützung erhalten würde.

  • 17.13 Uhr

    Ukraine nennt sieben befreite Orte in Gebiet Luhansk

    Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen sieben Orte im weitgehend von Russland besetzten Gebiet Luhansk im Osten ihres Landes zurückerobert. Dazu zählten etwa die Dörfer Nowoljubiwka und Grekiwka, schrieb der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, am Sonntag auf Telegram. Bereits am Freitag hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj von sechs befreiten Luhansker Ortschaften gesprochen. Da diese aber nach der Vertreibung der russischen Truppen noch abgesichert werden mussten, könnten die Details erst jetzt genannt werden, meinte Hajdaj.

  • 16.42 Uhr

    Surowikin-Beförderung lässt russische Nationalisten hoffen

    Laut Experten des US-Thinktanks Institute for the Study of War (ISW) hat die Beförderung von Sergej Surowikin zum Generalkommandeur der russischen Truppen in der Ukraine unter kremlfreundlichen Nationalisten einige begeisterte Reaktionen hervorgerufen. Laut der Analyse des Instituts reagierten die auf Militärwesen spezialisierten russischen Blogger mit Euphorie auf die Ernennung Surowikins. Ihm wird die nötige «Härte» zugeschrieben, um eine positive Wende für Russland im Ukraine-Krieg zu erzielen. So hat auch der Oligarch und Finanzier der berüchtigten Gruppe Wagner, Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin, in positiver Weise auf Surowikins konkrete Konflikterfahrungen hingewiesen.

  • 15.14 Uhr

    Kirgistan streicht kurzfristig russisch geführtes Militärmanöver

    Einen Tag vor dem geplanten Start gemeinsamer Militärmanöver von sechs Staaten hat Gastgeber Kirgistan die Übung am Sonntag abgesagt. An dem Manöver der von Russland angeführten Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) hätten von Montag bis Freitag Militärangehörige aus Russland, Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan teilnehmen sollen. Beobachter aus fünf weiteren Staaten, darunter Serbien, Syrien und Usbekistan, waren eingeladen.

    Eine nähere Begründung für die Absage der Übung «Unzerstörbare Bruderschaft-2022» nannte das kirgisische Verteidigungsministerium nicht. Früheren Berichten zufolge hätte es bei dem Manöver um die Sicherung von Waffenruhen gehen sollen.

    Der Schritt ist das jüngste Anzeichen für mögliche Spannungen innerhalb der Anfang der 1990er Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gegründeten Allianz. Im September verzichtete Armenien auf die Teilnahme an einem zweiwöchigen Manöver der OVKS in Kasachstan. Zuvor hatte es die Organisation dafür kritisiert, im Konflikt mit dem Nicht-Mitgliedsstaat Aserbaidschan nicht offen die Partei Armeniens ergriffen zu haben. Im vergangenen Frühjahr kam es zwischen den Mitgliedsstaaten Kirgistan und Tadschikistan zu einem blutigen Grenzstreit, bei dem die Organisation nicht eingriff.

  • 14.29 Uhr

    Slowakei übergibt zwei Zuzana-Radhaubitzen an Ukraine

    Die Slowakei hat zwei weitere Radhaubitzen vom Typ Zuzana an die von Russland angegriffene Ukraine übergeben. «Wir haben dem Aggressor Putin noch ein weiteres Geschenk gemacht», schrieb Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Sonntag sarkastisch bei Twitter. Der russische Präsident Wladimir Putin war am Freitag 70 Jahre alt geworden.

    Die Lieferung ist Teil einer kommerziellen Bestellung von insgesamt acht Zuzana-Haubitzen, von denen zwei noch ausstehen. Darüber hinaus wollen Dänemark, Norwegen und Deutschland gemeinsam die Produktion von 16 weiteren Waffensystemen dieses Typs für Kiew finanzieren.

    Zuzana ist eine Weiterentwicklung der tschechoslowakischen Selbstfahrlafette Dana. Das Geschütz verwendet nun das Nato-Standardkaliber 155 Millimeter. Die maximale Feuerreichweite liegt bei mehr als 39 Kilometern. Die Basis bildet ein schwerer vierachsiger Lastwagen.

  • 13.52 Uhr

    Umstrittenes Gasfeld an Israels Fördersystem angeschlossen

    Trotz fehlender Einigung mit dem Libanon im Streit um die künftige Seegrenze ist das Gasfeld Karisch im Mittelmeer bereits an Israels nationales Fördersystem angeschlossen worden.

    Das britisch-griechische Unternehmen Energean teilte am Sonntag mit, als Teil eines Tests sei erstmals Gas in umgekehrter Richtung, also von der Küste in Richtung Plattform, transportiert worden. Es handelt sich noch nicht um den Beginn der Gasförderung, sondern eine Prüfung der Systeme.

    Das Gasfeld ist Teil eines Streits um ein Meeresgebiet, das sowohl Israel als auch der Libanon als ausschliessliche Wirtschaftszone beanspruchen. Der jahrzehntelange Konflikt um den Grenzverlauf hatte sich nach der Entdeckung von Erdgas-Ressourcen weiter verschärft. Israel will so bald wie möglich mit der Gasförderung aus dem Karisch-Gasfeld beginnen. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hatte den Beginn der Förderung vor einer Einigung als «rote Linie» bezeichnet. Israel hatte an der Plattform Anfang Juli mehrere Drohnen der Hisbollah abgeschossen.

    Das Gas aus Israel könnte auch zur Linderung der Energiekrise in Europa beitragen. Seit der russischen Invasion in der Ukraine sucht die EU zunehmend nach anderen Gaslieferanten.

    Die Lage zwischen Israel und dem Libanon ist angespannt aufgrund eines Streits um die gemeinsame Seegrenze.
    Die Lage zwischen Israel und dem Libanon ist angespannt aufgrund eines Streits um die gemeinsame Seegrenze.
    Bild: Keystone
  • 13.04 Uhr

    Zugverkehr auf Krim-Brücke wieder nach Plan

    Nach der schweren Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von ihm annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim läuft der Zugverkehr nach russischen Angaben wieder nach Plan. Die Güter- und Fernverkehrszüge rollten am Sonntag im normalen Betrieb, teilte das Verkehrsministerium in Moskau mit.

    Der Verkehr auf der Krim-Brücke auf dem unbeschädigten Teil. Gemäss russischen Angaben verkehren auch die Züge wieder planmässig.
    Der Verkehr auf der Krim-Brücke auf dem unbeschädigten Teil. Gemäss russischen Angaben verkehren auch die Züge wieder planmässig.
    Bild: Keystone

    Am Abend solle auch der Regionalverkehr wieder beginnen, hiess es. Das Ministerium veröffentlichte auch ein Foto der verbrannten Güterzug-Waggons, die am Samstag in Flammen aufgegangen waren. Die Aufräumarbeiten dauerten demnach an. Im Autoverkehr hingegen kam es zu stundenlangen Wartezeiten an der Brücke, wie Medien berichteten.

    Lange Warteschlange vor der Krim-Brücke am Samstag, nachdem eine Explosion Teile der Brücke zerstört hat.
    Lange Warteschlange vor der Krim-Brücke am Samstag, nachdem eine Explosion Teile der Brücke zerstört hat.
    Bild: Keystone

    Auf russischer Seite und auf der Seite des Krim-Küstenorts Kertsch bildeten sich lange Autoschlangen, weil die Behörden alle Fahrzeuge streng kontrollierten und laut Augenzeugen nur etappenweise passieren liessen. Einige Fahrer schrieben in sozialen Netzwerken, sie hätten sechs bis zwölf Stunden gebraucht, um über die 19 Kilometer lange Brücke zu kommen. Probleme und Wartezeiten gab es russischen Staatsmedien zufolge auch bei dem eigens eingerichteten Fährverkehr.

  • 12.45 Uhr

    Wagner-Söldner besuchen russische Schulklassen

    Russland setzt offenbar neue Methoden ein, um Kriegspropaganda zu verbreiten. So sollen Söldner der Gruppe Wagner Primarklassen Schulbesuche abstatten. Das schreibt der «Blick» und beruft sich dabei auf das osteuropäische Portal «Nextra».

    Ein Söldner der Gruppe Wagner führt Gespräche «über wichtige Dinge» mit russischen Primarschülern.
    Ein Söldner der Gruppe Wagner führt Gespräche «über wichtige Dinge» mit russischen Primarschülern.
    Twitter/Nextra

    Dieses teilt auf Twitter Bilder des Schulbesuchs und schreibt dazu, der Söldner hätte wichtige Gespräche über wichtige Dinge mit Drittklässlern geführt. Auf der Website der Schule sei der Söldner gar als Ehrengast bezeichnet worden. Weiter schreibt Nextra: «Hat er ihnen gesagt, dass sie erst ins Gefängnis müssen, um Wagner-Söldner zu werden? Tolle Motivation für Kinder!»

  • 11.30 Uhr

    London: Kapazität der Strassenbrücke zur Krim deutlich verringert

    Die Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim dürfte nach Ansicht britischer Experten die Kapazität der Strassenverbindung erheblich verringert haben. Zwei der vier Fahrspuren seien auf einer Länge von 250 Metern eingestürzt. Die anderen beiden Spuren würden aber wahrscheinlich wieder genutzt, hiess es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums am Sonntag.

    Wie schwer die daneben verlaufende Schienenverbindung beschädigt ist, sei unklar, «aber jegliche schwerere Störung ihrer Kapazität wird höchstwahrscheinlich einen erheblichen Einfluss auf die bereits angespannten Fähigkeiten Russlands haben, seine Kräfte in der Südukraine zu versorgen», so die Mitteilung.

    Kreml-Chef Wladimir Putin dürfte der Vorfall nach Ansicht der britischen Experten persönlich getroffen haben. «Es kam Stunden nach seinem 70. Geburtstag, er hatte die Brücke persönlich gesponsert und eröffnet und der beauftragte Bauunternehmer war sein Kindheitsfreund Arkady Rotenberg», hiess es in der Mitteilung weiter.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

  • 10.10 Uhr

    Selenskyj spricht von zwölf Toten nach Raketenangriff in Saporischschja

    Russlands Armee hat nach ukrainischen Angaben mit mehreren Raketen in der südukrainischen Stadt Saporischschja Wohnhäuser bombardiert und zahlreiche Zivilisten getötet. Es gebe 12 Tote und 49 Verletzte, darunter sechs Kinder, die im Krankenhaus behandelt werden müssten, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag in Kiew mit. Er veröffentlichte dazu in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram Bilder schwer zerstörter Hochhäuser. Er sprach vom «absoluten Bösen»; die «Terroristen» würden vom Befehlsgeber bis zum Täter zur Verantwortung gezogen.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Angriff auf Wohnhäuser in Saporischschja als Akt des Terrors. (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Angriff auf Wohnhäuser in Saporischschja als Akt des Terrors. (Archivbild)
    Bild: Keystone

    Die Stadt Saporischschja wird anders als grosse Teile des gleichnamigen Gebiets nicht von russischen Truppen kontrolliert. Sie war bereits mehrfach Ziel von Angriffen. Nach ukrainischen Militärangaben sollen die russischen Truppen mindestens zwölf Raketen auf die Wohngebäude abgefeuert haben. Eine Bestätigung von russischer Seite gab es dafür zunächst nicht. Die ukrainischen Behörden hatten in der Nacht erst eine höhere Todeszahl genannt, sich später aber korrigiert.

    Russland versucht nach der international als Völkerrechtsbruch kritisierten Annexion von vier ukrainischen Gebieten, zu denen auch die Region Saporischschja gehört, dort weiter vorzudringen. Die Ukraine hatte zuletzt bei ihrer Verteidigungsoffensive Dutzende Ortschaften befreit und die russischen Besatzer zurückgedrängt.

  • 9.15 Uhr

    Kiew meldet erneut Beschuss auf Saporischschja

    Bei einem neuerlichen russischen Angriff auf die südukrainische Stadt Saporischschja sind nach Behördenangaben mindestens 17 Menschen getötet worden. Bei dem Raketenangriff in der Nacht zum Sonntag seien mindestens 20 Einfamilienhäuser und rund 50 mehrstöckige Wohnhäuser getroffen worden, erklärte ein Mitglied der Stadtverwaltung im Onlinedienst Telegram. Vier Schulen seien beschädigt.

    Die Stadt Saporischschja ist in der Nacht auf Sonntag erneut beschossen worden. Getroffen wurden mehrere Wohnhäuser. 17 Menschen sind getötet worden.
    Die Stadt Saporischschja ist in der Nacht auf Sonntag erneut beschossen worden. Getroffen wurden mehrere Wohnhäuser. 17 Menschen sind getötet worden.
    Keystone

    «Wieder Saporischschja. Wieder gnadenlose Angriffe auf friedliche Leute. Auf Wohngebäude, mitten in der Nacht», schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram.

    Bereits am Donnerstagmorgen war die Stadt mit Raketen beschossen worden. Nach dem Angriff wurden bislang 17 Todesopfer geborgen.

    Die von den ukrainischen Behörden kontrollierte Stadt Saporischschja liegt in der gleichnamigen Region, in welcher sich auch das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Moskau hatte die Region für annektiert erklärt, obwohl sie nicht vollständig unter Kontrolle der russischen Truppen steht. Per Dekret hatte Russlands Präsident Wladimir Putin auch das Akw am Mittwoch unter russische Verwaltung gestellt.

  • 8.18 Uhr

    Selenskyj lässt Beteiligung an Explosion auf Krim-Brücke offen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung seiner Untergebenen an der Explosion auf der Krim-Brücke offen gelassen. In der Ukraine sei es grossteils sonnig und warm gewesen, «auf der Krim leider bewölkt, obwohl auch dort warm», sagte er in seiner täglichen Videoansprache in Anspielung auf die morgendliche Detonation an der Brücke. Näher ging er auf den Vorfall nicht ein.

    Die Krim-Brücke am 8. Oktober, nachdem eine Lastwagenbombe auf der Brücke explodiert ist.
    Die Krim-Brücke am 8. Oktober, nachdem eine Lastwagenbombe auf der Brücke explodiert ist.
    Keystone/AP Photo

    Allerdings forderte er anschliessend einmal mehr die Russen zur Aufgabe und Flucht auf. Das sei ihre beste Option, um am Leben zu bleiben, so Selenskyj. Es werde eine Zukunft ohne Besatzer geben in der Ukraine. «Auf unserem ganzen Territorium, insbesondere auf der Krim», sagte er. Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke war am frühen Samstagmorgen von einer schweren Explosion erschüttert worden. Videos zeigen grosse Zerstörungen. Die genauen Hintergründe sind noch unklar.

    Selenskyjs Angaben nach geht der Vormarsch der ukrainischen Truppen im Osten und Süden weiter. Allerdings machte er keine Angaben zu neuen Eroberungen. Stattdessen hob der Staatschef mit dem Gebiet Donezk einen Frontabschnitt gesondert hervor, an dem die Russen zuletzt Erfolge vermeldet hatten. Im Raum Bachmut werde sehr hart gekämpft, räumte der 44-Jährige ein. Er lobte die «Widerstandsfähigkeit» der Brigade, die dort ihre Stellungen halte. Die Kleinstadt Bachmut gilt als wichtiger Pfeiler im Verteidigungsbollwerk um den von Kiew kontrollierten Grossraum Slowjansk-Kramatorsk im Gebiet Donezk.

  • 8.17 Uhr

    Weitere Tote nach Angriff auf Stadt Saporischschja

    Nach einem russischen Raketenangriff im Zentrum der Stadt Saporischschja am Donnerstag ist die Zahl der Todesopfer ukrainischen Angaben zufolge weiter gestiegen. Mindestens 17 Menschen seien getötet worden, darunter ein Kind, teilte der staatliche ukrainische Notdienst im Onlinedienst Telegram mit. Am Samstag hatten ukrainische Behörden die Zahl der Toten bereits auf 14 korrigiert.

    Ukrainische Einsatzkräfte untersuchen nach einem Raketenangriff am 6. Oktober die Trümmer in Saporischschja.
    Ukrainische Einsatzkräfte untersuchen nach einem Raketenangriff am 6. Oktober die Trümmer in Saporischschja.
    Keystone/State Emergency Service of Ukraine

    Die von ukrainischen Einheiten kontrollierte Stadt Saporischschja liegt in der gleichnamigen Region, in welcher sich auch das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Moskau hatte die Region in dieser Woche annektiert, obwohl sie nicht vollständig unter Kontrolle der russischen Truppen steht. Per Dekret hatte Russlands Präsident Wladimir Putin auch das AKW am Mittwoch unter russische Verwaltung gestellt.

  • 8.10 Uhr

    Russische Taucher untersuchen Schäden an Krim-Brücke

    Russische Taucher untersuchen am Sonntag die Schäden, die durch die starke Explosion auf der Strassen- und Eisenbahnbrücke zur Krim entstanden sind.

    Russische Nachrichtenagenturen zitieren den stellvertretenden Ministerpräsidenten Marat Khusnullin mit den Worten, die Taucher werden um 6.00 Uhr Früh (05.00 Uhr MESZ) mit der Arbeit beginnen. Eine detailliertere Untersuchung oberhalb der Wasserlinie soll bis zum Ende des Tages abgeschlossen sein.

    Ein Helikopter löscht den Brand auf der Krim-Brücke am 8. Oktober. Russische Taucher untersuchen am Sonntag die Schäden unter Wasser.
    Ein Helikopter löscht den Brand auf der Krim-Brücke am 8. Oktober. Russische Taucher untersuchen am Sonntag die Schäden unter Wasser.
    Keystone

    Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke war Samstagfrüh von einer schweren Explosion erschüttert worden. Videos zeigen grosse Schäden. Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Russischen Angaben zufolge ist ein Lastwagen explodiert. Dadurch sollen nach Darstellung russischer Ermittler weiter entfernt gleich sieben Kesselwagen mit Diesel in Brand geraten sein. Ausserdem stürzten Teile der Brückenautobahn ins Meer.

  • 8.00 Uhr

    EU will im Winter bis zu 15'000 Ukrainer ausbilden

    Die Europäische Union will einem Medienbericht zufolge im kommenden Winter bis zu 15'000 Ukrainer in EU-Staaten ausbilden. Die beiden Einsatz-Hauptquartiere sollen in Deutschland und Polen sein.

    Das berichtete die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf hochrangige EU-Diplomaten und entsprechende Beschlüsse. Demnach soll das Mandat für die Ausbildungsmission zunächst für zwei Jahre gelten.

    Die zuständigen EU-Botschafter verabschiedeten dem Bericht zufolge im Rahmen des «Politischen und Sicherheitspoltischen Komitees» (PSK) einen Beschluss, wonach die entsprechenden Module und Strukturen schnell errichtet werden sollen. Wie die Zeitung unter Berufung auf Diplomatenkreise schreibt, soll in Polen ein multinationales Trainingskommando auf operativer Ebene errichtet werden.

    Dabei sollen ukrainische Soldaten etwa in der Abwehr chemischer, biologischer und nuklearer Waffen, im Sanitätswesen und im Umgang mit Cyberangriffen ausgebildet werden. Auch die Ausbildung in militärischer Logistik, in der Instandsetzung von Waffen, im Häuserkampf und in Fragen der Luftverteidigung sowie des Artillerieeinsatzes gehörten dazu.

    In dem zweiten Trainingskommando werde Deutschland in grösserem Umfang spezielle Ausbildungseinheiten anbieten, beispielsweise Minenräumung oder Taktikschulungen. Es solle aber auch Lehrgänge in anderen EU-Ländern geben. Der «Welt am Sonntag» zufolge soll die neue Ausbildungsmission am 17. Oktober von den EU-Aussenministern bei ihrem Treffen in Luxemburg beschlossen werden.