Schiessübungen? Britisches Schiff nicht Ziel von russischen Bomben

dpa

23.6.2021 - 13:42

Der britische Zerstörer «HMS Defender» soll laut dem russischen Verteidgungsministerium bis zu drei Kilometer weit in russische Gewässer eingedrungen sein. (Archiv)
Der britische Zerstörer «HMS Defender» soll laut dem russischen Verteidgungsministerium bis zu drei Kilometer weit in russische Gewässer eingedrungen sein. (Archiv)
Bild: Keystone

Ein britisches Kriegsschiff dringt nach Darstellung Moskaus im Schwarzen Meer in russische Gewässer ein. Russland setzt Bomben und Schüsse zur Warnung ein. Auch an die USA richtet die Regierung in Moskau deutliche Worte.

23.6.2021 - 13:42

Das Verteidigungsministerium in London hat die Darstellung Moskaus dementiert, wonach ein britisches Schiff im Schwarzen Meer mit Schüssen und Bombenabwürfen beim Einfahren in russische Gewässer gewarnt wurde. Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums zur Warnung eines britischen Kriegsschiffs im Schwarzen Meer Schüsse abgegeben und Bomben abgeworfen. Das Schiff sei am Mittwochmittag unweit der Halbinsel Krim drei Kilometer weit in russische Hoheitsgewässer gefahren, meldete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das Ministerium in Moskau. Nach dem gemeinsamen Beschuss durch die russische Schwarzmeerflotte und den Grenzschutz des Inlandsgeheimdienstes FSB drehte das britische Schiff demnach ab. Es gab dem Vernehmen nach keine Verletzten.

«Wir glauben, dass die Russen Schiessübungen vorgenommen haben im Schwarzen Meer», hiess es in einer Mitteilung des Ministeriums am Mittwoch auf Twitter. Diese seien vorab angekündigt worden. Es habe keine Schüsse gegeben, die auf den vor Ort eingesetzten Zerstörer HMS Defender gerichtet gewesen seien. Auch die Behauptung, dass Bomben auf dem Kurs des Schiffes abgeworfen worden seien, erkenne man nicht an. Die HMS Defender sei auf einer «harmlosen Durchfahrt» durch ukrainische Gewässer im Einklang mit internationalem Recht, so die Mitteilung weiter. Russland hat die Krim völkerrechtswidrig annektiert und sieht die Gewässer davor daher als eigenes Territorium an.

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, ein britisches Kriegsschiff im Schwarzen Meer sei mit Schüssen und Bombenabwürfen verwarnt worden. Das Schiff sei am Mittwoch unweit der Halbinsel Krim drei Kilometer weit in russische Hoheitsgewässer gefahren.

Seit knapp sieben Jahren werden Teile der ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze von moskautreuen Separatisten kontrolliert. Russland hatte sich 2014 die Schwarzmeer-Halbinsel Krim einverleibt. Im Frühjahr wollten die USA Kriegsschiffe ins Schwarze Meer schicken, hatten aber nach massiver Kritik aus Russland davon Abstand genommen.

dpa