Wer mehrmals die Woche sauniert, kann das Schlaganfallrisiko um bis zu 61 Prozent senken. Dies zeigt nun eine gemeinsame Studie der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universität Ostfinnland.
Rund 1600 Männer und Frauen zwischen 53 und 74 Jahren, die regelmässig die Sauna besuchen, wurden dafür befragt, wie die Med-Uni Innsbruck mitteilte. Zudem wurden die Daten der finnischen, prospektiven "Kuopio Ischaemic Heart Disease Risk Factor"-Studie herangezogen.
Dabei kam Peter Willeit, Epidemiologe an der Med-Uni Innsbruck, gemeinsam mit finnischen Kollegen zu dem Schluss, dass unabhängig von anderen Parametern wie Alter, Geschlecht, Lebensstil, Body-Mass-Index und kardiovaskulären Vorerkrankungen, die Frequenz von Saunabädern einen relevanten Einflussfaktor auf das Schlaganfallrisiko darstellt.
Bei der Befragung wurden Häufigkeit und Dauer des Saunabesuchs eruiert, wobei durchwegs die finnische Sauna-Variante mit hohen Temperaturen von 80 bis 100 Grad Celsius, niedriger Luftfeuchtigkeit und häufigem Aufguss in Betracht gezogen wurde. Die Probanden wurden dann in drei Klassen unterteilt: jene, die einmal pro Woche, jene, die zwei bis drei Mal pro Woche und jene, die vier bis sieben Mal pro Woche in die Sauna gehen.
"Der Abgleich dieser Frequenzklassen mit den Daten der über 15 Jahre laufenden Beobachtungsstudie zeigte, dass das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, mit der Häufigkeit von Sauna-Besuchen sinkt", erklärte Willeit.
Im Detail heisst das: Ein zwei bis drei Mal wöchentlicher Saunabesuch verringert das Schlaganfallrisiko gegenüber einem einmal wöchentlichen Saunabad um 14 Prozent; Personen, die vier bis sieben Mal pro Woche saunieren, haben bereits ein um 61 Prozent niedrigeres Risiko. Die Ergebnisse gelten für Frauen und Männer gleichermassen.
Bereits vorangegangene Studien hätten gezeigt, dass häufige Saunagänge das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Bluthochdruck senken. Dies könnte wiederum Auswirkungen auf das Schlaganfallrisiko haben.
Keine generelle Empfehlung
Auch die Stimulierung des Immunsystems, der positive Einfluss auf das autonome Nervensystem und die Reduktion von oxidativem Stress nach Saunagängen würden Erklärungen für den Zusammenhang liefern, hiess es. Untersuchungen würden ausserdem zeigen, dass die Steifigkeit der Gefässe durch Saunagänge abnimmt.
Eine generelle Empfehlung für häufiges Saunieren wollten die Wissenschaftler aber dennoch nicht aussprechen. "Menschen mit kardialen Vorerkrankungen sollten unbedingt mit ihrem Arzt Rücksprache halten, ob und in welchem Ausmass Saunabesuche für sie möglich sind", meinte Willeit. Die Studie wurde im Fachjournal "Neurology" veröffentlicht.
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