Coronavirus – Schweiz Schaffhauser Polizei: «Gegen Unvernunft gibt es keine Mittel»

fn, sda

17.4.2021 - 19:06

Die Stadt zog ihre Bewilligung zwar zurück, die Polizei schritt aber nicht ein. Knapp 1000 Massnahmen-Gegner beschallten am Samstag die Schaffhauser Fussgängerzone.
Die Stadt zog ihre Bewilligung zwar zurück, die Polizei schritt aber nicht ein. Knapp 1000 Massnahmen-Gegner beschallten am Samstag die Schaffhauser Fussgängerzone.
Keystone

Fast 1000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen haben sich am Samstagnachmittag in der Schaffhauser Fussgängerzone zu einer Demonstration versammelt. Bewilligt war die Kundgebung nicht. Die Polizei schritt dennoch nicht ein.

Keystone-SDA, fn, sda

Die Schaffhauser Polizei war zwar mit einem Grossaufgebot vor Ort. Sie hielt sich aber gemäss einer Mitteilung nach Ende der Kundgebung «im Sinne der Verhältnismässigkeit» zurück, weil die Demonstration friedlich verlief. «Auch wir bleiben ruhig. Gegen Unvernunft gibt es keine Mittel», begründete die Polizei ihr Vorgehen bereits am Nachmittag auf Twitter.

Insgesamt habe sie 31 Wegweisungen ausgesprochen, drei Reisebusse bei der Anfahrt zurückgeschickt und eine Person wegen Widerhandlung gegen die Wegweisung verzeigt, schrieb die Polizei am Abend in der Mitteilung. Neben den Verstössen gegen die Schutzmassnahmen habe es keine weiteren Straftaten gegeben.

Während rund drei Stunden standen die knapp 1000 Massnahmen-Gegner auf dem Fronwagplatz und beschallten die Fussgängerzone mit Kuhglocken und Trillerpfeifen. Treichler zogen durch die Gassen. Eine Maske trug aus Prinzip niemand.

Eigentlich hatte die Stadt Schaffhausen genau dieses Szenario befürchtet und ihre anfangs erteilte Bewilligung am Donnerstag wieder zurückgezogen. Der Stadtrat begründete dies damit, dass die Maskenpflicht wohl nicht eingehalten werde, wie es auch bei den Demonstrationen in Altorf und Liestal der Fall war.

Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung komme. Massnahmen-Gegner riefen in den Sozialen Medien nach der entzogenen Bewilligung aber erst recht dazu auf, nach Schaffhausen zu reisen.