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Lagebild Ukraine Scharfschützen und Sprengfallen machen Bachmut zur Todeszone
Russland kontrolliert inzwischen zwar fast 60 Prozent von Bachmut, doch jeder Meter kostet: Ganze Häuser werden zur Sprengfalle, Scharfschützen treffen aus der Höhe und die Flanken bleiben undurchdringlich.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Schlacht um Bachmut hat die Gruppe Wagner dezimiert, gibt deren Boss zu. Zudem laufen viele Zeit-Verträge aus.
- Die ukrainische Armee lässt den Preis für die Eroberung von Bachmut mit Sprengfallen und Scharfschützen ansteigen.
- Militärische Aktivitäten in Saporischschja befeuern Spekulationen über eine ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes.
Laut US-General Mark Milley kämpfen derzeit circa 6000 Wagner-Söldner und 20'000 bis 30'000 russische Rekruten in Bachmut und Umgebung. «Sie müssen enorme Verluste hinnehmen. Die Ukrainer richten in ihren Reihen Tod und Zerstörung an», sagt der Joint Chief of Staff am 29. März dem Verteidigungsausschuss des Repräsentantenhauses.
Die Gruppe Wagner sei auch in Afrika und weiteren Konfliktherden aktiv. «Wir sind vor ein paar Jahren im Nahen Osten in Syrien mit ihnen aneinander geraten», erklärt Milley den Politikern. Eine Gruppe in der Grösse eines Bataillons habe eine US-Stellung angegriffen. «Wir haben die Kräfte zerstört.»
Was Milley nicht erzählt: Washington fragte 2018 in Moskau nach, ob russische Truppen in der Nähe seien. Der Kreml verneinte, die USA schickten Kampfjets und -helikopter. «Kurz gesagt: Sie haben uns den Arsch versohlt», beschreibt ein Betroffener. «Sie haben uns in Stücke gerissen.»
Schwere Kämpfe in Bachmut
Der Bezug zur Ukraine? Die Szene beschreibt anschaulich das Verhältnis der Privat-Armee zum Moskauer Ministerium – und erklärt, warum einige Russen denken, Wagner werde in Bachmut bewusst aufgerieben. Ihr Boss Jewgeni Prigoschin räumt schwere Verluste ein. Zudem laufen jetzt mehrere Zeit-Verträge aus: Häftlinge, die bis hierhin überlebt haben, werden zurück in die russische Gesellschaft entlassen – inklusive Traumata.
Bachmut zu überleben, ist für die Angreifer nicht so einfach. Zwar sind russische Kräfte weiter in Zentrum vorgerückt und kontrollieren mittlerweile rund 60 Prozent der Stadt, doch die Verteidiger lassen sie für ihren Fortschritt teuer bezahlen. So werden offenbar ganze Häuser zu Sprengfallen, wie obiges Video zeigt.

Die ukrainische Armee hat im Hinterland angeblich 80'000 Soldatinnen und Soldaten zusammengezogen, nutzt aber nur einen kleinen Teil für Rotationen der Kräfte an der Kontaktlinie, wo der Raum begrenzt ist. Stattdessen haben Scharfschützen Position auf den hohen Gebäuden im Stadtinneren bezogen, die den Russen schwere Verluste zufügen.
Khromove als lebenswichtiges Nadelöhr
Essenziell ist für die Verteidiger, dass der Nachschubweg über Khromove offen bleibt. Kiews Armee kann im Norden einige Hundert Meter Boden gutmachen – und hat dadurch offenbar fürs Erste die Bedrohung durch russische Panzerabwehrraketen beseitigt.

Die haben eigentlich eine Reichweite von sechs Kilometern, doch weil sich die Wagner-Kräfte hinter einen Hügel zurückgezogen haben, können sie die Strasse nicht mehr ins Visier nehmen, beschreibt der stets gut informierte YouTube-Kanal Reporting from Ukraine. Auch hier sind im offenen Gelände offenbar viele Scharfschützen im Einsatz.

Doch auch bei Wolodymyr Selenskyjs Armee klappt nicht alles: Ein ukrainischer Vorstoss entlang der Autobahn E40 alias M03 wurde zurückgeschlagen. Laut britischem Geheimdienst hat die Intensität russischer Angriffe in Bachmut insgesamt abgenommen.
Bereitet Kiew im Süden die Offensive vor?
Derweil wartet die Welt weiter auf die angekündigte Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte. Ein heisser Kandidat dafür bleibt der Süden: Dass Kiews Kräfte in Saporischschja zuschlagen, suggerieren kleinere Front-Gefechte sowie mehrere Himars-Angriffe auf russische Nachschub- und Sammel-Lager weit hinter der Kontaktlinie.
Russische Kräfte haben zwar Verteidigungslinien ausgehoben, die aber angeblich spärlich besetzt sind. Die Angriffe mechanisierter Einheiten sollen einerseits Schwachstellen ausmachen, an anderer Stelle die Abwehr aber auch aufweichen.
Wichtiger ist aber die Arbeit von Kiews Artillerie: Russische Quellen gehen davon aus, dass eine Offensive bevorsteht, wenn sich die Intensität dieses Beschusses erhöht. Das könnte erklären, warum Moskau den bisherigen Verantwortlichen der russischen Armee in der Süd-Ukraine ausgetauscht hat.
Waffen-Update
Derweil treffen immer mehr Waffen aus dem Westen ein, die die Basis der Gegenoffensive bilden werden. Nach 18 deutschen Leopard 2A6 sind inzwischen auch drei Exemplare aus Portugal in der Ukraine eingetroffen. Britische Challenger-2-Panzer, 40 Schützenpanzer Marder und amerikanische gepanzerte Fahrzeuge runden das Portfolio ab.
Weitere Panzer sollen folgen, kündigt Kanzler Olaf Scholz an: Deutschland, Dänemark und die Niederlande wollen bis zum Sommer die ersten 25 Leopard 1A5 restauriert haben. Bis Jahresende sollen rund 80 ausgeliefert sein und diese Zahl 2024 auf 100 erhöht werden.