Prozess in Genua«Schlacht der Gutachter» um die «Zeitbombe Morandi-Brücke»
phi
7.7.2022
Autobahnbrücke stürzt bei Genua ein - viele Tote
Satellitenaufnahme der eingestürzten Morandi-Brücke in Genua.
Bild: Keystone
Aus Sicherheitsgründen haben Feuerwehrleute in Genua ihre Arbeit unter einem der beiden Brückenreste vorläufig eingestellt.
Bild: Keystone
Der Rumpf, der über evakuierten Wohnhäusern verläuft, mache Geräusche, die sich von denen in den vergangenen Tagen unterschieden, sagte Feuerwehr-Sprecher Luca Cari am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Bild: Keystone
Die Bewohner der Häuser dürften deshalb von nun an keine persönlichen Gegenstände mehr aus ihren Wohnungen holen.
Bild: Keystone
Einem Medienbericht zufolge war bereits im Februar bekannt, dass die Seile der Morandi-Brücke von Rost befallen waren.
Bild: Keystone
Der Ingenieur, der die eingestürzte Brücke in Genua entworfen hat, hatte bereits 1979 vor den Gefahren der Korrosion gewarnt. Die nach ihm benannte Brücke müsse beständig gewartet werden, schrieb Riccardo Morandi in einem Bericht, aus dem der Fernsehsender RAI am Sonntag Auszüge veröffentlichte.
Bild: Keystone
Bei dem Einsturz einer Autobahnbrücke im italienischen Genua sind nach offiziellen Angaben mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen.
Bild: dpa
Ohne Vorwarnung stürzte die vierspurige Brück ein. Ein Lkw kommt nur wenige Meter vor dem Abgrund zum Stehen.
Bild: dpa
Ein 200 Meter langer Teil der Ponte Morandi war in sich zusammengefallen.
Bild: dpa
Zahlreiche Autos und einige Lastwagen stürzten in die Tiefe.
Bild: dpa
Ansa meldete, eine Person sei lebend aus dem Schutt der Brücke gerettet worden.
Bild: dpa
Die Person sei per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden.
Bild: dpa
Die Feuerwehr sagte der Nachrichtenagentur AP zunächst, es gebe Bedenken wegen möglicherweise beschädigter Gasleitungen.
Bild: dpa
Die Polizei twitterte, der Einsturz habe sich während eines plötzlichen Sturms ereignet.
Bild: dpa
Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach auf Twitter von einer «entsetzlichen Tragödie».
Bild: dpa
Innenminister Matteo Salvini dankte den rund 200 Feuerwehrkräften, die wegen des Einsturzes im Einsatz seien.
Bild: dpa
Die Behörden vermuteten nach ersten Angaben von Ansa, dass der Einsturz der Ponte Morandi durch strukturelle Schwächen am Bau ausgelöst worden sein könnte.
Bild: dpa
Über die 1967 eingeweihte Brücke führt die Autobahn A10.
Bild: dpa
Die Brücke ist knapp 90 Meter hoch und etwas über einen Kilometer lang.
Bild: dpa
Autobahnbrücke stürzt bei Genua ein - viele Tote
Satellitenaufnahme der eingestürzten Morandi-Brücke in Genua.
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Aus Sicherheitsgründen haben Feuerwehrleute in Genua ihre Arbeit unter einem der beiden Brückenreste vorläufig eingestellt.
Bild: Keystone
Der Rumpf, der über evakuierten Wohnhäusern verläuft, mache Geräusche, die sich von denen in den vergangenen Tagen unterschieden, sagte Feuerwehr-Sprecher Luca Cari am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
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Die Bewohner der Häuser dürften deshalb von nun an keine persönlichen Gegenstände mehr aus ihren Wohnungen holen.
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Einem Medienbericht zufolge war bereits im Februar bekannt, dass die Seile der Morandi-Brücke von Rost befallen waren.
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Der Ingenieur, der die eingestürzte Brücke in Genua entworfen hat, hatte bereits 1979 vor den Gefahren der Korrosion gewarnt. Die nach ihm benannte Brücke müsse beständig gewartet werden, schrieb Riccardo Morandi in einem Bericht, aus dem der Fernsehsender RAI am Sonntag Auszüge veröffentlichte.
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Bei dem Einsturz einer Autobahnbrücke im italienischen Genua sind nach offiziellen Angaben mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen.
Bild: dpa
Ohne Vorwarnung stürzte die vierspurige Brück ein. Ein Lkw kommt nur wenige Meter vor dem Abgrund zum Stehen.
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Ein 200 Meter langer Teil der Ponte Morandi war in sich zusammengefallen.
Bild: dpa
Zahlreiche Autos und einige Lastwagen stürzten in die Tiefe.
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Ansa meldete, eine Person sei lebend aus dem Schutt der Brücke gerettet worden.
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Die Person sei per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden.
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Die Feuerwehr sagte der Nachrichtenagentur AP zunächst, es gebe Bedenken wegen möglicherweise beschädigter Gasleitungen.
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Die Polizei twitterte, der Einsturz habe sich während eines plötzlichen Sturms ereignet.
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Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach auf Twitter von einer «entsetzlichen Tragödie».
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Innenminister Matteo Salvini dankte den rund 200 Feuerwehrkräften, die wegen des Einsturzes im Einsatz seien.
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Die Behörden vermuteten nach ersten Angaben von Ansa, dass der Einsturz der Ponte Morandi durch strukturelle Schwächen am Bau ausgelöst worden sein könnte.
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Über die 1967 eingeweihte Brücke führt die Autobahn A10.
Bild: dpa
Die Brücke ist knapp 90 Meter hoch und etwas über einen Kilometer lang.
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Vier Jahre nach dem katastrophalen Einsturz der Morandi-Brücke beginnt heute in Genua der Prozess, der klären soll, wer schuld an den 43 Toten des Unglücks ist.
phi
07.07.2022, 11:07
07.07.2022, 11:08
phi
Fast vier Jahre nach dem verheerenden Einsturz der Morandi-Brücke in Genua beginnt heute der Prozess gegen die mutmasslichen Verantwortlichen. 59 Angeklagte müssen sich vor Gericht verantworten, darunter hochrangige Vertreter des Autobahnbetreibers Autostrade per l'Italia (Aspi) und Beamte des Infrastruktur-Ministeriums.
Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob die Brücke ausreichend gewartet und ihr Zustand ausreichend kontrolliert wurde. Die fast 1200 Meter lange Autobahnbrücke war am 14. August 2018 während eines Unwetters auf einer Länge von über 200 Metern eingestürzt und hatte Dutzende Fahrzeuge mit in die Tiefe gerissen. 43 Menschen kamen ums Leben.
Die Bilder des Einsturzes gingen um die Welt. Das Unglück warf auch ein Schlaglicht auf den maroden Zustand von Italiens Verkehrsinfrastruktur. Die Brücke des Ingenieurs Riccardo Morandi ist 1967 eingeweiht worden: Weil sie Teil der Autobahn A10 war, war der private Betreiber Aspi für die Wartung zuständig.
Laut «Tages-Anzeiger» wird erwartet, dass die Aspi-Verteidigung argumentieren wird, dass ein Baufehler der Ursprung der Katastrophe sei: «Es steht wohl eine Schlacht der Gutachter bevor», spekuliert die Zeitung. «Die Morandi-Brücke war eine Zeitbombe», sagte etwa der Ermittler Walter Cotugno im Februar. «Man konnte sie ticken hören, aber keiner wusste, wann sie explodiert.»
Aspi rechtzeitig an den Staat verkauft
Am ersten Prozesstag werden ausgeschlossene Kläger letztmals versuchen, doch noch in den Prozess aufgenommen zu werden – so wie das Komitee der Opfer, das die Angehörigen von 22 der 43 Toten vertritt. Nach dem heutigen Auftakt gehen die Richter*innen aber erst einmal selbst in die Ferien: Erst im September soll es dann mit drei Sitzungen pro Woche weitergehen.
Gerichtspräsident Enrico Ravera geht davon aus, dass die Verhandlungen «sicher ein Jahr, eher aber zwei Jahre» dauern werden: «Meiner Meinung nach wird es vor 2024 kein Urteil geben.» Und selbst wenn es dann gefallen ist, wird das Unglück damit wohl nicht abgeschlossen sein: Der Prozess-Verlierer hat noch zwei Instanzen, an die er das Urteil weiterziehen könnte.
Wer den Prozess definitiv nicht verlieren wird, ist die Benetton-Familie, die 2018 noch Besitzerin der Aspi war: Im Januar 2022 hat der italienische Staat ihnen das Unternehmen abgekauft – für 9,3 Milliarden Euro. Von dem Erlös haben die Benettons 580 Millionen für den Bau der neuen Brücke in Genua gespendet. Für die Benettons bedeutet dieser Verkauf wohl: Glück im Unglück.