Coronavirus – Schweiz Schwangere mit Zusatzrisiken sollen sich impfen lassen können

jc, sda

25.1.2021 - 10:01

Schwangere mit Zusatzrisiken sollen sich impfen lassen können, wenn sie dies wünschen. (Symbolbild)
Schwangere mit Zusatzrisiken sollen sich impfen lassen können, wenn sie dies wünschen. (Symbolbild)
Keystone

Schwangere mit Bluthochdruck, Diabetes oder starkem Übergewicht sollen sich gegen das Coronavirus impfen lassen können, wenn sie dies wünschen. Darauf haben sich die Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) geeinigt.

Schwangere gehören laut BAG zu den Personen, die von einer Corona-Erkrankung besonders gefährdet sind. Dennoch empfahl das BAG Schwangeren bislang, sich nicht impfen zu lassen, weil es noch keine Daten zu Nebenwirkungen der Impfung in einer Schwangerschaft gibt.

«Nun haben wir uns aber so geeinigt, dass Schwangere, wenn sie Zusatzrisiken haben, eine Impfung haben können – nach Abwägung von Vor- und Nachteilen der Impfung», sagte Daniel Surbek, Vorstandsmitglied de Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) und Chefarzt für Gynäkologie am Berner Inselspital, am Montag gegenüber Radio SRF.

Bei schwangeren Frauen komme es häufiger vor, dass sie bei einer Erkrankung einen schweren Verlauf hätten. Dies könne bis zu einer Beatmung oder einer Behandlung auf der Intensivstation gehen. Für das Kind bestehe das Risiko der Frühgeburtlichkeit bei einem schweren Krankheitsverlauf der Mutter. Das Kind könnte dann an dieser Frühgeburtlichkeit leiden, so Surbek.

Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht

Schwangere mit Zusatzrisiken sollen also von den Gynäkologen ausführlich über Nutzen und Risiken der Covid-19-Impfung aufgeklärt werden und sich danach entscheiden, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht, sagte Surbek. Als Zusatzrisiken gelten beispielsweise hoher Blutdruck, Diabetes oder starkes Übergewicht.

Mit neuen Daten zur Wirkung des Impfstoffes bei Schwangeren rechnet Surbek in ein paar Monaten. Wahrscheinlich würden im Frühling neue Erfahrungen bekannt werden, auch aus dem Ausland. «Wenn diese Daten keine Hinweise zeigen auf unerwünschte Nebenwirkungen, dann sollten alle Schwangeren die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen», sagte Surbek.

Grundsätzlich werde von einer Impfung im ersten Drittel der Schwangerschaft generell abgeraten, sagte der Gynäkologe. Wenn eine Empfehlung für alle Schwangeren kommen wird, würde man wohl eine Impfung erst ab dem vierten Monat empfehlen.

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