Stockholm
Die schwedischen Behörden haben einem 106-jährigen Afghanen ein Bleiberecht gewährt, nachdem sein Asylantrag im Mai bereits abgelehnt worden war.
Wie das in Asylfragen zuständige Gericht in Göteborg am Mittwoch mitteilte, darf der bettlägerige und fast blinde Bibikahl Uzbeki nun für weitere 13 Monate im Land bleiben, bevor sein Aufenthaltsrecht erneut verlängert werden kann.
"Aus humanitärer Sicht wäre es schockierend, ihn dazu zu verpflichten, in sein Geburtsland zurückzukehren", begründeten die Richter ihr Urteil. Sie verwiesen neben dem hohen Alter des Betroffenen auch auf seinen sich verschlechternden Gesundheitszustand.
Im Mai war der Asylantrag des 106-Jährigen abgelehnt worden. Das Ausländeramt hatte damals gegenüber der schwedischen Zeitung "Svenska Dagbladet" betont, dass "ein fortgeschrittenes Alter keinen Schutz rechtfertige". Der Fall hatte in Schweden für Aufsehen gesorgt.
Nachdem der skandinavische Staat lange Zeit als Vorreiter der Öffnung Europas gegenüber Flüchtlingen galt, hatte Schweden seine Grenzen angesichts eines starken Anstiegs bei den Asylanträgen zwischen 2014 und 2015 praktisch geschlossen. Seitdem ist die Zahl der Anträge drastisch gesunken.
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