Staatsanwalt gilt als Hardliner «Sea-Watch 3» im Hafen von Catania eingelaufen – NGO droht Ärger

SDA

31.1.2019 - 12:35

Das Rettungsschiff «Sea-Watch 3» mit 47 Flüchtlingen an Bord ist am Donnerstagvormittag im Hafen von Catania eingetroffen. Das Schiff wurde zuvor von Schiffen der italienischen Küstenwache von der Küste von Siracusa bis nach Catania begleitet.

Die Crew der deutschen NGO «Sea-Watch» soll nun von der Staatsanwaltschaft befragt werden, berichteten italienische Medien.

Nicht ausgeschlossen wird, dass das Schiff beschlagnahmt werden könnte. Staatsanwaltschaft von Catania ist Carmelo Zuccaro, der bereits Ermittlungen gegen andere im Mittelmeer aktive Hilfsorganisationen wegen Verstrickungen mit Schleppern eingeleitet hatte.

Die Minderjährigen an Bord des Schiffes sollen in eine Jugendeinrichtung in Catania untergebracht werden. Die erwachsenen Flüchtlinge sollen in einem Hot Spot in Messina identifiziert werden.

Innenminister Matteo Salvini drängte auf Ermittlungen gegen die NGO Sea Watch. «Italien ist nicht mehr bereit, Zufluchtsort aller Illegalen in Europa zu sein», erklärte Salvini am Mittwoch. Er begrüsste die Einigung mit anderen sechs EU-Ländern zur Umverteilung der Migranten.

Die Berliner Hilfsorganisation rechnet selbst mit juristischen Problemen. «Die SeaWatch 3 wurde nach Catania beordert. Weg von einem sicheren Hafen, in eine Stadt, deren Staatsanwalt bekannt für seine Agenda gegen NGOs ist», twitterte Sea-Watch. «Wenn das kein politischer Schachzug ist, wissen wir auch nicht. Wir hoffen das Beste und bereiten uns aufs Schlimmste vor.»

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