Abtreibungsgegner Senatskandidat Walker soll Abtreibung einer weiteren Frau bezahlt haben

dpa

27.10.2022 - 06:02

Herschel Walker,  hier am 18. Oktober bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta, will für die Republikaner in den US-Senat einziehen.
Herschel Walker,  hier am 18. Oktober bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta, will für die Republikaner in den US-Senat einziehen.
Bild: Keystone/AP Photo/John Bazemore

Der Republikaner Herschel Walker kandidiert für einen Sitz des Staates Georgia im US-Senat und spricht sich gegen Abtreibung aus – ohne Ausnahme, auch bei Vergewaltigung. Nun sieht sich Walker mit dem Vorwurf konfrontiert, einer weiteren Frau eine Abtreibung bezahlt zu haben.

27.10.2022 - 06:02

Im Rennen um einen Sitz des Staates Georgia im US-Senat sieht sich der republikanische Kandidat Herschel Walker mit dem Vorwurf konfrontiert, einer weiteren Frau eine Abtreibung bezahlt zu haben. Sie sei während einer sechsjährigen Affäre mit Walker, der damals noch mit seiner ersten Frau verheiratet gewesen sei, schwanger geworden, sagte die Frau in einem von ihrer Anwältin Gloria Allred organisierten Zoom-Konferenz mit Reportern am Mittwoch. Daraufhin habe er sie zur Abtreibung gedrängt, sie zur Klinik gefahren, um sicherzugehen, dass der Eingriff auch vorgenommen werde und diesen dann bezahlt.

Erst vor einigen Wochen hatte eine Ex-Freundin Walkers erklärt, dass er 2009 bei ihr genauso verfahren sei, als sie von ihm schwanger geworden sei.

Der Republikaner und erklärte Abtreibungsgegner wies die neuen Vorwürfe als «Quatsch» und «Lüge» zurück. Damit werde er sich nicht weiter befassen. «Ich habe auch nicht JFK getötet», scherzte Walker in einer Erklärung mit Blick auf den 1963 ermordeten Ex-Präsidenten John F. Kennedy.

Knappe Mehrheit der Demokraten im Senat in Gefahr

Walker hat den Rückhalt des früheren Präsidenten Donald Trump. Den Senatssitz von Georgia will er dem Demokraten Raphael Warnock streitig machen. Umfragen sehen Walker und Warnock in einem engen Rennen, das Auswirkungen auf die künftigen Mehrheitsverhältnisse im Senat in Washington haben könnte.

Vor rund zwei Jahren hatten die Demokraten von Präsident Joe Biden die zwei Senatssitze von Georgia erobert und sich damit nach Jahren wieder die Kontrolle über die Parlamentskammer gesichert.

dpa