Irland hat sich für eine weitere Amtszeit seines Präsidenten Michael D. Higgins und die Abschaffung eines umstrittenen Blasphemie-Paragrafen ausgesprochen. Das geht aus ersten Nachwahlbefragungen hervor.
Nach beinahe einheitlichen Ergebnissen von Nachwahlbefragungen des Fernsehens RTE und der "Irish Times" kam Amtsinhaber Higgins auf 56 bis 58 Prozent der Stimmen. Damit lag er vor dem Geschäftsmann Peter Casey, der knapp 21 Prozent erreichte. Der 77-Jährige Higgins hat das Amt bereits seit 2011 inne.
Deutlicher fiel das Ergebnis bei dem Referendum zur Abschaffung des Blasphemie-Paragrafen in der Verfassung aus. Jeweils knapp 70 Prozent sprachen sich für die Streichung des Paragrafen aus, der Gotteslästerung unter Strafe stellt.
Befragt wurden jeweils rund 3400 Wähler. Offizielle Ergebnisse der Wahl werden erst am heutigen Samstag erwartet.
Wie die "Irish Times" berichtete, wurde seit Einführung des Paragrafen kein einziges Verfahren wegen des vermeintlichen Vergehens eingeleitet. Zudem hat die Dominanz der katholischen Kirche in der Republik Irland in den vergangenen Jahrzehnten erheblich abgenommen. Erst im Mai hatten die Iren mit Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Lockerung des strengen Abtreibungsverbots in dem Land gestimmt. Im Jahr 2015 hatte Irland als erstes Land der Welt per Volksentscheid die Homo-Ehe eingeführt.
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