Rätselhafte Brandursache Sind E-Autos doch nicht schuld am Feuer auf dem Autofrachter?

tafi

15.8.2023

Grossbrand von Autofrachter: Autos können nicht geborgen werden

Grossbrand von Autofrachter: Autos können nicht geborgen werden

Eemshaven, 11.08.2023: Nach dem verheerenden Feuer auf dem Autofrachtschiff vor der niederländischen Küste haben Bergerungskräfte nun das Schiff inspiziert. Die vier obersten Decks der «Fremantle Highway» seien so schwer beschädigt, dass man sie kaum betreten könne. Das sagte der Chef des Bergungsunternehmens nach Medienberichten vom Freitag. Daher sei es schwierig, die Ladung zu bergen. Etwa 2700 der insgesamt rund 3800 Autos an Bord sind nach Einschätzung der Experten zerstört und können vermutlich nicht geborgen werden. Ein Teil der Decks ist total verschmolzen mit den Autos. Demnächst werde das Öl aus dem Schiff gepumpt. Damit wird das Risiko einer Umweltkatastrophe deutlich kleiner. Der japanische Frachter war vor gut einer Woche nach Eemshaven geschleppt worden, nachdem das Feuer tagelang gewütet hatte.

15.08.2023

Bisher gingen Experten davon aus, dass E-Autos den Brand auf der «Fremantle Highway» verursacht haben. Eine erste Inspektion des havarierten Autofrachters brachte nun überraschende Erkenntnisse.

tafi

15.8.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Vor knapp vier Wochen geriet der Autofrachter «Freemantle Highway» vor der niederländischen Küste in Brand.
  • Elektroautos sollen das Feuer ausgelöst haben, hiess es von der Küstenwache.
  • Doch eine Inspektion des Unglücksfrachters zeigte nun, dass die 500 E-Autos auf den Frachtdecks augenscheinlich unbeschädigt sind.

Knapp vier Wochen nach dem verheerenden Feuer auf der «Freemantle Highway» vor der niederländischen Küste haben Experten nun das Schiff inspiziert. Die vier obersten Decks des Autofrachtschiffes seien so schwer beschädigt, dass man sie kaum betreten könne, sagte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski. Daher sei es schwierig, die Ladung zu bergen.

Etwa 2700 der insgesamt rund 3800 Autos an Bord sind nach Einschätzung der Experten zerstört und können vermutlich nicht geborgen werden. «Ein Teil der Decks ist total verschmolzen mit den Autos», sagte Berdowski Reportern in Eemshaven.

Die E-Autos wurden unbeschädigt vorgefunden

Allerdings wurde bei der Inspektion auch deutlich, dass die unteren vier der zwölf Decks weitgehend unbeschädigt sind. Auch etwa 1000 Autos, darunter 500 elektrische, seien auf den ersten Blick in gutem Zustand, sagte Berdowski.

Der  schwer beschädigte Autofrachter «Fremantle Highway» wird an Schaulustigen vorbei in den Hafen von Eemshaven gezogen.
Der  schwer beschädigte Autofrachter «Fremantle Highway» wird an Schaulustigen vorbei in den Hafen von Eemshaven gezogen.
Peter Dejong/AP

Es sei nicht nur unklar, wie die unbeschädigten Autos geborgen werden können, sondern auch, wodurch das Feuer überhaupt ausgelöst wurde. Nach ersten Informationen der Küstenwache direkt nach Ausbruch des Feuers am 26. Juli könnte womöglich ein E-Auto Ausgangspunkt des Feuers gewesen sein. Diese Mutmassung stützte sich laut der «Neuen Zürcher Zeitung» vor allem auf Zeugenaussagen der Besatzung.

Nun steht diese Annahme wieder auf dem Prüfstand, da die rund 500 Elektroautos an Bord augenscheinlich unbeschädigt sind. Sollte sich dies bestätigen, müsste eine andere Brandursache ermittelt werden.

Bergung der Autos wird schwierig und sehr gefährlich

Laut «NZZ» spreche die Tatsache, dass die «Fremantle Highway» vor dem Zerbrechen gerettet werden konnte, dafür, dass auf dem Schiff nur bei Autos mit Verbrennungsmotor und Treibstofftank gebrannt haben. Geraten Batterien von Elektroautos in Brand, dauert das Löschen erheblich länger, sodass das Schiff vermutlich ausgebrannt und gesunken wäre.

Experten der Autohersteller, darunter Volkswagen, BMW und Mercedes, sollen nun untersuchen, auf welche Weise die unbeschädigten Fahrzeuge transportiert werden können. Schwierig sei dabei, dass die E-Autos einen geladenen Akku hätten, sagte Berdowski. «Das kann sehr gefährlich sein.» Man will nicht, dass die Autos sich im immer noch sehr heissen Frachter durch den Transport erneut entzündeten, «und alles Elend von vorne anfängt.»

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.